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Blutsbrueder

Blutsbrueder

Titel: Blutsbrueder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan B. Hunt
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Kehle.
    Thorns Stiefel donnerten den Flur entlang und in seinem Gesicht spiegelte sich blankes Entsetzen. Eine eiskalte Faust griff nach seinem Herzen. Fassungslos fiel auch er vor Rock auf die Knie. Er zerrte ihn an den Schultern hoch und schüttelte ihn wie von Sinnen.
    »Rock. Bruder. Schluss mit dem Scheiß. Hör auf, mir Angst zu machen. Arschloch.«
    Thunders Herz zog sich zusammen, als er sah, wie Thorn verzweifelt versuchte, Rock ein Lebenszeichen zu entlocken.
    »Komm schon«, flehte der schöne Krieger seinen Bruder an.
    Ian und Shadow hatten die letzten Männer ausgeschaltet, und das Kampfgetümmel war verstummt.
    Nun standen sie neben den Kriegern, die langsam zu begreifen schienen, dass ihr Bruder tot war.
    Thunder legte Thorn die Hand auf die Schulter. »Wir nehmen ihn mit nach Hause.«
    »Ich nehme ihn. Ich habe ihn damals aus der Hölle herausgetragen, und ich bringe ihn auch jetzt nach Hause.« Thorns Stimme war so voller Schmerz, dass Thunder unwillkürlich zusammenzuckte. Er respektierte, was sein Bruder vorhatte und trat einen Schritt zurück.
    Trauer legte sich um sein Herz und er konnte es nicht glauben, dass der tätowierte große Mann nie mehr mit ihnen scherzen oder kämpfen würde.
    Woher hatte Pedro von Rocks einziger Schwachstelle gewusst? Wieso hatte er selbst ihn nicht beschützen können.
    Thorn hob sich seinen toten Bruder auf die Schulter. Seine Knie gaben kurz nach, als er Rocks ganzes Gewicht hielt. Dann ging er los. Seine Miene war erstarrt und respektvoll machten die anderen ihm Platz.
    Schweigend verließen die Männer das Haus. Sie mussten über zahlreiche Leichen hinweg steigen. Es hätte ihr größter Triumph werden sollen.
    Chan Ko war unschädlich gemacht worden und all die Frauen, denen er Schreckliches angetan hatte, waren gerächt.
    Doch keiner der Männer konnte Freude darüber empfinden. Es war, als hätte man ihnen einen Teil ihrer Herzen herausgeschnitten.
    Thunder fuhr Rocks Porsche nach Hause, während Thorn mit Rock in den Armen auf die Rückbank des Vans kletterte. Shadow fuhr den Wagen und Ian nahm auf dem Beifahrersitz Platz. Währen der Fahrt schwiegen alle. Thorn wiegte seinen toten Bruder in den Armen und eine große Leere machte sich in ihm breit. Es war, als hätte man ihm ein großes Loch in die Brust gerissen.
    Er konnte nicht fassen, dass er Rock verloren hatte. Mit aller Kraft klammerte es sich an den Gedanken, Thunders Gefährtin Lili könnte ein Wunder vollbringen und ihn zurück holen. »Fahrt schneller«, bellte er nach vorne.
    Ian und Shadow sahen sich an. Sie konnten verstehen, dass Thorn in dieser Extremsituation außer sich war.
    Shadow trat das Gaspedal durch und der schwarze Van schoss den Highway entlang.
    Rock fühlte sich steif und kalt an. Äußerlich war keine Verletzung zu erkennen. Seine Augen waren geschlossen. Die Tattoos in seinem Gesicht schienen an Farbe zu verlieren und Thorn hatte das Gefühl, sein Bruder schwand in seinen Armen dahin.

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63. Kapitel

    Mit einem Schrei fuhr Lili herum.
    Cara sah erschrocken auf und konnte in Lilis Augen dasselbe Entsetzen sehen, dass sie im gleichen Moment überfiel.
    »Es muss etwas Fürchterliches passiert sein«, keuchte Lili. »Ich spüre Thunders Schmerz.«
    Cara nickte. Das Band, zwischen ihr und Thorn, ließ sie ähnlich empfinden.
    »Oh Gott, was ist da los?« sie runzelte die Stirn.
    »Thorn ist nicht verletzt. Das spüre ich genau, aber es muss etwas Schreckliches sein. Sie sind auf dem Rückweg. Ich fühle sie näher kommen.«
    Lili war blass und wünschte sich, sie könnte die Männer mit der Kraft ihrer Gedanken zurückholen.
    Die Frauen saßen zusammen im Kaminzimmer, dem Mittelpunkt des Hauses. Ivy hatte sich auf dem Sofa zusammengerollt. Sie war sehr still geworden, seit sie versehentlich Caio getötet hatte, um Cara und Lili zu schützen. Niemand hatte ihr einen Vorwurf gemacht und doch quälte sie sich. Ihr hübsches Gesicht zierte nun eine Narbe, die sie ein Leben lang an diesen Vorfall erinnern würde.
    Als sie in die Gesichter ihrer Freundinnen blickte, spürte sie einen Anflug von Neid. Die beiden hatten ihre Partner gefunden und waren auf eine Art und Weise mit ihnen verbunden, die wohl einzigartig war. Seit sie aus der Zukunft zurückgeschickt worden war, sehnte sie sich nach einer richtigen Aufgabe. Sie hätte mit den Männern mitgehen sollen um zu kämpfen. Schließlich war sie eine Kriegerin. Stattdessen saß sie hier und hatte nichts auf die Reihe gebracht, außer

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