Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)
Magie, um ihn zu verwandeln, und uralte Dämonenweisheit, um den richtigen Zauber zu wirken.
Was willst du ihm antun?, hörte ich in meinen Gedanken, und das schockierte Verstehen identifizierte dieses männliche Gefühl als zu Al gehörig.
Das, sagte ich und schloss die Augen, als ein Schimmer meiner Aura sich über Ku’Sox ausbreitete und im Licht des Jenseits rot leuchtete. Ku’Sox versteifte sich. Die Erinne rung an wilde Magie wirbelte mit dem Geräusch flatternder Flügel durch meinen Kopf. Ich zeigte Al die Vision, die er mir offenbart hatte – eine hagere Gestalt, schwarz wie die Nacht, mit langen Fingern und Zehen, ledrigen Flügeln und vollkommen schwarzen Augen, wie Newt sie hatte und Al jetzt ebenfalls. Lange Wimpern, ein kleiner Mund und Schnurrhaare wie eine Katze.
Al wand die Zauber nach meiner Anweisung. Sein Erstau nen und Entsetzen sorgten dafür, dass seine Aufmerksamkeit unter meiner zitterte. »Mein Gott!«, flüsterte eine Stimme. Ich öffnete die Augen, als die letzten Reste des Zau bers verklangen, und entdeckte Ku’Sox, der uns mit großen schwarzen Augen ansah. Er sah genauso aus wie Al in dem Traum mit den blauen Schmetterlingen.
»Ich hatte Flügel«, hauchte jemand. »Ich erinnere mich daran, dass sie in der Sonne glänzten und daran, wie kühl sie sich im Sand angefühlt haben.«
»Schwarze Nägel«, sagte ein anderer.
»Ich erinnere mich an den Geschmack der Wolken«, erklang eine leise, staunende Stimme aus dem Hintergrund. »Sternenstaub in meinen Ohren.«
»Was hast du getan?«, sagte Ku’Sox und legte eine Hand an seine Kehle, als seine Stimme als mildes, sanftes Zischen erklang. »Was hast du mir angetan?«
Mit gesenktem Kopf versuchte ich, mich von dem Zauber … Fluch … was auch immer … zu lösen. Trents ursprünglicher Fluch, mit dem er Ku’Sox den Zugang zu seiner Magie verwehrte, hielt immer noch. Ku’Sox war hilflos. Er war ein Dämon, in seiner ursprünglichen Form. Diese Gestalt hatten die Dämonen gehabt, bevor Mütter ihre Kinder verwandelt hatten, um sie stärker zu machen – um sie zu Kriegswerkzeugen umzugestalten, zu Ebenbildern des Menschen, der so gut für den Krieg geschaffen war.
»Rachel?«, fragte Trent und riss mich damit aus meinen Gedanken.
»Ich habe diese Gestalt in einem von Als Träumen gesehen«, erklärte ich, während ich die staunenden, ehrfürchtigen Mienen um mich herum musterte. »Habe ich es richtig gemacht?«
»Lasst mich gehen!«, schrie Ku’Sox und öffnete seine Flügel weit. Alle wichen zurück und traten auf die Zehen derjenigen, die hinter ihnen standen. So schob sich die Menge langsam nach hinten, bis Ku’Sox in einem weiten, leeren Kreis unter dem Nachthimmel stand, umringt von schweigenden Dämonen. Newt weinte lautlose Tränen, gefangen in ihren Erinnerungen.
»Lasst ihn frei«, sagte ich. Alle Augen richteten sich auf mich, als Ku’Sox voller Panik sein Gesicht befühlte und versuchte, in dieser Gestalt sein Gleichgewicht zu finden. »Ich sage, er kann sich nicht auf Dämonenrecht berufen, weil er kein Dämon ist. Wir jagen. Wenn er schnell und weit genug flieht, kann er mit der Erinnerung daran leben, gejagt worden zu sein. Ein Dämon zu sein. Dann wird er es auch verdient haben zu überleben. Aber wenn er gefangen wird …« Ich zögerte, als ich sah, wie Verständnis in ihnen aufstieg und wieder ihren Blutdurst entzündete. »Wenn er allerdings gefangen wird, dann töten wir ihn wie das Tier, das er ist.«
»Ich bin kein Tier!«, schrie Ku’Sox mit hoher Stimme, während die Dämonen zustimmend jubelten.
»Doch, das bist du, mein lieber Junge«, sagte Newt. Ihre Wangen waren feucht, als die Dämonin nach vorne trat und ihm half, sein Gleichgewicht zu finden. »Ich sage, dass der Elf, ähm, Trenton, eine fantastische Idee hatte. Lasst Ku’Sox gehen.«
Ku’Sox spannte sich an, um davonzuspringen, aber die Dämonen stürzten sich auf ihn und hielten ihn fest. Ich wich zu Trent zurück, und der Elf packte mit warmen Händen meine Schultern. Ich spürte seinen Atem an meinem Nacken, während die Dämonen Ku’Sox festhielten und seine Flügel ausbreiteten, bis er sich nicht mehr bewegen konnte.
»Wollen wir jagen?«, schrie Dali. Ich verzog das Gesicht, als die Menge ihre Zustimmung herausbrüllte und geballte Fäuste in die Luft gerissen wurden.
Ku’Sox kämpfte gegen sie. Blut ergoss sich in kleinen Rinnsalen aus den Stellen, wo sie ihn zu fest hielten. »Das könnt ihr mir nicht antun!«, keuchte er
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