Blutsbund 1 Tristan (German Edition)
tief Luft und schaute ihm verwirrt nach, dann setzte er perplex den Weg nach oben fort. Er musste sich zwingen, nicht einfach stehen zu bleiben und dem Fremden erneut hinterher zu starren.
Der Student fragte sich, was da gerade passiert war. Dieser Mann hatte etwas Faszinierendes und sah verdammt gut aus. Tristans Brauen zogen sich zusammen und er schüttelte den Kopf über diese Gedanken. Dann lachte er leise über die Absurdität, sich vom gleichen Geschlecht angezogen zu fühlen. Er schob das Gewesene darauf, heute nicht in bester Form zu sein.
Als er auf der oberen Etage ankam, wanderte sein Blick über die tanzende Menge. Er schaute halbherzig auf die Frauen. Ehe es ihm bewusst wurde, fixierten seine Augen den Fremden auf der Tanzfläche. Dieser stach schon allein durch seine Größe heraus. Tristan schätzte ihn gut und gerne auf zwei Meter. Das enge T-Shirt spannte über den breiten Schultern, mehr konnte er von ihm nicht erkennen.
Tristan senkte seinen Kopf und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Himmel, warum beobachtete er jetzt diesen Typen, statt die Frauen zu checken, wie er es eigentlich vorhatte? Er seufzte laut und beschloss, es wäre wohl besser, für heute einfach nach Hause zu gehen. Der Abend war schräg und er konnte sein Verhalten nicht nachvollziehen. Als er den Kopf hob, erstarrte er in der Bewegung. Die Augen des Fremden ruhten auf ihm. Trotz der räumlichen Distanz fühlte sich Tristan von dem Blick des anderen gefesselt.
Sergej schaute hinauf und überlegte, ob er das Futter vor sich einfach stehen lassen sollte. Auch wenn der Geruch des Mannes für ihn eigentlich das Wichtigste war, so nahm er trotzdem zur Kenntnis, dass dieser recht gut aussah. Der Vampir war kurz versucht, von dem gerade ausgewählten Opfer abzulassen. Da sein Hunger aber dringend gestillt werden musste, widmete er sich wieder der Tanzpartnerin. Er fixierte diese erneut mit seinem Blick, fragte dann, ob sie nicht ein wenig Pause machen wollten, um etwas zu trinken.
Am Tresen bestellte er etwas und zog sich anschließend mit ihr in eine dunkle Ecke des Klubs zurück. Es war kein Problem von der Frau zu trinken. Der Vampir würde ihr die Erinnerung nehmen und sie weiter bezirzen, so wie er es bereits ab dem ersten Blickkontakt tat. Sie würde sich ihm fügen und willig ihren Hals anbieten.
Als Tristan den Hünen, mit der Blondine an der Hand, Richtung Tresen gehen sah, machte sich ein mulmiges Gefühl in seinem Magen breit. Der Gedanke, dass es Zeit sei, nach Hause zu verschwinden, begleitete ihn, als er sich den Weg durch die Menge bahnte.
Er ging zu der geselligen Runde seiner Freunde, um sich von diesen zu verabschieden. Die Jungs hatten keine Pause mit dem Trinken gemacht, sodass Tristan vor sich hin lächelte. Er verabschiedete sich unter gespielten Buhrufen von ihnen und wünschte noch eine schöne Restnacht. Anschließend drängte er sich den Weg zum Ausgang des überfüllten Klubs frei.
Sergej trank gierig von der Frau. Der Vampir hatte das Gefühl, dass die Begegnung mit dem Blonden seinen Hunger noch anstachelte. Ihr erregtes Stöhnen drang an sein Ohr und nur mühsam löste er sich von dem Hals. Mehr Blut konnte er von ihr nicht nehmen. Seine Zunge glitt geschickt über die beiden Wunden, die durch die Fänge verursacht worden waren.
Nachdem die kleinen Löcher sich schlossen, sah er der Frau in die Augen. Er beeinflusste ihre Gedanken, pflanzte dort ein, dass sie so müde und schlapp sei, weil sie schon recht viel getrunken hatte. Anschließend befahl der Vampir ihr, dass sie nach Hause gehen würde, weil es ihr nicht gut ging. Kaum hatte Sergej den Blick von der Frau gelöst, grinste diese ihn entschuldigend an. Dann verabschiedete sie sich damit, dass es ihr nicht gut gehen würde.
Sergej lächelte darüber, wie einfach Menschen sich doch manipulieren ließen. Er drehte sich um und ging wieder auf die Treppe zu. Dabei ließ er seinen Blick, auf der Suche nach dem blonden Mann, durch den Klub schweifen. Der Vampir konnte den Lockenkopf recht schnell orten, doch ärger durchfuhr ihn, als er sah, dass dieser im Begriff war, den Laden zu verlassen. Sergej schob seinen Körper durch die tanzende Menge, die grünen Augen auf Tristans Rücken geheftet.
Der Student war froh, als ihm die frische Luft entgegen schlug. Er ging auf sein Auto zu. Gerade, als er die Tür aufschließen wollte, spürte er eine Hand auf der Schulter.
„Du willst schon gehen?“, fragte ihn eine tiefe, rau klingende
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