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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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anderen drei Bücher aus dem Weg. Meine Hand glitt in den kleinen Hohlraum dahinter. Dann zuckte ich zusammen, als ich die kühle, glatte Oberfläche eines Ringes fand.
    »Zieh ihn nicht an«, warnte Al, als ich mich mit dem Schmuck stück in der Hand zu ihm umdrehte. Das silberne Band war winzig, fast so eng, dass man es auf dem kleinen Finger tragen musste. Ich fragte mich, wem er gehörte, nachdem er auf Als Hand nicht passen würde. Außer … er hatte die Gestalt dieser hageren schwarzen Fledermaus.
    »Was ist das?«, fragte ich, während ich wachsam zurück zum Feuer ging.
    »Die Hälfte eines Paars«, erklärte er widerwillig. Er nahm mir den Ring aus der Hand und hielt ihn, als wäre er etwas Lebendiges. Ich riss die Augen auf, als mir klar wurde, dass dieser Ring seine Kette darstellte; seine Verbindung zu einer schrecklichen Vergangenheit. »Ich will, dass du es siehst«, sagte er. »Dass du weißt, was du riskierst.«
    »Es tut mir leid«, antwortete ich leise, als ich ihm gegenüber in den Schneidersitz ging. Sein Gesicht war rot. Offensichtlich war er verlegen und peinlich berührt, weil er immer noch eine Verbindung zu dem Ring empfand. »Wo ist die andere Hälfte?«
    Al lächelte ein wildes, bösartiges Lächeln. »Verschwunden, zusammen mit seinem Besitzer.«
    Ich senkte den Blick, weil ich ihn einfach nicht ansehen konnte. Al war einmal ein Sklave? »Al …«
    »Ich habe einmal vertraut.«
    Ich konnte nichts sagen, also kauerte ich mich vor seinem Feuer in einem schrumpfenden Raum, einer versagenden Welt, zusammen.
    »Du bist bereit, dein Leben zu riskieren«, sagte er, »aber was ist mit deiner Seele? Was ist, wenn der Meisterring einem anderen in die Hände fällt? Was dann? Nur der Sklave kann seinen Ring nicht abnehmen.«
    Mein Blick fiel auf Als Hände, die zwischen den Falten der Decke zu erkennen waren. Er trug keine Handschuhe, und seine Haut wirkte hart und rau. Aber mir blieb keine Wahl. Unsicher und elend sah ich auf. »Ich muss es tun.«
    Ich hatte keine Ahnung, was der Dämon dachte. Seine Augen wirkten im Feuerschein fast normal. »Warum dann hast du versagt?«
    Oh Gott. Ich wusste, warum ich versagt hatte. Schnell senkte ich den Blick. »Ich habe Angst«, flüsterte ich. Al lächelte. »Verdammt, das ist nicht witzig!«, schrie ich. »Ich habe Angst!«
    Immer noch lächelnd sah Al auf meine ineinanderverschlungenen Finger, aber er machte keine Anstalten, mich zu berühren. »Vertraust du Quen?«
    Trübselig dachte ich an den Elfen, seine Moral, seine Loyalität, seine Charakterstärke. Ceri hatte ihn geliebt, und Ray war seine gesamte Welt. Ich wusste genau, was ich mit Quen bekommen würde. Ich nickte. Ich vertraute ihm.
    »Vertraust du … Trent?«, fragte Al. Ich riss den Kopf hoch, und Al nickte, als er sah, dass ich dreinschaute wie ein Reh im Scheinwerferlicht. »Aaah, da ist es«, sagte er unglaublich selbstgefällig.
    »Trent wird niemals Zugang zu den Ringen bekommen«, erklärte ich schnell.
    »Die Chancen stehen gut, dass er es doch tut. Wenn du ihm vertrauen würdest, könntest du sie reaktivieren. Zeig mir, was man tut, um elfisches … Silber zu erwecken.«
    Nervös holte ich die Ringe aus meiner Tasche. »Ich vertraue ihm. Tue ich«, beharrte ich, aber mein Magen verkrampfte sich und verriet mir damit, dass ich mich selbst belog.
    Al zuckte mit den Achseln, und seine Decke rutschte auf den Boden. »Dann zeig es mir.«
    Schön. Mürrisch schob ich den kleineren Ring in den größeren. Ich rutschte auf den harten Bodenplatten hin und her, dann schob ich die Ringe weit vorne auf meine linke Hand, die ich auf Augenhöhe zwischen Al und mir ausstreckte. Ich warf einen letzten Blick auf den Dämon, dann schloss ich die Augen. Al hatte sich eine Brille aufgesetzt, die ihn vermutlich meine Aura deutlicher sehen ließ.
    Gott, bitte hilf mir, dachte ich. Ich muss es schaffen.
    Ich atmete tief durch, dann drängte ich meine Aura von meiner Hand zurück, bis ich fühlte, wie sie warm und weich wie ein Ärmel um meinen Ellbogen hing. Al grunzte überrascht, als ich etwas in meinem Kopf verschob, damit meine Aura rot aufflammte. »Du teilst deine Aura in Schichten auf?«, hauchte er. »Eine Vibration nach der anderen?«
    Nervös fragte ich mich, ob es wirklich eine gute Idee war, Al das zu zeigen. Der Dämon war sammelwütig. Es war kaum vorstellbar, wie viele alte Zauber er wahrscheinlich herumliegen hatte. Aber trotzdem nickte ich, ohne die Augen zu öffnen, während ich einen

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