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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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mir wusste es besser. »Ich werde allerdings deine Hilfe brauchen, um Ku’Sox zu kontrollieren, nachdem ich das Ungleichgewicht verschoben habe. Kannst du das am Freitagabend schaffen?«
    Freitagabend. Warum passierte bei mir immer alles kurz vor knapp?
    »Versuch nicht mal, es ohne mich durchzuziehen«, grummelte er.
    Jenks, der offensichtlich unsicher war, verlor dumpfen, goldenen Staub, während seine Flügel so schnell schlugen, dass sie unsichtbar wurden. »Dann lautet so der Plan«, sagte ich und beobachtete, wie Rex aus der Küche tapste.
    Es war nicht perfekt, aber es war ein Plan. Deprimiertes Schweigen breitete sich in der Küche aus, bis Ellasbeth anfing, die Pixies anzuschreien, dass sie verschwinden sollten. Sie sangen wieder, und Lucy schloss sich ihnen an. Das Mädchen allerdings kreischte nur, so laut es konnte. Ellasbeth brauchte Hilfe, aber ich würde sie ihr nicht liefern. Und Quen ging es allem Anschein nach genauso, denn er verzog bei den schrillen Stimmen nur das Gesicht. Rex konnte es wohl nicht mehr ertragen, denn die Katze huschte an der Küchentür vorbei, wahrscheinlich, um sich unter meinem Bett zu verstecken. Chaos. Mein Leben war ein einziger Chaoshaufen.
    »Also sollten wir als wohl als Erstes die Ringe besorgen, am besten, ohne dass Nick es merkt?«
    Jenks schoss in den Flur, um Ellasbeth zu retten. »Wir werden sie stehlen müssen.«
    Quen stand auf. Seine Pockennarben hoben sich deutlich auf seiner bleichen Haut ab. »Ich werde noch mal mit der Familie reden«, sagte er. Aber Jenks hatte recht. Wir würden die Ringe stehlen müssen. Ich starrte an die Decke und überlegte, was wir alles brauchen würden. Seil, Stillezauber, etwas, um Aurarückstände zu entfernen …
    »Ist einen Versuch wert«, meinte ich, als Jenks seine Kinder in den Garten scheuchte.
    Schließlich hörte man nur noch Lucys lautes »Singen«. Ellasbeth kam unter dem Gewicht beider Kinder im Arm stolpernd in die Küche. »Abba!«, rief Lucy mit leuchtenden Augen und streckte die Arme nach ihm aus. Es brach mir fast das Herz, aber auf angenehme Art. Sofort zog Quen das Mädchen an sich. Er musste Lucy förmlich aus Ellasbeths Armen reißen, weil die Frau ihm bedeutete, lieber Ray zu nehmen.
    »U Ox! U Ox!«, krähte Lucy, während sie auf ihrer Decke herumschlug, dann berührte sie Quens Kinn. »Abba, U Ox!«
    Mein Gesicht wurde warm, als Ellasbeths Blick durch meine Küche huschte. Er verweilte auf den Brandmalen auf dem Boden, dem umgedrehten Wasserglas auf dem Fensterbrett und schließlich auf der staubigen Kiste. Sie sagte nichts, aber ich hätte eine Menge dafür gegeben, ihre Ge danken zu lesen. Jenks flüsterte Quen etwas ins Ohr, was den Elf blinzeln ließ, und Ellasbeth runzelte die Stirn. Stoisch löste Quen Lucys Finger aus seinem Gesicht. Sie brab belte immer noch von »U Ox«. Ich hatte das unangenehme Gefühl, dass ich genau wusste, was sie sagen wollte. Ellasbeth allerdings hatte keine Ahnung.
    »Was bedeutet das überhaupt? U Ox?«, fragte die Frau. Sie war offensichtlich davon überzeugt, dass unser plötz liches Schweigen hieß, dass wir über sie gesprochen hatten.
    »Ähm, das heißt Ku’Sox«, erklärte ich. Ellasbeths Miene wurde ausdruckslos.
    »Ku Ox!«, krähte Lucy und schnüffelte an der Decke. Quen kapierte es nicht, aber ich verzog das Gesicht, als ich verstand.
    »Das ist die Decke, die Al mir gegeben hat«, sagte ich. »Sie riecht wahrscheinlich nach dem Jenseits.«
    Entsetzt lief Ellasbeth rot an. »Sie riecht nach einem Dämon!«, kreischte sie. Sie ignorierte Lucys triumphierendes »Ku Ox! Ku Ox«, riss das Mädchen aus Quens Armen, löste die Decke und ließ sie zu Boden fallen.
    Sie wankte unter dem Gewicht beider Mädchen, als sie sich auf Ivys Stuhl setzte. »Danke, dass Sie mir Lucy zurückgebracht haben«, sagte Ellasbeth. Dann verzog sie wü tend das Gesicht, als Ray an den Knöpfen ihres Mantels herumspielte und ihr klar wurde, dass er falsch zugeknöpft war.
    Überrascht straffte ich die Schultern. »Ähm, ich wünschte nur, ich hätte alle befreien können.«
    Ellasbeths Blick löste sich von dem Fenster hinter mir. Pixies hatten sich hinter der Scheibe aufgereiht, um die Mädchen abzulenken. Jenks warf seinen Kindern grimmige Blicke zu. »Quen hat mir erzählt, dass Sie Lucys Freiheit un ter großen Risiken für Ihre eigene Sicherheit erkauft haben«, beharrte sie. »Ich kann Ihnen niemals ausreichend danken. Falls Sie je etwas brauchen … sagen Sie es nur … was auch

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