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Blutsbrueder

Blutsbrueder

Titel: Blutsbrueder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan B. Hunt
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beiden Frauen, die sich gerade erst kennengelernt hatten, sahen einander an und schließlich lächelte Cara.
    »Ich finde, das ist ein wunderschöner Name.«

    Im Krankenzimmer tat Lili ihr Bestes. Sie war eine ausgezeichnete Ärztin, hatte jedoch plötzlich das Gefühl, an ihre Grenzen zu stoßen. Erschöpft blickte sie zu Thunder auf, der nicht von ihrer Seite wich. Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die sich aus ihrem Zopf gelöste hatte, und küsste sie auf die Stirn.
    »Was kann ich tun? Gibt es irgendetwas, womit ich dir helfen kann?«
    Sie schüttelte den Kopf und es brach ihm das Herz, seine Gefährtin so entmutigt zu sehen.
    »Sein Puls ist immer noch schwach, sein Zustand ist alles andere als stabil. Ich weiß einfach nicht, was ich noch für ihn tun kann.«
    »Du hast doch bei mir diesen Zauber abgezogen mit deinen Händen ...«
    Sie sah ihn traurig an. »Ich habe noch niemals zuvor so etwas getan. Ich weiß nicht, ob ich es bei ihm auch kann. Meine Großmutter hat mir erzählt, dass die Frauen in unserer Familie über große Magie verfügen. Bei meiner Mutter war das nicht so, aber bei mir scheint zumindest ein winziger Teil davon vorhanden zu sein.«
    Thunders Augen funkelten, als er ihr Kinn anhob und sie zwang, ihm ins Gesicht zu sehen.
    »Aber du hast Caio gerettet, als er vergiftet wurde. Storm hat mir erzählt, wie du ihn einfach mit deinen Händen geheilt hast.« Lili schüttelte den Kopf. »Als er angeschossen wurde, konnte ich nichts mehr für ihn tun. Ich habe damals überhaupt nicht darüber nachgedacht, sondern rein instinktiv gehandelt ...«
    »Dann denk jetzt auch nicht darüber nach.« Seine weichen vollen Lippen fanden ihren Mund und er küsste sie mit einer Zärtlichkeit, dass ihr ein leiser Seufzer entfuhr und ihre Knie weich wurden. Sie lehnte sich an ihn und ließ zu, dass seine starken Arme sie festhielten.
    Die beiden Menschen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können, standen eine Weile eng umschlungen. Plötzlich spürte Lili, wie das Blut in ihren Adern wärmer wurde und ihre Hände zu leuchten begannen. Zuerst die Fingerspitzen, dann die ganze Hand. Das Leuchten kroch über ihre Handgelenke und die Arme hinauf. Es setzte sich über ihren Körper fort, traf auf ihr Herz, überzog ihren Bauch und immer weiter. Schließlich sah sie aus, als würde sie in Flammen stehen.
    Thunder schob sie sanft, aber bestimmt ein Stück von sich weg, »Versuch es, ich weiß, dass du es kannst.«
    Lili straffte die Schultern und wandte sich Connor zu.
    Er lag noch immer regungslos da, seine Augen waren geschlossen und ein dünner Schweißfilm hatte sich auf seiner Stirn gebildet. Seine Haut hatte eine gräuliche Färbung angenommen. Sie legte ihre Händeflächen an seine Wangen und erschrak, Connor war kalt, viel zu kalt. Wenn sie es nicht fertigbrachte, das Gift aus seinem Körper zu bekommen, würde er unter ihren Händen sterben.
    Thunder sah, wie seine Gefährtin litt und es zerriss ihm fast das Herz. Seine Lili, das zarte zerbrechliche Wesen mit dem Herzen einer Löwin. Er stellte sich dicht hinter sie, damit sie seine Nähe spürte und Kraft daraus ziehen konnte. Denn er war sich sicher, dass das, was eben geschehen war, mit ihnen beiden zu tun hatte. Sie luden sich gegenseitig auf, wie Akkus. Wahrscheinlich war das noch eines dieser Phänomene, die dem Band der Liebenden zuzuschreiben waren. Lilis Körper leuchtete immer noch, ein zarter roter Schimmer umgab sie und es sah irgendwie magisch aus. Ihre Hände fuhren ganz langsam und bedächtig über Connors Gesicht, weiter seinen Hals entlang, dann über seine Schultern und seinen breiten Brustkorb. Über seinem Herzen hielt sie einen Moment inne und sog zischend die Luft ein. Das Leuchten wurde schwächer.
    Thunder spürte, wie viel Kraft sie das kostete und legte sanft seine Hand an ihren Rücken. Beinahe sofort floss neue Energie durch ihren Körper und sie konzentrierte sich wieder voll auf den kranken Mann, der vor ihr lag.
    Im Haus hörte man Stimmen und Schritte, Türen, die geöffnet und zugeschlagen wurden. Nachdem Lili jeden Zentimeter von Connors Körper mit ihren heilenden Händen berührt hatte, hatte sie weiche Knie und sah hundeelend aus. Als sie sich umdrehte, klappte sie zusammen und fiel direkt in Thunders Arme, der sie auffing. Er trug sie in ihr gemeinsames Zimmer und deckte sie sorgsam zu.
    Das Leuchten war verschwunden und sie war leichenblass. Beinahe sofort schlief sie ein, während ihr Krieger über

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