Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)
und besiegelte die Aussage mit einem formellen Handkuss.
Als ich die beiden so sah, warf ich einen Blick zu Quen. Er wirkte müde, aber sonst erkannte ich in seinem Blick nur liebevolle Freude darüber, dass sowohl Ceri als auch Trent in ihrer vertrauten, aber platonischen Beziehung glücklich waren. Er war sich seiner Liebe zu Ceri sicher, und es war offensichtlich, dass Ceri Trent zwar mochte, ihr Herz aber dem älteren Mann gehörte. Irgendwie funktionierte es. Aber auch wenn die Mädchen und die gemeinsame Vergangenheit sie aneinanderbanden, wurde ich das Gefühl nicht los, dass Trent zwar ein Teil des Ganzen war, aber irgendwie immer … am Rand stand. Seine Zukunft verlangte so viel von ihm, dass Liebe ein Luxus war, den sein gesamtes Vermögen ihm nicht kaufen konnte.
Und das störte mich, denn ich spürte, dass er es nicht nur wusste, sondern sogar als normal akzeptierte.
Ceri lächelte teuflisch selbstzufrieden, dann entzog sie Trent ihre Hand. »Ich würde mich gerne unter vier Augen mit Rachel unterhalten, Trenton.«
Jenks öffnete ein Auge, und ich wurde unruhig. Unter vier Augen? Worüber? Was habe ich denn jetzt wieder gemacht?
»Nur ein Gespräch unter Frauen«, fügte sie hinzu, aber ihr Tonfall machte mir Sorgen. Irgendetwas brannte ihr unter den Nägeln.
»Natürlich.« Trent trieb Tulpa zu einer schnelleren Gangart, während Ceri ihr Pferd zügelte.
Ich warf einen kurzen Blick zu Quen und bemerkte unangenehm berührt, dass er die Stirn runzelte. Er weigerte sich, mich anzusehen. Stattdessen trieb er sein Pferd an und meinte: »Jetzt bist du auf dich allein gestellt«, bevor er sich dem Elfen anschloss.
Seufzend sah ich zu Ceri und bemerkte noch eine leichte Zornesröte in ihrem Gesicht, bevor wir in den willkommenen Schatten der Bäume glitten. Der Pfad war steil, und wir schwiegen, während unsere Pferde sich nach oben kämpften. Lucy saß immer noch auf Ceris Schoß und kämpfte darum, wach zu bleiben. Vor uns ritten Trent und Quen, von denen männliches Murmeln zu uns drang. Vielleicht hatte ja nur die Sonne ihr Gesicht gerötet.
»Lucy sieht heute wunderbar aus«, sagte ich, und sie packte ihre Zügel fester. Nö. Anscheinend doch nicht.
»Quen hat mir erzählt, dass du dich geweigert hast, Trentons Sicherheit zu gewährleisten«, beschuldigte sie mich und kam damit direkt zum Punkt.
Mein Atem stockte, dann holte ich tief Luft. Wahrscheinlich schuldete ich ihr tatsächlich eine Erklärung. »Trent braucht mich nicht als Babysitter«, sagte ich leise. »Und ich werde ihn auch nicht beleidigen, indem ich die Rolle übernehme.«
Sie riss die Augen auf. »Ihn beleidigen? Rachel, wir ste hen kurz vor der Ausrottung, und du machst dir Sorgen darum, dass zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ihn beleidigen könnten?«
Lucy schrie. Ihr Gebrüll, mit dem sie auf Ceris Ausbruch reagierte, hallte von den Bäumen wider. Ich verzog das Gesicht und flehte Ceri mit Blicken an, ihre Stimme zu senken.
»Sein Handeln wirkt sich auf unsere gesamte Spezies aus«, erklärte Ceri.
»Ja, aber …«
»Jetzt blicken sie alle zu ihm auf. Lucy zurückzufordern hat sein Ansehen verbessert. Wenn er stirbt, werden es die Withons sein, die die nächsten fünfzig Jahre bestimmen, und sie werden dafür sorgen, dass wir uns verstecken und uns wieder die Ohren kupieren!«
Ich konnte ihr nicht in die Augen sehen. Ich hatte das Gefühl, dass Quen, der Drecksack, über mich lachte.
»Ein weiteres halbes Jahrhundert der Heimlichtuerei überleben wir nicht. Wir müssen uns der Welt zu erkennen geben, und Trenton braucht Schutz. Glaubst du, die Vampire sind von der Entwicklung begeistert?«
»Nein«, schaffte ich es einzuwerfen.
»Glaubst du, irgendjemand ist begeistert davon? Du bist ein Dämon!«, schrie sie. Ich zuckte zusammen und schaute nach vorne, zu Trent und Quen. Jenks hob in einer Wolke aus goldenem Staub ab und stieg weit genug auf, um die Umgebung überblicken zu können, aber glücklicherweise drehte sich niemand um. »Du bist ein unter der Sonne wandelnder Dämon, und damit außer Quen die einzige Person, die dafür sorgen kann, dass er überlebt! Jeder von uns hat seine Aufgaben, und wir müssen unsere Wünsche außer Acht lassen, um ihnen gerecht zu werden. Warum bist du so selbstsüchtig?«
Selbstsüchtig? Ich zog eine Grimasse, als Trent sich umdrehte, um zu sehen, ob bei uns alles in Ordnung war. Ich wusste, dass ihre Wut einer Mischung aus Sorge um Trent und ihrer Erziehung entsprang. In ihrer
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