Blutsbrueder
Caio den Befehl, das Haus gut zu bewachen und die Brüder verließen das Anwesen, nachdem alle Frauen in den Fahrzeugen untergebracht waren.
Er war nicht im Geringsten verwundert, das Ivy zu ihm ins Auto geschlüpft war, und empfand ihre Gegenwart als angenehm.
Die Wagen der Klinik hatte Rock zusammen mit Thorn noch in der Nacht entsorgt. Was hieß, sie hatten sie in einen weit abgelegenen Stadtteil gefahren und angezündet.
Ivy musterte Storms Profil.
Am liebsten hätte sie ihre Hände in seinen Nacken gelegt und mit seinem Haar gespielt. Das Mädchen auf dem Rücksitz sah mit großen Augen zum Fenster hinaus und wirkte so ängstlich, dass Ivy sich umdrehte, um mit ihr zu reden. »Keine Angst, bald bist du bei deiner Familie und in Sicherheit.«
Die junge Frau nickte, sah aber etwas ungläubig aus, fast so als wäre sie noch nicht bereit, an ihre Rettung zu glauben.
Ivy fasste nach hinten, streichelte kurz über ihre Hand und bekam ein Lächeln als Dank dafür.
Storm fuhr schnell. Das gefiel Ivy. Sie hatte keine Angst, denn er lenkte trotz der wahnsinnigen Geschwindigkeit den Mustang sicher über den Highway. Sie fuhren Richtung Norden.
Der Motor dröhnte und lange Zeit sagte keiner der Drei ein Wort.
Als sie nach einer Weile den Highway verließen, hellte sich das Gesicht des Mädchens auf. Sie schien die Gegend zu erkennen und Storm merkte an, dass sie bald da wären.
Ivy war froh, dass sie ohne Zwischenfall ihrem Ziel so nahe gekommen waren. Ihre Gedanken waren bei Ian und Shadow.
Sie wusste, sie musste Storm und seinen Brüdern bald alles berichten. Doch sie war sich nicht sicher, ob die vier Krieger ihr ohne weiteres Glauben schenken würden.
Storm spürte, wie angespannt Ivy war, und nahm sich vor, sie auf dem Rückweg nach dem Grund zu fragen. Dieses Mal würde er sich nicht mit frechen Ausreden abspeisen lassen. Doch zuerst mussten sie die junge Frau nach Hause bringen. Das Leiden hatte jetzt ein Ende für sie. Wenn sie wieder sicher im Schoß ihrer Familie war, würden auch die seelischen Wunden heilen, die sie in ihrer Gefangenschaft davongetragen hatte.
Das Elternhaus der jungen Frau kam in Sicht, es war ein abgelegenes Farmhaus.
Als der Mustang näher kam, bewegten sich die Gardinen hinter den Fenstern.
Die Menschen, die dahinter standen, waren sicher argwöhnisch und vorsichtig geworden, nachdem ihre Tochter verschwunden war.
Als der Wagen hielt, riss das Mädchen die Tür auf und sprang heraus.
»Mum, Dad«, sie rief laut und lief auf die Eingangstüre zu. Die Tür wurde aufgestoßen, ein Mann und eine Frau starrten fassungslos auf die junge Frau.
Sie sprang die Stufen hinauf und da lösten sich die beiden aus ihrer Starre. Schluchzend fielen sie sich in die Arme und hielten einander fest.
Ivy und Storm waren ebenfalls ausgestiegen und sahen aus einiger Entfernung zu. Als sich der Vater des Mädchens aus der Umarmung löste und mit finsterer Mine auf Storm blickte, hielt die Tochter ihn zurück.
»Nicht Dad, er hat mir nichts getan. Er hat mich gerettet.« Immer noch misstrauisch, aber bemüht ein wenig freundlicher zu sein, ging er auf Storm und Ivy zu.
Mutter und Tochter hielten sich weiterhin fest umklammert und beobachteten, wie die drei Menschen miteinander sprachen.
In den Augen des Mannes spiegelte sich ungläubiges Entsetzten wider, als er hörte, welchem Martyrium seine Tochter entkommen war.
Storm versicherte ihm, dass er alles tun würde, um die Frauen zu rächen.
Ivy bemerkte, wie er darauf bedacht war, nicht zu viel zu erzählen. Er wollte die Familie, die nun wieder vereint war, nicht in Gefahr bringen.
Eindringlich redete er auf den Vater ein, Sicherheitsvorkehrungen zu treffen und gab ihm eine Karte
mit seiner Handynummer. »Sollte Ihnen irgendetwas seltsam vorkommen, scheuen Sie sich nicht mich anzurufen.«
Ivy und Storm verabschiedeten sich schnell und machten sich auf den Rückweg.
Der blonde Krieger wandte sich Ivy zu und grinste sie an, als sie den holprigen Weg entlang fuhren, der von der Farm wegführte.
»Was?«
»Wirst du mir jetzt erzählen, woher du kommst?«
Sie fuhr sich durch ihr kurzes Haar und seufzte. »Du wirst es mir doch nicht glauben ...«
Er zog die Augenbrauen hoch. »Das werde ich entscheiden, wenn du es mir erzählt hast.«
»Ok. Gut. Mach dich auf eine außergewöhnliche Geschichte gefasst.«
»Ich habe Zeit«. Entspannt lenkte er den Wagen wieder zurück auf den Highway und lauschte Ivys Stimme.
Sie konnte an seinem
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