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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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zurecht, um mein Schaudern zu unterdrücken.
    Ku’Sox hob den Kopf, als wolle er widersprechen. Doch als er stattdessen ungnädig nickte, besiegelte ich den Fluch. »Facilis descensus Tartarus.«
    Der Fluch war in Latein, doch dass es Elfenmagie war, konnte ich daran erkennen, dass ich ein kleines Lachen boshafter Freude in mir hörte. Es stammte nicht aus dem Kollektiv. Ku’Sox zitterte, als die wilde Magie sich widerwillig aus mir zu ihm streckte, bis auch das letzte bisschen sich mit einem Ziehen von meiner Hand löste. Meine Kopfschmerzen kamen zurück. Bevor ich die Kraftlinie losließ, fühlte ich, wie die Dämonen im Kollektiv sich zurückzogen. Sie hatten zugestimmt, aber ich hatte ihre Unentschiedenheit gespürt.
    Ku’Sox atmete tief durch, und in seiner Ecke kauerte sich Nick zu einem verängstigten Ball zusammen. »Es wird reichen«, sagte Ku’Sox. Seine Augen wurden schiefergrau. »Verschwinde. Du riechst nach Babykacke.«
    Lucy fing an zu zappeln, und ich warf einen Blick zu Trent. Er wirkte niedergeschmettert und zerstört. »Ich habe dir gesagt, dass ich einen Sprung nach Hause brauche. Al kann es nicht machen«, forderte ich, weil ich davon ausging, dass er ablehnen würde, wenn ich ihm keinen Grund lieferte. »Er hat sich in den Tiefen deines purpurnen Drecks verbrannt.«
    Ku’Sox musterte mich überrascht. »Und er ist rausgekommen? Wie?«
    Anders als erwartet lächelte er nicht. Ich tätschelte Lucy den Rücken und wiegte sie, wie ich es bei Eltern in der Supermarktschlange gesehen hatte. »Durch seine Eheringe.« Ku’Sox riss erstaunt die Augen auf. Ich schüttelte den Kopf und wich zurück. »Schick uns nach Hause«, forderte ich. »Jetzt.«
    Trent schloss die Augen, und seine Lippen formten ein tonloses »Danke«. Aber ich wusste nicht, ob er mir dankte oder der Göttin, an die er nicht glaubte.
    »Geh«, befahl Ku’Sox knapp. Ich versteifte mich und schloss eine Blase um mich und Lucy, als ich fühlte, wie seine schleimige, kranke Gegenwart uns umhüllte und aus dieser Realität drängte. Für einen Moment glaubte ich, er würde uns hängen lassen und ich müsste meine Aura selbst verschieben. Aber dann verschwand der Gestank des Jenseits, und ich hatte wieder festen Boden unter den Füßen. Die Vormittagssonne ergoss sich durch frische Blätter, wäh rend ich in der feuchten Frühlingsluft zitterte.
    »Wieder zu Hause, wieder zu Hause«, sagte ich und tätschelte Lucy.
    »Ante Achel«, piepste das kleine Mädchen und patschte sich lachend mit den Händen auf den Bauch. »Itzelt!« Ich konnte nur annehmen, dass sie von dem Gefühl der Kraft linie sprach, aber dann riss sie die Augen auf, als sie überall um uns herum schlafende Gargoyles entdeckte. »Shhhh«, flüsterte sie. »Bisss släft.«
    Ich verlagerte ihr Gewicht ein weiteres Mal, weil ich sie nicht absetzen und damit riskieren wollte, dass sie einen der Gargoyles berührte. »Genau«, sagte ich, während ich auf die Kirche zuging. »Bis schläft ein bisschen. Lass uns deinen Abba anrufen.« Oh Gott. Quen. Trent hatte Ceri gemocht, aber Quen hatte sie mit der Gefühlstiefe geliebt, die nur jemand aufbringen konnte, der nie damit gerechnet hatte, überhaupt je Liebe zu finden. Zum ersten Mal war ich glücklich, dass Quen zwar unverletzt, aber unfähig war, Magie zu wirken. Wäre es anders gewesen, wäre er inzwischen wahrscheinlich auch schon tot, weil er den Kampf gegen Ku’Sox aufgenommen hätte.
    »Abba!«, krähte Lucy fröhlich, dann schwieg sie nachdenklich. »Keks?«, fügte sie hoffnungsvoll hinzu. Tränen stiegen mir in die Augen, als Lucy die Löwenzahnsamen auf meinem Hals tätschelte.
    Die Sonne schien, und ich war zu Hause, aber gleichzeitig wurde mir ein weiteres Mal klar, was passiert war. Ceri war gestorben, um seine Tochter zu beschützen. Ich würde dafür sorgen, dass Lucy das erfuhr, wenn sie älter war. »Und einen Keks«, erklärte ich kläglich, als Jenks’ Kinder uns fanden. Sie lenkten das kleine Mädchen ab, bis es sich nach ihren klappernden Flügeln und hellen Stimmen streckte.
    Langsam stapfte ich durch den Pixiestaub zur Kirche, während ich mich fragte, ob zumindest die Küche babysicher war. Ich musste dringend meine Splat Gun woanders hinräumen.
    Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Ku’Sox war frei. Ceri und Pierce waren tot. Trent war ein weiteres Mal der Sklave eines Dämons, und dieser Hurensohn Ku’Sox war frei.

1 7
    Die Spätnachmittagssonne war aus der Küche gewandert, während ich am

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