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Blutsbund 5 Viktor (German Edition)

Blutsbund 5 Viktor (German Edition)

Titel: Blutsbund 5 Viktor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: catthemad
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Ritual geworden war, dass sie sich in der demnächst untergehenden Sonne trafen und stoisch anschwiegen. Für ihn war es wohl ohne Frage eines, denn er konnte hier draußen sowohl die Last auf seinen Schultern vergessen, wie auch seinen Status als Regent.
    Er hörte das leise Schnauben des Tieres und tauchte aus seinen Gedanken empor. Das Fell des Wolfes war über die Wochen in der Kälte wesentlich dicker geworden. Viktor war immer wieder auf ein Neues über die imposante Gestalt erstaunt. Lew war zwar als Mann von durchaus respektabler Statur, aber der große dunkle Werwolf mit den gelbbraunen Augen hinterließ selbst bei ihm Eindruck. Er hatte Lew seit Monaten nicht mehr in seiner menschlichen Form gesehen, sodass lediglich das Rauchen des Schornsteins davon zeugte, dass Lew nicht nur noch als Wolf unterwegs war.
    Aus seiner Manteltasche erklang ein Signalton und Viktor zog das Satellitentelefon heraus. Mit einem breiten Grinsen sah er die Kurznachricht und beschloss, nur kurz in sein Büro zu springen, anschließend in den Hauptsitz der Werwölfe. Als er das Gerät wieder zurücksteckte, sah er, dass Lew ihn dabei so unauffällig wie möglich beobachtete. Er wusste um die guten Ohren des Tieres und sagte daher in normaler Lautstärke: »Alexander ist soeben Vater eines gesunden Sohnes geworden. Venjamin Voltan.«
    Er glaubte eine kleine Spur Trauer bei dem Tier zu erspüren und setzte nach: »Ist es so schlimm, was du gesehen hast, dass du wirklich an nichts mehr teilhaben willst? Alexander vermisst dich! Du warst über Jahrhunderte sein bester Freund. Du hast mir nie den Eindruck gemacht, als wenn du intolerant bist und nicht damit zurechtkommen könntest, dass Lust viele Wege kennt, Lew Molnak.«
    Viktor spürte schlagartig Zorn in dem Werwolf aufkochen und beschloss, dass es am besten wäre, sich einfach in Luft aufzulösen. Das tat er dann auch.

Freundschaft
    Die Tür flog mit einer derartigen Wucht ins Schloss, dass das Holz drohte nachzugeben.
    »Mistkerl!«, fluchte Lew und schälte sich aus den Lagen an Kleidung, ehe er die zweite Tür öffnete und seine warme Hütte betrat. Auch diese knallte lauter zu, als gut tat. »Was glaubt der? Dass ich angepisst bin, weil sie einen Dreier geschoben haben? Wie blöd muss man sein? Was war er denn für ein bester Freund, wenn das Leben nur noch aus Heimlichkeiten besteht? Ebenso wie Valja! Tolle beste Freunde, die beschließen, etwas mit Vampiren anzufangen und mit mir nur über das Wetter zu reden!«
    Lew schüttelte den Kopf und erinnerte sich, wie er nach seinem fluchtartigen Verschwinden bei Valja angerufen hatte. Nicht der Werwolf, sondern Sergej war ans Telefon gegangen und im Hintergrund hörte Lew gerade noch, wie sein Freund forderte, dass dieser endlich ins Bett kommen sollte. Das war der Moment gewesen, in dem sein Handy an der Wand in zig Einzelteile zerbarst und er beschloss, sie könnten in Zukunft alle auf ihn verzichten.
    Mit bebenden Fingern öffnete er eine Flasche Wodka und goss sich reichlich davon in ein Glas. Nachdem er es geleert hatte, füllte er ein Zweites, das er schon langsamer trank. Bitterkeit überkam ihn, denn weder Alexander, noch Valja waren hergekommen, um mit ihm zu reden oder Dinge aus der Welt zu schaffen. Stattdessen tauchte Viktor in regelmäßigen Abständen auf und musterte ihn, als stünde er an den Gittern eines Zookäfigs. Früher war ihm der Regent sympathisch gewesen, die immer gelassene und alterslose Präsenz des Mannes hatte sich vertraut angefühlt, sobald Viktor im Hauptsitz aufgetaucht war. Jetzt hingegen konnte er ihn nicht mehr einschätzen und daran war die Nummer mit Alexander nicht unbeteiligt.
    Lew griff sich seufzend die Flasche und zog sich damit auf das Sofa zurück.

Schicksal
    Lew verfluchte diesen Vormittag. Der Wodka hatte dafür gesorgt, dass er gestern einfach auf dem Sofa eingeschlafen war. Er grübelte noch immer, ob es der Klare gewesen war, der seinen Schädel brummen ließ, oder die miserable Haltung, in der er geschlafen hatte. Er war kurz versucht Ust Nera zu verschieben, aber er war für heute mit dem Händler des kleinen Ladens verabredet, der jeden Monat drei Kisten Wodka für ihn unter der Theke bunkerte. Würde er heute nicht erscheinen, wäre hier draußen kein Rankommen mehr. Zumindest in den Mengen, die er bevorzugt kaufte. Ebenso hatte der Buchhändler einen Berg Lesestoff für ihn organisiert. Diesen steuerte er zuerst an, als er endlich in der Stadt ankam. Er war froh direkt vor

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