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Blutsbrueder

Blutsbrueder

Titel: Blutsbrueder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan B. Hunt
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Storms Hund zu erschießen. Zu allem Überfluss war der blonde Krieger spurlos verschwunden und Ivy hatte ihn als Letzte gesehen. Sie hätte ihn aufhalten müssen. Sie kam sich nutzlos vor und wusste auch jetzt nicht, wie sie sich verhalten sollte. Was hatte sie schon zu sagen. Sie fühlte keine so innige Verbindung zu irgendwem. Sie fühlte gar nichts.
    Cara hob alarmiert den Kopf. »Sie sind gleich da«, murmelte sie, »ich kann Thorns Schmerz spüren.« Sie sprang auf und Lili folgte ihr. Auch sie spürte ihren Gefährten näher kommen.
    Das Dröhnen der Motoren wurde lauter und als Erstes war der Porsche zu sehen. Thunder stieg aus, was Lili die Stirn runzeln ließ. Rock fuhr seinen Wagen immer selbst, es sei denn ...
    Der schwarze Van folgte ihm, und als er anhielt, verwandelte sich Lilis Sorge in blankes Entsetzen.
    Thunder ging zum Wagen und öffnete die Tür des Fonds.
    Cara, die hinter ihr gestanden hatte, sog entsetzt die Luft ein, als sie Thorn aussteigen sah. Er hielt Rock in den Armen.
    Hier stimmte etwas ganz gewaltig nicht. Die Trauer der Männer war regelrecht zu spüren, wie eine dichte graue Nebelwand, waberte sie auf das Haus zu und drohte alles einzuhüllen.
    Thorn trug seinen Bruder die Treppe hinauf, sein Gesicht war schmerzverzerrt. Die grünen Augen blickten starr.
    Es musste ihn eine gewaltige Kraftanstrengung kosten, Rock zu tragen. Die Adern an seinem Hals traten hervor, die Muskeln an seinen Oberarmen waren aufs Äußerste angespannt. Er sah Cara kurz in die Augen und sie fuhr zusammen, so deutlich nahm sie den Schmerz wahr, den er empfand.
    Zu Lili gewandt, fragte er, »Kannst du etwas tun? Bitte. Du musst mir meinen Bruder zurückholen.« Seine Worte schmerzten jeden, der sie hörte. Verzweiflung und Flehen lagen darin. Thunder, der inzwischen bei Lili angekommen war, legte ihr seine Hand auf den Rücken und sofort spürte sie, dass auch ihr Gefährte in tiefer Trauer war. Es fühlte sich an wie Eis, das ihr langsam den Rücken hinaufkroch.
    »In das Krankenzimmer mit ihm. Und, Thorn, ich kann dir nichts versprechen.«
    Mit unbewegter Miene trug Thorn seinen Bruder in das Krankenzimmer und legte ihn dort sanft auf die Untersuchungsliege.
    Als Rocks tätowierter Arm herunterfiel, zuckte er zusammen.
    »Thorn, lass mich zu ihm. Ich brauche Platz. Bitte geh nach draußen.«
    Der schwarzhaarige Krieger sah aus, als würde er ihr am liebsten an die Kehle gehen. Er dachte nicht daran, das Zimmer zu verlassen.
    »Bitte.« Lili legte ihre Hand auf seine Schulter und sah ihm in das verhärmte Gesicht. Er schien um Jahre gealtert und gebrochen. Schließlich kam Cara und nahm seine Hand. Ihre Finger verschlangen sich ineinander und nur widerwillig ließ Thorn sich von ihr hinausführen.
    Thunder sah seine Frau an. »Wirst du etwas tun können? Ich glaube, er ist tot.« Lili sah ihn traurig an.
    »Er ist tot und ich kann nichts tun für ihn. Ich kann keine Wunder vollbringen. Das ist etwas anderes, als Verletzungen oder Vergiftungen zu heilen.«
    Der schwarze Krieger nickte. »Ich weiß nicht, wie das passieren konnte. Woher zum Teufel wusste dieser Kerl, dass Rocks einzige verwundbare Stelle seine Augen waren.«
    Lili sah ihren Gefährten an. »Ich habe keine Ahnung. Ich dachte immer, du und deine Brüder, ihr seid fast so etwas wie unsterblich. Es macht mir Angst.«
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen und Thunder schluckte, als sein Blick von Lili zu Rock wanderte. Seine Stimme klang rau, als er kaum hörbar flüsterte: »Ich habe auch Angst. Nicht davor, selbst zu sterben. Nein. Der Tod ist kein Schrecken für mich. Ich habe Angst, dich zu verlieren.« Er räusperte sich. »Ohne dich weiter zu leben, wäre schlimmer, als zu sterben.«
    Thunder zog die kleine zierliche Frau in seine Arme und hielt sie fest, während sie an seiner Brust weinte.
    Als sie aufhörte, war sein T-Shirt nass von ihren Tränen.
    Sie schniefte und sah ihn an. »Ich werde ihn waschen und vorbereiten. Was soll mit ihm passieren? Er kann ja nicht für immer hier bleiben.«
    Der schwarze Krieger zuckte bei ihren Worten zusammen. Aber sie hatte Recht. Der Leichnam ihres Bruders konnte nicht für immer im Haus bleiben. Er würde mit Thorn sprechen müssen.
    Lili sah zu ihm auf und umfasste sein Gesicht mit ihren Händen. »Du musst mit Thorn reden. Er braucht dich jetzt. Geh. Ich mache meine Arbeit.«
    Der sonst so stolze aufrechte Krieger verließ das Zimmer und war vor Gram gebeugt. Lili sah ihm nach und es tat ihr von

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