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Blutschwestern

Blutschwestern

Titel: Blutschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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jammerte und redete auf ihn ein, doch Degan hörte
     sie gar nicht. Stattdessen schob er sein Knie zwischen ihre Schenkel, um sie zu spreizen, während seine Hand roh ihre Brüste
     umschloss. Degans Atem ging schwer, und als Lin schreien wollte, drückte er eine Hand auf ihren Mund, um sie daran zu hindern.
    Er wollte sie jetzt haben, und er konnte nicht länger warten!
    Schwer ließ er sich auf sie fallen und begann eilig am Zugband seiner Beinkleider zu zerren. Sie duftete nach Blüten, nach
     Lust und nach Fruchtbarkeit … und ihre Augen … ihre Augen …
    Erst als Degan ihre vor Angst aufgerissenen Augen sah, die sich mit Tränen füllten, kam er zur Besinnung. Ruckartig rollte
     er sich von Lins zitterndem Körper herunter und wich vor ihr zurück.
    »Es … es tut mir leid«, stammelte er und sah zu, wie sie aufsprang und von Angst gepackt vor ihm davonlief.
    »Was ist nur mit dir?«, schrie Lin ihn an, bevor sie so schnell sie konnte aus Salas Tempel lief, nur fort von ihm!
    Bei Salas Liebe, das hast du ja wunderbar gemacht
, dachte Degan, als sie fort war. Schwer atmend stand er auf und torkelte wie benommen zur Wand, um sich abzustützen. Das
     Ziehen zwischen |287| seinen Lenden ließ etwas nach, als er sich der Ausmaße seiner Tat bewusst wurde. Was würde Lin jetzt tun? Würde sie zu Ilana
     und Tojar laufen und ihnen erzählen, dass er sie zu schänden versucht hatte; oder vielleicht sogar zu Braam und in dessen
     Armen Trost suchen? Wahrscheinlich würde sie es nicht tun. Sie würde ihn trotz allem nicht verraten, doch ihre Verbindung
     war unmöglich geworden. Wie sollte er, nachdem was eben geschehen war, neben Lin treten und ihre Hand nehmen? Niemals könnte
     er sie auf sein Lager holen und unvoreingenommen lieben … selbst wenn es ihm gelänge, seine starken Triebe zurückzudrängen.
     Sie würde es wissen!
    Degan fühlte sich grauenvoll. Warum war sie nicht einfach gegangen, als er sie darum gebeten hatte? Die kühlen Steine der
     Wand drückten sich in seinen Rücken, er spürte, wie Schweiß aus seinen Poren trat. Es war der kalte Angstschweiß. Degan fürchtete
     sich vor den Blicken Lins, aber mehr noch fürchtete er sich vor sich selber.
    Was ist nur mit dir?
hatte Lin gerufen, bevor sie aus dem Tempel gestürmt war. Degan wusste keine Antwort auf ihre Frage. Er wagte noch nicht einmal,
     den Tempel zu verlassen, ja er fürchtete sich davor, dass irgendjemand beobachtet hatte, wie Lin vollkommen aufgelöst aus
     dem Tempel gelaufen war; vielleicht Liandra, die Hohepriesterin. Dann würde sie zu ihm kommen und ihn mit ihren seltsam kühlen
     Blicken durchdringen. Degan schüttelte sich bei dem Gedanken daran und sah sich um. Er musste sich verstecken. Er würde sich
     irgendein Versteck suchen und sich vor dem Morgengrauen nicht mehr sehen lassen. Es würde ihm erneut Rügen und wahrscheinlich
     echten Ärger einbringen, doch das war ihm gleichgültig. Seine Eltern wussten von seiner Art, einfach zu verschwinden, wenn
     er allein sein wollte. Sollten sie glauben, dass er sich vor der Verlobung drückte, wichtig war nur, dass sie nicht erfuhren,
     dass er versucht hatte, Lin zu schänden.
    Degan sah sich hastig um. Salas Tempel bot nicht gerade viele Möglichkeiten, sich zu verstecken, denn er war nicht viel mehr
     als |288| ein quadratischer Bau mit einem Altar und Salas Statue am Ende. Hinter dem Altar führte ein kleiner Durchgang in einen inneren
     Tempelhof, der nur den Priesterinnen Salas vorbehalten war. Noch einmal blickte er sich suchend um, fand aber keine andere
     Möglichkeit. Er löste sich von der Wand und ging ans Ende der Halle. Leise, als würde er bereits belauscht, umrundete er den
     Altar und spähte durch den schmalen Durchgang. Er musste den Kopf einziehen und sich hindurchzwängen; dieser Durchlass war
     offensichtlich nur für Frauen gebaut worden. Trotzdem gelang es ihm mit etwas Mühe hindurchzuschlüpfen. Hinter dem Durchgang
     befand sich ein kleiner Hof. Er war wenig auffällig, ebenso quadratisch wie die Tempelhalle, mit sandigem Boden und einer
     hohen Umfassungsmauer. Degan fragte sich, was an diesem Hof so Besonderes war, dass nur die Priesterinnen ihn betreten durften.
     Eine Antwort konnte vielleicht die kleine Hütte geben, die ohne Sorgfalt errichtet, aus groben unbehauenen Steinen und einem
     Flachdach aus Holz in der hinteren Ecke des Hofes stand. Es war kaum zu übersehen, dass sie nicht immer dort gewesen war.
     Die Hütte war so klein und schäbig,

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