Blutschuld (Krieg der Magier) (German Edition)
tun.
„Ich höre?“ Mein Mund war schon immer unvorsichtiger gewesen als mein Verstand. Musternd sah ich meinen Vater an.
„Du musst noch mehr deines dämonischen Erbes erwecken!“
Oookay, dachte ich. Ich war dankbar für die Fähigkeit durch das Licht der Alten zu sehen. Ich war dankbar dafür, dass ich Magie hatte rauben können. Ich war trotz allem dankbar, dass ich es durch das alles geschafft hatte Dimitri zu besiegen, doch ich war mir noch immer nicht so sicher, ob es wirklich so gut war meinem Vater zu vertrauen.
Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und sah meinen Vater skeptisch an. „Warum noch mal sollte ich dir vertrauen?“
Während er mir antwortete führte mein Vater eine seiner Handflächen ganz unschuldig an seine Brust. „Weil ich dein Vater bin!“
„Und das hat dich davon abgehalten mich im Schlaf zu quälen...ach ja...hat es nicht...“
„Nathan, ich weiß, d as ist jetzt schwer zu glauben.“
„Vermutlich“ unterbrach ich wie ein störrisches Kind.
„Aber alles was ich jemals getan habe war lediglich zu deinem Besten.“
Ooookay, dachte ich schon wieder. Das musste man ja wohl erst mal sitzen lassen. Dass ich jahrelang jede Nacht gelitten hatte, dass ich panische Angst vor dem Schlafen gehabt hatte, dass ich mit dem Gedanken an Selbstmord gespielt hatte, das war also alles nur zu meinem Besten gewesen?
„Bullshit!“
Mein Vater schüttelte den Kopf. „Du verstehst es nicht.“
„Darauf kannst du Gift nehmen.“ sagte ich, erneut wie ein störrisches Kind. „Nimm am besten gleich zwei Portionen.“
„Lass es mich dir erklären!“
Nein, das würde ich nicht tun. Ich würde meinem Vater nicht die Möglichkeit geben mir irgendwelche Märchen aufzutischen, nur um mich dann zu irgendeiner seiner Ideen zu überreden und mich noch tiefer in die Scheiße zu reiten.
„Ich stehe das ohne dich durch!“
„Nathan..:“
„Lass mich!“ sagte ich und wandte mich von meinem Vater ab. Nun, da mein Verstand wusste was los war, und ich bereit dafür war, konnte ich den Traum verlassen und aufwachen, doch war ich auch bereit dafür?
3
Seit einer ganzen Woche stand Daniel Kühnert nun schon unter Hausarrest. Seit einer ganzen Woche hatte der junge Inquisitor seine Wohnung nicht mehr verlassen und keinen Kontakt zur Außenwelt gehabt, abgesehen von verschiedenen Inquisitoren die gekommen waren um ihn zu den Zwischenfällen rund um den Vampir namens Dimitri, ganz besonders jedoch bezüglich seinem Freund und Halbdämon Nathan Jakobs zu befragen.
Und mit jedem weiteren Gespräch hatte Daniel gemerkt, wie die Inquisitoren ihm gegenüber unfreundlicher geworden waren. Und jedes Mal war es Daniel so vorgekommen, als würde sich seine Situation verschlechtern.
Natürlich wusste der junge Magier genau, dass er ein schweres Verbrechen begangen hatte, als er sich dafür entschieden hatte das Geheimnis seines Freundes Nathan für sich zu behalten, doch hätte er etwa wirklich seinen besten Freund verraten sollen? Tat man so etwas?
Außerdem verstand Daniel noch immer nicht, was eigentlich so schlimm an der Tatsache war, dass Nathan ein Halbdämon war. Wo lag das Problem? Daniel kannte Nathan schon seit sehr vielen Jahren, und noch nie hatte es auch nur ein einziges Anzeichen gegeben, dass Nathan in irgendeiner Form gefährlich gewesen wäre. Und er hatte ja auch bis zum heutigen Tag nichts Falsches getan, oder so dachte Daniel zumindest. Es war ihm klar, dass ihm die Inquisitoren die ihn befragten, Dinge vorenthielten und nicht alles erzählen würden was geschehen war. Zudem hatten sich die Inquisitoren offenbar nicht sehr gut abgesprochen, denn ihre Erzählungen hatten sich teilweise widersprochen. Zumindest auf eines jedoch hatte man geachtet, es hatte kein einziges Mitglied der Inquisition den Raum betreten das Daniel auch nur annähernd gekannt hätte. Sämtliche Personen die Daniel innerhalb der letzten Woche getroffen oder gesehen hatte waren ihm vollkommen fremd gewesen.
Der junge Magier hatte keine Ahnung was genau mit Nathan geschehen war, und schon gar nicht wusste er wo sich Nathan aufhielt oder wie es ihm ging, doch ebenso wenig schien die Inquisition über dieses Wissen zu verfügen. Man fragte ihn fortlaufend nach dem vermeintlichen Aufenthaltsort Nathans, doch Daniel hatte keine Antwort parat.
Zudem war Daniel seinem Freund noch immer loyal, er hätte also auch selbst wenn er etwas gewusst hätte nichts gesagt.
Wie mochte es Nathan gehen? Wo mochte er
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