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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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stattdessen auf Etude. Jenks wirkte winzig auf der Schulter des Riesen, von dessen Körper Hitze aufstieg. Mein Blick huschte zu Nick, und ich zögerte. Ich wollte ihn nicht berühren. Er konnte mich anspringen.
    »Erlauben Sie mir«, sagte Etude, nachdem Jenks sich diskret in das Ohr des Riesen zurückgezogen hatte. Dankbar reichte ich ihm das Plastikband. Er machte eine Geste, und die zwei Gargoyles, die Nick hielten, stellten ihn auf den Boden, damit Etude ihm mit geschickten Bewegungen seiner klauenbewehrten Hand die Arme vor dem Körper fesseln konnte.
    »Danke«, flüsterte ich leise. Etude bewegte ein Ohr.
    Nick grunzte und bewegte erleichtert die Schultern, als das Band sich mit einem kreischenden, unangenehmen Geräusch um seine Handgelenke schloss. »Ich kann verstehen, dass du mir nicht vertraust.«
    »Oh, das bezweifle ich.« Ich wich zu Ivy zurück, weil ich ihm kein Stück weit vertraute, wenn niemand da war, um ihm beim ersten Anzeichen von Dummheit die Arme aus den Gelenken zu reißen. »Würdest du die Lage wirklich verstehen, wärst du nicht hier.«
    Jetzt, wo Nicks Wachen ihn nicht mehr festhielten, musterte ich ihn von oben bis unten und entdeckte an ihm einige Verschleißerscheinungen von seinem Leben mit dem Dämon. Der Anzug war verschwunden. Jetzt trug er schwarze Jeans, ein schwarzes Hemd und dunkle Turnschuhe. Der Mensch zitterte in der Kälte. Narben bedeckten seinen Hals, seine Handgelenke und eines seiner Ohren, dass es kaum noch als solches zu erkennen war. Hätte ich nicht gewusst, dass er seine Narben als Ratte in Cincin natis illegalen Rattenkämpfen bekommen hatte, hätte ich ihn für einen Vampirjunkie gehalten. Entweder das oder einen Brimstone-Süchtigen. »Wo ist dein Anzug?«, fragte ich. Er suchte meinen Blick, und seine blauen Augen wirkten gehetzt.
    Nick antwortete nicht. Ivy schob sich neben mich und flüsterte: »Hast du sie aktiviert?«
    Ich nickte und berührte leicht meine Tasche. »Bist du deswegen hier, Nick?«, fragte ich, und Ivys Augen wurden schwarz. »Versuchst du, dich zurück in Ku’Sox’ Gunst zu schleichen? Könnte teuer werden. Das könnte sogar mehr kosten, als ein Dieb wie du zu zahlen bereit ist.«
    »Ku’Sox wird mich umbringen, falls er mich je wiedersieht«, erklärte Nick. Ivy glitt näher heran, und die Spitze ihres Schwertes schob sich mit einem sanften Geräusch durch das Gras.
    »Genauso wie wir«, murmelte sie.
    Ich konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Ivy zeigte ihre Gefühle immer so ehrlich. Es war wirklich herzerfrischend. Und noch besser, Nick fiel darauf rein. Es spielte keine Rolle, ob er uns anlog und Ku’Sox ihn als Saboteur geschickt hatte. Es spielte nicht einmal eine Rolle, falls er die Wahrheit sagte und uns wirklich helfen wollte – was ich ihm allerdings keinen Moment lang abnahm. Es zählte nur, dass Nick uns glaubte; dass wir so auftraten, als hätten wir die Stärke, Ku’Sox entgegenzutreten. Wenn er es glaubte, würde Ku’Sox es auch glauben. Meine Vielleichts lösten sich auf, und Bis war der verdammte Weltenbrecher. Wie sollten wir verlieren?
    Ich warf einen Blick zur Kirche und fragte mich, warum keiner der Gargoyles darauf gelandet war. Für sie wäre es bequemer gewesen als ein kalter Stein einen Meter über dem Boden. »Lasst uns reingehen«, sagte ich, weil ich inzwischen in der Kälte zitterte. »Alle, die reinpassen zumindest. Hier draußen ist es kalt.«
    »Du willst Nick mit reinnehmen?«, fragte Ivy, und Jenks’ Staub nahm eine hässliche, rote Färbung an.
    »Er lügt«, sagte der Pixie mit einem bösen Blick zu Nick und Jax.
    Ich schnaubte. »Das weiß ich. Aber es ist kalt hier draußen. Wir können das auch drin klären.« Ich beugte mich zu Ivy und flüsterte: »Außerdem will ich wissen, wie weit diese Sache geht, und das können wir nicht herausfinden, während wir hier im Garten herumstehen.«
    »Sie geht genau bis Ku’Sox, bis dahin geht diese Sache«, erklärte Ivy.
    Ich trat von einem Fuß auf den anderen und verzog das Gesicht. »Ivy, mir ist kalt. Jenks ist kalt. Nick trägt einen Zip-Strip, und das Risiko ist minimal. Können wir bitte reingehen? Ich muss morgen die Welt retten, und ich weiß noch nicht mal, was ich anziehen werde.«
    Ivy beäugte mich, dann richtete sie ihr Schwert auf Nick. »Beweg dich.« Nick seufzte tief, bevor er den ersten Schritt machte. Jenks hob klappernd von Etudes Schultern ab und staubte Nick ein, während er ihm folgte. Ich hoffte nur, dass er ihn nicht pixte.

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