Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)
Ich wollte mich nicht mit einem schlecht gelaunten, sich ständig kratzenden Nick herumschlagen müssen. Ein schlecht gelaunter, hinterhältiger Nick war schlimm genug.
Sobald die drei sich auf dem Weg zur Kirche befanden, drehte ich mich zu dem Gargoyle um, der Jax hielt. Ich zögerte, als mir klar wurde, dass der Pixie jetzt auf Etudes Hand saß, der ihn mir wie ein Geschenk entgegenstreckte.
»Danke«, sagte ich und streckte ebenfalls die Hand aus. Jax wanderte mit gesenktem Kopf und offensichtlich voller Scham von einer Handfläche zur anderen. »Für alles«, fügte ich hinzu, damit Etude wusste, dass ich nicht nur von dem Pixie sprach.
Etude verzog das Gesicht, und seine langen Reißzähne ließen ihn wild aussehen. »Bringen Sie Bis nach Hause«, bat er, dann schloss er seine Flügel um mich, als wollte er mich schützen. »Er mag ja jetzt der Weltenbrecher sein, aber zuerst war er mein Sohn.«
Ich sah in sein zerfurchtes Gesicht und wünschte mir, die Dinge lägen anders. Al hatte mir einmal erklärt, dass die Dämonen für die Entstehung der Gargoyles verantwortlich waren. Sie waren ein junges Volk, fast so jung wie die Hexen. Wir waren als magisch kastrierte Dämonen entstanden, die man verdreht und belogen hatte, bis wir glaubten, was die Elfen uns erzählten. Die Gargoyles waren geschaffen wor den, um den Dämonen zu dienen. Man hatte sie an die Bedürfnisse der Dämonen angepasst. Beides erschien mir falsch.
»Das werde ich«, versprach ich, dann legte ich meine freie Hand schützend um Jax. »Falls ihr auf der Kirche sitzen wollt, wäre das in Ordnung.«
Etude sah zum Kirchturm auf. »Das ist das Zuhause meines Sohnes. Ich brauche seine Erlaubnis.«
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, also wandte ich mich einfach mit Jax in der Hand ab. Die Gargoyles machten den Weg frei, und ich beeilte mich, Ivy einzuholen. Noch bevor ich sie erreicht hatte, konnte ich hören, wie Jenks auf Nick einschimpfte. Ich konnte nur hoffen, dass er nicht zu hart zu Jax sein würde. Der Pixie hatte immer noch nichts gesagt, und ich fühlte mich zerrissen. »Du weißt, dass dein Dad dich liebt«, sagte ich zu dem jungen Pixie, ohne wirklich zu wissen, warum.
»Das zeigt er auf seltsame Weise«, murmelte Jax.
»Genauso wie du.«
Jax riss den Kopf hoch. »Ja, aber …«, setzte er an, dann sackte er in sich zusammen. »Es tut mir leid, Ms. Morgan«, flüsterte er, dann senkte er den Kopf, bis seine langen Haare seine Augen verdeckten.
Ich wartete noch einen Moment, dann wurde mir klar, dass er nichts mehr sagen würde. Ich legte meine Finger enger um ihn, um ihn warmzuhalten.
»Soll ich Nick in meinen Schrank sperren?«, fragte Ivy, als ich sie einholte. Ihre Schwertspitze schwebte konstant über Nicks Nieren, als sie über die niedrige Mauer trat. »Er ist schalldicht.«
Das hatte ich nicht gewusst, aber ich schüttelte den Kopf. Ich hatte keine Ahnung, was wir mit den beiden anfangen sollten, aber es war kalt, und ich wollte nach drinnen.
»Wir sollten sie einfach pfählen.« Jenks schoss zu uns zurück, und Jax bewegte sich zwischen meinen Fingern. »Direkt hier im Garten. Sollen die Frühlingsfairys doch Nester in ihren Innereien bauen.«
Das war einfach nur scheußlich. Verständlich, aber scheußlich. »Nicht, dass ich Zeit mit Nick verbringen will, aber ich wüsste lieber, wo er sich aufhält. Du nicht?«
Ivy runzelte die Stirn. Ihre Sorge war deutlich zu erkennen, als sie die Stufen zur Veranda hinaufging und ins Licht trat. »Wenn er eine Bewegung macht, die mir nicht gefällt, werde ich ihn Nina geben, damit sie ihn ausblutet. Selbst wenn sie das um eine Woche zurückwirft.«
Ich blieb ein wenig zurück, als Nick die Hintertür öffnete und nach drinnen trat, Ivy direkt hinter sich. »Schuhe aus«, hörte ich sie blaffen, aber damit ging es ihr eher darum, ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen als unsere Böden sauberzuhalten.
Andererseits …, grübelte ich, als ich das hintere Wohnzimmer betrat und feststellte, dass Ivy Nick böse anstarrte. Der Mann lehnte an der Wand, um seine Schuhe abzustreifen, ohne die Hände zu benutzen. Ich dachte darüber nach, den Zip-Strip so zu verlagern, dass er nur um ein Handgelenk lag, statt ihm die Hände zu fesseln – entschied mich aber dagegen. Ich war davon überzeugt, dass der Mensch Ku’Sox’ Ass im Ärmel war. Sonst wäre er inzwischen schon tot.
»Okay, wir sind drin. Setz dich«, erklärte Ivy angespannt. Nick ließ sich theatralisch in das weiche
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