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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Statue. Seine Vokale knirschten tief aus seiner Kehle. Er verlagerte die Krallen, und ein winziges Stück brach von der Statue ab und fiel auf den Asphalt. Etude legte die Ohren an und wurde für einen Moment tiefschwarz. Ich entspannte mich, weil ich dasselbe schon bei Bis gesehen hatte, wenn ihm etwas peinlich war.
    »Machen Sie sich keine Sorgen«, sagte ich. »Ich mochte diese Statue nie besonders. Das ist Jenks.«
    Jenks gab einen Staubstoß von sich, blieb aber auf meiner Schulter sitzen. »Ich bin hier, um sicherzustellen, dass keiner von euch Klötzen Rachel verletzt«, erklärte er laut. Die Gargoyles um uns herum murmelten, und es klang wie eine abgehende Lawine. »Ich wollte euch nur warnen«, sprach er weiter, aber ich zuckte mit der Schulter, um ihn zum Schweigen zu bringen.
    »Ähm, wegen Bis, den ich im Jenseits verloren habe …«
    »Bis?«, sagte der alte Gargoyle, und ich seufzte wegen der Unterbrechung. »Ja. Ähm. Könnte ich mit Ihnen reden?«
    »Sicher …« Verwirrt stopfte ich meine Hände in die Taschen. Ich hatte keine Ahnung, was hier vorging. Das war nicht, was ich erwartet hatte.
    »Es scheint eine gewisse Verwirrung zu herrschen«, erklärte Etude und machte eine Handbewegung, die die Gargoyles um uns herum einschloss. »Alle scheinen zu denken, dass Bis zu Großem bestimmt ist. Aber wir reden hier über meinen Sohn. Wir alle kennen die Fehler, die er gemacht hat, und die Unreinheiten seines Gesangs.«
    Die Gargoyles um uns herum nickten, und ihre Blicke wirkten ungeduldig. Mir gefiel ihre Einstellung nicht. »Er hat mir öfter als einmal das Leben gerettet.«
    »Ich sage ja nur, dass es viel verlangt ist von jemandem, der noch so jung ist«, erklärte Bis’ Dad. »Er ist erst siebenundvierzig.«
    »Mir hat er erzählt, er wäre fünfzig!«, rief Jenks.
    Etude öffnete die Flügel. Ich wich ein Stück zurück, aber er wollte nur auf die rote Zementplatte springen. Meine Miene wurde ausdruckslos, als er auf mich zukam. Mein Gott. Etude war riesig. Ich erstarrte, und Jenks schoss davon, als der Gargoyle mir einen sehnigen, leicht behaarten Arm auf die Schulter legte. Er ragte hoch über mir auf. »Sie und ich wissen, dass Bis ein guter Junge ist, aber eben nur ein Junge«, sagte er leise und hob seine Flügel, um uns vor den Blicken der anderen Gargoyles abzuschirmen.
    Entnervt ließ ich mich von ihm auf das Gras führen, weg von den anderen. »Sie nennen ihn den Weltenbrecher«, warf ich ein. Etude schnaubte und legte für einen Moment die Ohren eng an den Kopf. Er roch wie eine eiserne Glocke, und irgendetwas daran sorgte dafür, dass meine Zähne schmerzten.
    »Er ist mein Sohn«, sagte er. »Er ist an Sie gebunden – einen Dämon. Ich kann es an Ihrer Aura erkennen. Das ist nicht das, was ich mir für ihn gewünscht habe. Jeder will, dass es dem eigenen Kind ein wenig besser geht als einem selbst«, fuhr Etude fort. »Er sollte sich niederlassen, ein paar kleine Goyles aufziehen. Lieder singen, die im Universum widerhallen.«
    »Das ist nicht das, was ich mir für meine Kinder wünsche«, sagte Jenks.
    »Ich akzeptiere seine Wahl«, erklärte Bis’ Dad. Er klang für meinen Geschmack viel zu vernünftig, und das machte mich unruhig. »Selbst wenn es bedeutet, dass er vielleicht im Jenseits leben muss und die Sterne nie wiedersehen wird.«
    »Dazu würde ich ihn nie zwingen«, protestierte ich. Etude packte meine Schulter fester, und seine Krallen piekten mich warnend.
    »Aber Sie und ich wissen beide, dass Bis kein großer Held ist. Er ist ein ungeschickter Trampel.«
    Mir fiel die Kinnlade nach unten, und ich tauchte unter dem Arm des riesigen Gargoyles heraus. »Etude, ich glaube, Sie verkaufen Ihren Sohn unter Wert«, entgegnete ich, als ich mich ihm gegenüber aufbaute. Mir gefiel überhaupt nicht, dass ich zu ihm aufsehen musste. Er hatte die Größe eines kleinen Elefanten. »Ihr Sohn hat im zarten Alter von siebenundvierzig meine Seele in den Kraftlinien gefunden und daraus befreit, obwohl ich kaum noch eine Aura besaß, anhand derer er mich aufspüren konnte.« Ich stach mit einem Finger in Etudes muskulöse Brust, und der Gargoyle trat einen Schritt zurück. »Er hat mich zu der einzigen Person gesprungen, die mich am Leben halten konnte«, fuhr ich fort. Ich folgte ihm und starrte böse zu ihm auf. »Er hat mir zwei Resonanzen gesungen, die in einer Linie existierten, sodass ich sie reparieren konnte!«
    »Ähm, Rache?«, meinte Jenks. Er schwebte mit besorgtem Gesicht

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