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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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drei Tagen an.«
    Drei Tage!
    Al lächelte mit geschlossenen Augen. »Newt?«
    »Verdammt, nein!«, schrie ich, aber die Worte blieben mir im Hals stecken, als ich plötzlich von Newts Bewusstsein umgeben war. Ich errichtete eine Schutzblase um mich herum, bevor sie es tun konnte. Mich nach Hause schicken wie ein kleines Mädchen, hm?, dachte ich, kochend vor Wut.
    Doch dann wurde ich ernst, als die Realität um mich herum erschien und ich feststellte, dass ich auf meinem Friedhof in der Nachmittagssonne stand, mit meiner Kirche vor mir. Ku’Sox konnte dank Nick tags wie nachts in meiner Kirche auftauchen. Und dann musste ich noch an Ceri und Lucy denken, die unter extremsten Bedingungen als Geisel gehalten wurden. Ich konnte nicht riskieren, dass Ku’Sox sich an ihnen rächte und damit aus einem Sieg ein persönlicher Verlust wurde. Es würde ganz schön schwer werden, ihn zu der Offenbarung zu zwingen, dass ich nichts mit der kaputten Kraftlinie zu tun hatte, ohne dass Ceri und Lucy dabei in Gefahr gerieten.
    Sofort suchte ich mein Handy und scrollte mich durchs Telefonbuch, bis ich Trents Nummer gefunden hatte. Langsam sollte ich ihn auf die Schnellwahltaste legen. Pixies schossen aus allen Ecken auf mich zu. Ich winkte abwehrend, als ich auf die Hintertür der Kirche zuging und mir mit gesenktem Kopf das Handy ans Ohr hielt. Es musste doch jemand rangehen. »Eurem Dad geht es gut«, sagte ich und nahm erfreut zur Kenntnis, dass Jumoke sie zu ihren Wachdiensten zurückscheuchte.
    Es klingelte dreimal, dann folgte ein Klicken. Ich hielt an, als ich am anderen Ende der Leitung Ray weinen hörte. Es war ein leises, herzzerreißendes Schluchzen, das von Verlust sprach und für ein zehn Monate altes Kind viel zu reif wirkte. Jenks sang ihr etwas über blutrote Gänseblümchen vor. »Ich bin zurück«, sagte ich, noch bevor ich mir sicher war, ob ich mit Trent sprach. »Beschwört mich nicht.«
    »Hast du sie gesehen?«, fragte Trent drängend. Ich holte Luft, um es ihm zu sagen, doch ich konnte die Worte nicht über meine Lippen zwingen. Tränen stiegen mir in die Augen. Drei Herzschläge lang sagte keiner von uns etwas, dann setzte Trent leise hinterher: »Nein, wahrscheinlich nicht.«
    »Ich glaube, es geht ihnen gut«, erwiderte ich, aber selbst in meinen Ohren klang das jämmerlich. Meine Brust tat weh. Ich fing an, mich zwischen den Grabsteinen hindurchzuschieben. Eine Hand drückte ich mir auf den Bauch, um nicht zu weinen. Mit einem Flügelsurren und in einer Staubwolke landete Jumoke auf meiner Schulter. »Ku’Sox hat sie. Er will sie einsetzen, um dich und mich zu erpressen. Trent, gib mir ein wenig Zeit. Ich werde einen Weg finden, wie wir die beiden zurückbekommen. Ku’Sox darf das nicht. Ceri ist eine befreite Vertraute. Ich muss nur die richtigen Papiere einreichen.«
    »Mir fehlt die Zeit für Papierkram«, sagte er bitter, dann hörte Ray endlich auf zu weinen, und ich hörte sein Seufzen. Ray schnüffelte, und ich vermutete, dass Trent sie hochgehoben hatte.
    »Dann gib mir Zeit, um mit Dali zu sprechen«, meinte ich. »Ich brauche eine Chance, ihm zu erklären, was los ist. Vielleicht hilft er uns dann.«
    »Warum sollte ein Dämon mir helfen?«, fragte Trent. Ich sah zur Kirche und kniff die Augen zusammen, um Bis zu finden. Auf dem Dach saß ein anderer, riesiger Gargoyle. Ich runzelte die Stirn.
    »Er würde mir helfen, nicht dir. Und er soll es ja nicht umsonst tun«, sagte ich. Mit weicher Stimme sprach ich weiter. »Gib mir ein paar Stunden. Kannst du Jenks nach Hause bringen? Und vielleicht mein Auto? Sagen wir, nach Mitternacht? Bis dahin sollte ich fertig sein, und dann kann ich dir auch mehr sagen.«
    »Mitternacht!«, hörte ich Jenks kreischen. Ich runzelte die Stirn, als Trent kurz das Mikrofon abdeckte. »Schön, Mitternacht«, sagte der Pixie, als ich ihn wieder hören konnte.
    »Trent?«, fragte ich vorsichtig.
    »Wir sehen uns um Mitternacht«, erklärte er, dann war die Leitung tot.
    Verwundert, aber nicht wirklich überrascht klappte ich mein Handy zu und steckte es wieder ein. Ich stapfte mit gesenktem Kopf zur Hintertür. Dafür brauchte ich einen genauen Plan.
    Ich hätte Ivy anrufen sollen.

9
    Nervös wischte ich mir die Finger an einem Küchentuch ab, um es dann auf die Arbeitsfläche zu werfen. Kaum lag es, griff ich auch schon wieder danach, faltete es vorsichtig und hängte es genau mittig über den Ofengriff. Ich atmete tief durch und musterte meine Küche. Sie wurde

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