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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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uns herum. Mir wurde kalt. Der Krater, den Trents und mein Zauber erzeugt hatte, glühte leise. Ku’Sox lächelte, und das Licht unserer verglimmenden Zauber erzeugte hässliche Schatten in seinem Gesicht. »Du kannst mich nicht umbringen, nicht einmal mit deinem Elfensklaven«, sagte er. Ein Stein rollte zur Seite, als er sich wieder aufrichtete. »Das Kollektiv wird dir nicht helfen. Und du – bist – tot.«
    Bis landete auf Trent, und sofort hallten die Kraftlinien in mir wider. »Ich werde euch rausspringen«, sagte der Junge, aber Trent und ich schüttelten gleichzeitig den Kopf. Es würde hier enden. Hier und jetzt!
    »Daliii!«, schrie Ku’Sox zum Mond auf. »Newt! Zeigt euch, ihr Feiglinge!« Er senkte den Kopf wieder und musterte mich mit wildem Blick. Offensichtlich war der Fluch, der ihn getroffen hatte, nicht spurlos an ihm vorübergegangen. »Ich will mit euch reden, ihr Memmen …«
    »Stell dich gerade hin«, sagte ich und stieß Trent in die Rippen. »Glätte deine Haare, ja? Du siehst schrecklich aus.«
    »Da redet die Richtige«, erwiderte er, fuhr sich aber sofort mit einer Hand durch die Haare. Bei der Geste waren seine fehlenden Finger überdeutlich zu erkennen.
    Wir versteiften uns beide, als die Energie der Linien sich veränderte. Genau an dem Ort, wo in gerade mal vier Stunden die Sonne aufgehen würde, materialisierte sich ein runder, untersetzter Dämon. Er wirkte müde und lustlos. »Ist es vorbei?«, fragte Dali, während er sich Ku’Sox zuwandte und sein zerstörtes Äußeres musterte. »Reparier die verdammte Linie, bevor nichts mehr übrig ist und wir alle …« Er zögerte und atmete tief durch, als könnte er mich riechen. Oder vielleicht witterte er auch Trent. Der Elf stank förmlich nach Zimt und Wein und übertünchte damit fast den widerlichen Geruch nach verbranntem Bernstein.
    »Sie lebt noch?«, rief Dali und wirbelte zu uns herum. Er wirkte schockiert. »Du lebst!«
    »Das tue ich«, erklärte ich. Noch.
    »Noch«, murmelte Ku’Sox wie ein Echo meiner Gedanken. Er runzelte die Stirn, als Newt neben Dali erschien und dabei exakt dieselbe Kleidung trug wie ich. Zu ihren Füßen saß ein zusammengesackter Al. Mein Herz machte einen Sprung, bis ich die Ketten um seine Handgelenke und seine hängenden Schultern bemerkte.
    »Natürlich lebt sie noch«, sagte Newt. Al riss den Kopf hoch. Mit wildem Blick sah er sich um, bis er mich erkannte. Dann richtete er sich auf. »Sie ist Als Wunderkind«, beendete die Dämonin ihren Satz und schlug Al leicht auf die Schulter. Er blickte bei ihrem seltsamen Kompliment nur finster drein.
    »Al …«, hauchte ich ermutigt, und Trent starrte mich an. In meinem Kopf hob sich Trents Hass auf den Dämon; die Wut wegen seiner fehlenden Finger; seine Angst, als er Al hilflos ausgeliefert gewesen war. Doch dazu gesellten sich meine Erinnerungen an Als unbeholfene Freundlichkeit, wann immer ich nicht damit gerechnet hatte; mein Mitleid über den Verlust seiner Frau, sein Leben, seine Liebe; mein Mitgefühl, weil er gezwungen war, unter der Erde zu leben; unser mühsam errungenes Verständnis; der Respekt, der ungebeten entstanden und noch so verletzlich war.
    »Al?«, fragte Trent. Ich blinzelte, weil ich nicht alles davon unbedingt hatte teilen wollen.
    »I-ich …«, stammelte ich, dann klappte ich den Mund zu, weil ich es nicht erklären konnte. Al war grausam, rachsüchtig, wütend, elegant, mächtig. Er gab mir Stärke, er gab mir Weisheit, und das nicht nur in Bezug auf Magie, sondern auch in Bezug auf mich selbst. Er ähnelte Trent sehr, nur dass er etwas kantiger war.
    Trent spürte meine Gefühle und wandte sich mit gesenktem Kopf ab, während der unangenehme Wind mit seinen Haaren spielte. »Ich werde dich nie verstehen. Wie kannst du so leicht verzeihen?«
    »Ach ja? Nun, das ist es, was uns beiden den Arsch retten wird«, sagte ich und hoffte inständig, dass es eine Prophezeiung war und nicht nur ein Gebet.
    »Ergreift sie!«, schrie Ku’Sox. »Macht sie fertig!«
    Mit klopfendem Herzen bewegte ich meine Füße, bis ich sicheren Boden unter dem Geröll fand. Mein Wille verstärkte unseren Schutzkreis, und ich fühlte, wie Trent dasselbe tat. Wilde Magie erhob sich aus der Erde und schickte goldene Spuren durch den schwarzen Schmutz, der über unsere Barriere kroch. »Was ist los, Ku’Sox?«, spottete ich, als Dali und Newt besorgte Blicke wechselten. »Seit wann brauchst du die Hilfe von anderen? Ich dachte, das wäre eine Sache

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