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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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mich vor, um den Mülleimer unter der Spüle herauszuholen. Mein erster Impuls war, sie zu kontaktieren, nachdem Ivy genauso gern Nicks Hintern in einem Glas einlegen würde wie ich. Aber sie würde Glenn davon erzählen, und Glenn arbeitete nicht mehr für das FIB. Er hatte gekündigt, nachdem er herausgefunden hatte, dass MegPaG das FIB unterwandert hatte. Er weigerte sich, für eine Behörde zu arbeiten, der er nicht vollkommen vertrauen konnte. Stattdessen war er mit Daryl nach Flagstaff gezogen, in der Hoffnung, dass die höhere Lage und die sauberere Luft der Nymphe helfen würden. Ivy anzurufen würde sie nur alle aufregen.
    Ich drückte den Mülleimer gegen die Kücheninsel und fuhr mit einem Arm über die Arbeitsfläche, um alles Essen wegzuwerfen, das offen herumgelegen hatte. »Nein«, sagte ich, dann suchte ich Jenks’ Blick, als er missbilligend mit den Flügeln klapperte. »Es ist das erste Mal, dass sie in einer ihrer Beziehungen etwas Gesundes tut«, erklärte ich, obwohl ich mir nicht sicher war, ob ich wirklich das Richtige tat. »Ich werde ihr das nicht versauen. Sie kommt ja in einer Woche zurück.«
    Jenks’ Staub veränderte die Farbe von einem ungesunden Grün zu einem neutraleren Silber. »Yeah, vielleicht hast du recht«, antwortete er, bevor er zum Fensterbrett flog, um seine Kinder zu beobachten.
    Aber es fühlte sich nicht so an.

4
    Sollte ich sterben und als Pferd wiedergeboren werden, wollte ich in Trents Ställen leben. Die Boxen waren geräumig, das Heu roch süß, und das Gebäude war so angelegt, dass es den Wind auffing und den Eindruck eines offenen Pavillons vermittelte. Ich schob eine lose Strähne zurück unter meinen Hut, bevor ich Molly tätschelte. Dann ließ ich meine Hand über ihre Seite gleiten und spürte, dass sie Luft geschluckt hatte, um zu verhindern, dass der Sattelgurt zu eng lag. Ich würde sie ein Stück herumführen müssen, bevor ich den Gurt ein letztes Mal festzog.
    »Molly, du bist ein nettes Pferd, aber leicht zu durchschauen«, sagte ich, als ich sie in der großen Box drehte, um sie in den Gang zu führen. Um mich herum erklang zufriedenes Schnauben, Kauen und das Peitschen von Schwänzen. Wir befanden uns nicht in dem Flügel mit Trents Rennpferden. Nein, das hier waren die Tiere, die für die Jagd reser viert waren, und sie waren viel intelligenter und besonnener.
    Meine Stiefel machten kein Geräusch auf den Sägespä nen, als ich Richtung nördliche Koppel ging. Im Hintergrund e rklang Ceris hohe, ernste Stimme. Sie ging mit dem Stallmanager unsere Route durch. Sobald Jenks mit Trent und Ray zurückkam, würden wir den von einem Mischwald beschatteten Flusspfad einschlagen.
    Die Vormittagssonne stand schon hoch am Himmel, und draußen war es ungewöhnlich warm, aber die Wohnungsaufbauten auf den Ställen fingen den Großteil der Sonnenstrahlen ab, sodass die offenen Ställe kühl blieben. Ich musste an das Camp denken – auch wenn ich mich nicht an viel erinnerte, die Ställe waren mir noch genau im Gedächtnis. Damals hatte ich überhaupt keine Ausdauer besessen, und die Pferde hatten mir ein Gefühl der Stärke vermittelt. Trent hatte damals sehr selbstsicher gewirkt, war es aber überhaupt nicht gewesen – bis ich ihm mitgeteilt hatte, er solle sich nicht weiter von Lee fertigmachen lassen und endlich für sich selbst einstehen. Drei Tage später hatten sie Lee im Brunnen des Camps gefunden. Vielleicht hörte Trent mehr auf mich, als ich gedacht hatte.
    Mein leichtes Koffeinkopfweh verblasste langsam, und ich schnappte mir meinen Pappbecher, um ihn auszutrinken. Der Kaffee war kalt. Ich warf den Becher in den Mülleimer, dann trat ich blinzelnd in die Sonne. Hinter mir klapperten Mollys Hufe. Ich lächelte, als ich sah, dass Quen bereits mit Lucy auf uns wartete.
    Quen stand leicht schräg, mit Lucy auf seiner Hüfte. In seinen schwarz-grünen Reitklamotten sah er fantastisch aus. Ein großes graues Pferd ließ seinen Kopf über Quens Schulter hängen und schnüffelte an Lucys Kappe. Das kleine Mädchen sah in ihrem weißen Reitoutfit unglaublich süß und privilegiert aus, während sie mit ihren molligen Händen nach der ungewohnten Krempe angelte. Ihr Gesicht war genervt verzogen, während sie versuchte, sich die Kappe vom Kopf zu ziehen, um sie zu betrachten. Das kleine Mädchen hatte Trents Aussehen und Ellasbeths Grundhaltung. Als das neugierige Pferd sie anschnaubte, quietschte Lucy und griff nach den hängenden Lippen des Tieres.
    »Du

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