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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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lehnte mich gegen die Spüle. Es tat weh zu hören, wie Ellasbeth sich wieder mit ihrem Kind bekannt machte. Es tat weh, dass Ceri diese Chance nun für immer versagt blieb. Die Pixies erzeugten verschiedenfarbige Staubwolken, und Ray beobachtete sie vollkommen fasziniert. Sowohl Quen als auch Jenks starrten unangenehm berührt vor sich hin, als Ellasbeths Rufe lauter wurden.
    Ich erinnerte mich an Jenks’ kryptischen Kommentar beim Hereinkommen und fragte: »Also, was ist los? Noch mehr Ärger?«
    Jenks, der sich auf dem Wasserhahn niedergelassen hatte, runzelte die Stirn. »Jax ist in der Gegend.« Der Luftzug vom Fenster verwirbelte seinen deprimierten, kupferfarbenen Staub wie eine eigensinnige Aura. »Die Kinder haben vor weniger als fünf Minuten seine Flügelschläge gehört. Und wo Jax ist, ist Nick wahrscheinlich nicht weit.«
    »Ku’Sox versucht, unsere Abmachung zu hintergehen«, sagte ich. Ich riss ein Küchenpapier von der Rolle ab, die wir auf dem Tisch stehen hatten. Das war ein Muss, wenn man mit Pixies zusammenlebte. Ku’Sox besaß Trent mit Leib und Seele. Außerdem war der Fluch aufgehoben, was bedeutete, dass der Dämon Nick nicht mehr brauchte. Das machte den schleimigen Menschen nur noch gefährlicher, weil er sicherlich versuchte, Ku’Sox zu beweisen, dass er immer noch etwas wert war.
    Ich lauschte auf Ellasbeth, die gerade sagte: »Mama, nicht Abba. Mama, Lucy. Mama.« Ich runzelte die Stirn. Lucys Mama war Ceri, nicht Ellasbeth.
    Jenks schoss zur Kücheninsel, dann wanderte er mit stillstehenden Flügeln an ihrem Rand entlang. »Mach dir keine Sorgen, Rache. Wir werden weder Dreck statt Hirn noch Jax nah genug heranlassen, dass sie etwas erfahren.«
    »Danke, Jenks.« Ich befeuchtete das Papiertuch und wischte die winzigen Scherben aus der Spüle. Mein sehr provisorischer Plan beruhte vollkommen auf zwei Ringen, die ich vielleicht nicht einmal benutzen konnte, selbst wenn ich es überhaupt schaffen sollte, den Zauber in ihnen zu reaktivieren.
    Ich erstarrte, als ich mich umdrehte und Quens schuldbewusste Miene sah. »Was?«, fragte ich ausdruckslos, und er verzog das Gesicht. Jenks klapperte aggressiv mit den Flügeln, dann flog er neben mich. Zusammen bildeten wir eine Front. Ellasbeths Bemühungen, Lucy dazu zu bringen, endlich »Mama« zu sagen, lieferten ein hässliches Hintergrundgeräusch.
    Quen zog eine Grimasse, ging mit Ray in die Hocke, stellte sie auf den Boden und sagte schroff: »Geh mit deiner Schwester spielen.« Ray lehnte sich vor, bis ihre Hände den Boden berührten, dann krabbelte sie auf den Flur zu. Sie zögerte kurz vor dem Schutzkreis, den ich in den Linoleumboden geritzt hatte, dann überquerte sie ihn.
    »Ray!«, krähte Lucy, und damit verschwanden die Füße des kleinen Mädchens mit einem gurgelnden Kichern um die Ecke.
    Mein Lächeln verblasste, als Quen sich wieder aufrich tete. Seine Augen huschten erst über den Schutzkreis, dann über die Kraftlinienzauber in ihrer staubigen Kiste. »Was verschweigst du uns?«, forderte ich, und er verschränkte die Hände vor dem Körper.
    »Wie dringend brauchst du dieses bestimmte Paar Ringe?«
    Jenks schraubte sich mit einem angewiderten Geräusch höher in die Luft, während ich das Tuch mit den Scherben darin in den Mülleimer warf und die Schranktür zuknallte. »Ziemlich dringend«, erklärte ich angespannt. »Warum?« Ich wusste nicht, ob Quen wegen der Ringe so leidend dreinblickte oder deswegen, weil Ellasbeth die fröhliche Wiederbegegnung der Mädchen mit lautem Weinen begleitete.
    »Ähm, die Familie, die uns versprochen hat, sie uns zu geben, will das nach Trents Verschwinden nicht mehr tun.«
    Super. Einfach großartig .
    Ellasbeths einseitige, tränenreiche Unterhaltung drang aus dem Wohnzimmer zu uns, während Quen nach einem Stuhl griff und sich setzte. Das war ungewöhnlich, aber er erholte sich immer noch von dem Angriff am Montagmorgen. Ungefähr morgen würde seine Aura wieder ihre volle Stärke erreichen. Mich störte, dass ich riskieren musste, dass Ray ganz ohne Eltern aufwuchs, aber ich brauchte jemanden, der mir den Rücken deckte. Und Quen wäre beleidigt, wenn ich ihn nicht darum bat.
    »Ich werde noch mal mit ihnen reden«, erklärte er. Es war deutlich zu erkennen, wie peinlich ihm die Geschichte war. »Außer, du willst ein anderes Paar Ringe?«
    Ich runzelte die Stirn. Das einzige andere Paar, das vielleicht eine Verbindung erschaffen konnte, die stark genug war, wurde im Katalog als

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