Blutsbrueder
derjenige mit schottischen Vorfahren.
Auch er war mutig, entstammte einem tapferen schottischen Clan, der seit Menschengedenken um seine Unabhängigkeit kämpfte.
In seiner Welt trug er den traditionellen Kilt, sein rotbraunes schulterlanges Haar war leicht gewellt und er hielt es mit einem Lederband aus der Stirn.
Er hatte die Liebe seines Lebens verloren und hatte nur noch Ivy, die Schwester seiner Frau, auf die aufzupassen er sich geschworen hatte.
Dass sie entführt worden war, war ein schwerer Schlag für die Männer.
Chan Kos Männer hatten sie mit Medikamenten außer Gefecht gesetzt, deshalb konnte Ivy ihre Fähigkeiten zu teleportieren, nicht nutzen.
Das Einzige, was die Männer ausmachen konnten, war ihre Lebensenergie.
Sie beschlossen, sich zurückzuziehen und Kontakt mit den vier Kriegern aufzunehmen.
Die Luft um sie herum begann zu flimmern und wenige Sekunden später waren sie verschwunden.
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42. Kapitel
Im Haus der Brüder hatte Ivy sich in eines der Zimmer zurückgezogen und versuchte verzweifelt Kontakt mit Ian und Shadow aufzunehmen.
Sie war wütend auf sich selbst. Der blonde Krieger ging ihr nicht aus dem Kopf und verhinderte erfolgreich, dass sie sich konzentrieren konnte.
Die Geräusche im Haus nahmen zu, überall schlugen Türen und Stimmen wurden lauter, als die Frauen an ihrem Zimmer vorbei gingen.
Paula hatte zum Frühstück gerufen. Ivy seufzte resigniert und beschloss ebenfalls hinunterzugehen. Sie öffnete die Tür und prallte gegen einen Berg aus Muskeln. Als sie den Kopf hob, blickte sie in dunkelblaue Augen, die ihr das Gefühl gaben, in einen kalten klaren Bergsee einzutauchen.
»Frühstück ist fertig.«
Storm blickte grinsend auf Ivy hinab und ihm gefiel die Kampflust in ihren Augen. Sie sprühten und funkelten nur so vor Tatendrang.
»Gut. Ich bin soweit.« Sie drängte sich an ihm vorbei und nahm geschmeidig die Treppe nach unten.
Er musste schmunzeln. Freche Frauen fand er sehr anziehend und sie gehörte definitiv dazu.
Aber nicht nur das, er wurde das Gefühl nicht los, dass sie ein großes Geheimnis umgab, was sowohl ihre Kampfausbildung, als auch ihre Herkunft betraf.
Unten hatten sich eine beachtliche Anzahl Menschen um den großen Esstisch versammelt. Die geretteten Frauen, die monatelang schon kein Sonnenlicht gesehen hatten, wirkten alle sehr blass.
Cara dagegen, die die letzten Jahre fast nur im Freien gelebt hatte, stach mit ihrer Bräune von allen ab.
Sie setzte sich neben Thorn und die Blicke, die sie sich zuwarfen, sprachen Bände.
Lili und Thunder saßen ihnen gegenüber. Man konnte Lili ansehen, dass sie die halbe Nacht kein Auge zugetan hatte. Die Sorge um die Frauen und der Tod der Säuglinge hatten ihr sehr zugesetzt. Ihre Berufung war es Menschen zu helfen, doch für die Babys hatte sie nichts mehr tun können.
Thunder berührte kurz ihren Arm und sie lächelte ihn an.
Storm, der die beiden beobachtete, war erleichtert. Der große schwarze Riese hatte in ihr eine Seelenpartnerin gefunden und Storm gönnte es ihm von ganzem Herzen.
Thorn hatte den Frauen erklärt, dass sie heute nach Hause zu ihren Familien konnten.
Die Stimmung war deshalb ein wenig entspannter. Doch die Trauer um die beiden Säuglinge war noch deutlich zu spüren.
Paula lief aufgeregt zwischen Esszimmer und Küche hin und her. Ihre Wangen waren gerötet und es schien ihr großen Spaß zu machen für so viele Menschen zu sorgen.
Ivy biss herzhaft in ihr Brötchen und Storm bereitete es großes Vergnügen, ihr zuzusehen.
Als sie seinen Blick spürte, leckte sie sich genüsslich die mit Marmelade verschmierten Finger und streckte ihm blitzschnell die Zunge heraus.
Er grinste und erntete einen fragenden Blick von Thunder.
Storm war sich sicher, es würde noch spannend werden, Ivy näher kennen zu lernen.
Als die Männer schließlich zum Aufbruch mahnten, verabschiedeten Cara und Lili sich herzlich von den Frauen und drückten alle zum Abschied.
Ivy, die in Jeans und Sweatshirt äußerst praktisch gekleidet war, stand neben Storm. Sie wippte aufgeregt auf ihren Fußballen auf und ab.
»Du kannst uns ruhig sagen, wohin wir dich bringen sollen.« Storm sah sie provozierend an.
»Ich komme mit.« Lässig hakte sie ihre Daumen in die Taschen ihrer Jeans und sah betont gleichgültig drein. Ihre Miene ließ keine Widerrede zu. Trotzig reckte sie das Kinn.
Der blonde Krieger lachte laut und nahm sich fest vor, diese Nuss zu knacken. Schließlich hatte er Zeit. Er gab
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