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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Dämonen wären vielleicht zuerst die Sklaven der Elfen gewesen. »Aus dem Museum. Ich wollte eigentlich etwas anderes, aber als ich dort ankam, waren die anderen Ringe nicht da, und die hier schon …« Ich keuchte, als er die Hand noch enger schloss. »Al, nein!«, schrie ich, packte seine Faust und versuchte, seine Finger aufzubiegen. »Mach sie nicht kaputt! Sie sind alles, was ich habe! Bitte!«
    Er knurrte mich an. Sein Gesicht war zu einer hässlichen Grimasse verzogen. Er riss die Hand zurück und schmiss die Ringe in eine Ecke. Schnell sprang ich in Richtung des Geräuschs und kroch wie eine Spinne über den Boden, bis ich erst den einen, dann den anderen Ring wiederfand.
    Ich drückte sie eng an meine Brust, während ich ihm mit rasendem Puls den Rücken zuwandte. Er würde mir niemals helfen. Mit hocherhobenem Kopf und zitternden Händen kehrte ich zum Feuer zurück.
    »Dämonenversklaver!«, knurrte Al. »Sie sind scheußlich, und ich habe schon einige Scheußlichkeiten begangen, Rachel.«
    »Ku’Sox ist schlimmer«, erklärte ich steif. »Diese Ringe sind, was ich habe. Ich werde sie benutzen. Wenn ich ihn lang genug zurückhalten kann, wird sich vielleicht auch der Rest von euch Feiglingen gegen ihn auflehnen.«
    »Nur dass diese Ringe tot sind.« Als Stimme klang hart.
    Ich stand vor ihm. Das Feuer wärmte meine Schienbeine. Ich wusste nicht, wie er reagieren würde, wenn ich ihm sagte, dass ich ihnen wieder Leben einhauchen konnte. »Ich, ähm, kann sie reaktivieren.«
    Ich setzte mich und rutschte vor, bis unsere Knie sich fast bewegten. »Ich habe vor zwei Tagen mit Pierce’ Hilfe elfisches Silber neu aktiviert.«
    Wieder stach Al mit dem Schürhaken ins Feuer. Es waren Versklavungsringe. Er würde mir nie helfen. »Dann geh doch und bitte ihn«, murmelte Al, der mir offensichtlich nicht glaubte.
    »Er ist tot. Nick hat ihm dabei geholfen, Newt zu entkommen, damit er und Ceri versuchen konnten, Ku’Sox umzubringen.«
    »Ceridwen?« Al riss den Kopf hoch. »Was hat sie damit zu tun?«
    Plötzlich fiel mir ein, dass sie tausend Jahre lang bei ihm gewesen war und er bei ihrem Austausch als Vertraute so sorglos vorgegangen war, dass es mir möglich wurde, ihr das Leben zu retten. In der Rückschau ging ich davon aus, dass er es absichtlich getan hatte. Damals hatte ich geglaubt, ich hätte ihn überlistet. Gott, war ich dämlich. Ich glaube, er hatte sie geliebt.
    »Al, es tut mir leid«, flüsterte ich und verpasste mir innerlich einen Tritt, weil ich keinen Gedanken daran verschwendet hatte, welche Schmerzen ihm diese Nachricht bereiten könnte. »Ku’Sox …«
    Al hob eine zitternde Hand, um mich zu unterbrechen, dann ließ er den Kopf sinken. »Genug«, sagte er mit so rauer Stimme, dass es mir das Herz schmerzhaft zusammenzog.
    Ich schob mich an ihn näher heran, bis mir der nach verbranntem Bernstein stinkende Rauch des Feuers brennend in die Augen stieg. Al holte tief Luft, und ich beobachtete, wie er langsam ausatmete und dabei seine Hände entspannte. »Es tut mir leid. Ich dachte, du wüsstest es. Hat Newt dir nicht …«
    »Genug!«
    Ich zog die Schultern hoch, und meine eigene Trauer stieg in mir auf, während ich beobachtete, wie Al seine zur Seite schob und ihre Existenz leugnete. »Al, ich brauche deine Hilfe«, flüsterte ich. Der Dämon sackte in sich zusammen, bis er nur noch ein dunkler Haufen vor den niedrigen Flammen war. »Ich habe nur noch Zeit bis morgen um Mitternacht. Ich habe es schon einmal gemacht. Ich verstehe nicht, warum es diesmal nicht funktioniert.«
    Al hielt den Kopf gesenkt, er wirkte wie betäubt. Ich war mir nicht einmal mehr sicher, ob er mir überhaupt zuhörte. »Du verstehst nicht, worum du bittest.«
    »Es ist der einzige Weg, um eine sichere Verbindung zwischen einem Elfen und einem Dämon herzustellen«, sagte ich. »Und nachdem kein Dämon mir helfen will …«
    Al löste den Blick vom Feuer. Seine schwarzen Augen schienen mich aufzuspießen, und ich unterdrückte einen weiteren Schauder. »Oberstes Regalbrett«, sagte er ausdruckslos. »Hinter den Büchern.«
    Ich folgte seinem Blick zu einem der wenigen offenen Bücherregale. Schweigend stand ich auf und schob mir die Ringe in die Hosentasche. Ich konnte seinen Blick auf mir spüren, als ich den Raum durchquerte und dabei meine Schritte zählte. Der Raum war um ungefähr dreißig Zentimeter geschrumpft. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, hielt mich mit einer Hand am Regal fest und schob mit der

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