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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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»bester Freund« mich im Jenseits ausgesetzt hatte. Heute trug Newt eine fließende Robe, die an einen Wüstenscheich erinnerte. Mit einer Hand umklammerte sie ihren schwarzen Stab, mit der anderen hielt sie ihr Gewand geschlossen. Ihr Bewusstsein jedoch war diesmal klar, und mit sicheren Schritten kam sie eilig auf uns zu.
    »Hilf mir, ihn nach Hause zu bringen«, sagte ich, noch bevor sie mich erreicht hatte. Die Erkenntnis, dass ich fast alles dafür zahlen würde, erschütterte mich.
    Mit einer sanften Bewegung hielt Newt ihre langen, etwas knochigen Hände über Al, um seine Aura zu testen, als sie neben ihm in die Hocke ging. »Was hat er getan?«, fragte sie angespannt, dann zögerte sie, weil ihr Blick auf das Schwert fiel, das der Gargoyle zurückgelassen hatte.
    Ich schniefte und verschränkte die Arme über dem Bauch. »Er hat versucht herauszufinden, ob Ku’Sox diese purpurne Spur erzeugt hat, und dann ist er bis nach ganz unten gefallen.«
    Newt wirbelte herum und kam wieder auf die Füße. »Und du hast ihn gelassen ?«
    »Er hat nichts davon gesagt, dass es ihm die Aura abreißen würde!«, schrie ich zurück. »Ich habe ihn rausgeholt, aber …« Meine Stimme verklang, und verbittert spürte ich die aufsteigenden Tränen. Es war Al, um Himmels willen.
    »Du hast ihn rausgeholt?« Newt blinzelte mit ihren tiefschwarzen Augen. Sie richtete sich höher auf, als sie den Ring an meiner Hand entdeckte. »Oh.« Sie zögerte. »Er hat dir … Wo ist der andere?«
    Nervös hob ich die Hand, um ihr meinen Daumen zu zeigen. »Er hat ihn abgenommen. Er hat alle Schmerzen übernommen, damit ich dich rufen konnte.«
    Newt gab ein zweifelndes Brummen von sich. »Er hat die Gesamtheit der Schmerzen übernommen, damit sie dich nicht umbringen.«
    Nervös kam ich näher. Würde sie uns jetzt helfen oder nicht. »Newt. Bitte. Die Sonne.«
    Ihr geschlechtsloses Gesicht wirkte plötzlich weiblicher, als sie nach oben sah. »In der Tat«, meinte sie dann säuerlich und zog den Saum ihrer Robe von Als Körper. »Es ist, als würde man Säure atmen.«
    Der sandige Wind peitschte gegen mich, und ich schloss die Augen. Dann spürte ich plötzlich, wie der Sand sich auflöste, bevor er mich treffen konnte. Newt zog mich in eine Kraftlinie, und mit einem übelkeitserregenden Sog verschwand der schreckliche rote Himmel.
    Mein Herz schlug einmal, dann zweimal, und immer noch waren wir nicht wieder aufgetaucht. Meine Lunge fing an zu schmerzen. Im letzten Moment, als ich schon dachte, Newt hätte mich vergessen und ich müsste in einem Fluchtversuch eine weitere Linie schaffen, riss sie mich in die Realität zurück.
    Ich stolperte und fand Halt an einem Bettpfosten in Als Räumen. Die Öllampe neben dem Bett brannte und warf Schatten an die Wände des recht kleinen Zimmers. Braun-, Gold- und Grüntöne imitierten einen urzeitlichen Wald, und weiche Stoffe verliehen dem Raum ein angenehmes Gefühl.
    »Tut mir leid«, murmelte Newt. Sie wirkte mütterlich, als sie die Decke um Al feststeckte, der bereits auf meinem, oder vielmehr seinem, Bett lag. »Es hat mich einen Moment gekostet, die Sicherheitsmaßnahmen des Raums zu umgehen. Ich dachte, ein Sprung direkt in sein Bett wäre besser, als in die Bibliothek zu springen und ihn dann tragen zu müssen.«
    »Ja«, flüsterte ich angemessen eingeschüchtert. Al hatte mir erklärt, dass sein altes Schlafzimmer absolut abgesichert war, aber anscheinend war es nicht gegen Verrückte geschützt. Ich löste mich vom Pfosten, und Newt setzte sich neben Al aufs Bett. Sie sah aus wie eine Krankenschwester. Ich konnte nur sein Gesicht sehen, der Rest lag unter den dicken Decken verborgen.
    Newt tätschelte Als Wange, dann sah sie auf und nahm mit einem schnellen Blick die Umgebung in sich auf. »Das ist nicht Als Schlafzimmer. Dafür ist es zu … üppig.«
    »Es ist meines«, erklärte ich schnell. »Er hat es mir gegeben. Hat mich gezwungen, es zu nehmen. Er schläft im Schrank.«
    »Du lässt ihn in einem Schrank schlafen? Sehr gut. Vielleicht überlebst du ihn doch.«
    Ich schob mich näher, um Al zu betrachten, hielt dabei aber das Bett zwischen Newt und mir. »Eigentlich ist es kein Schrank. Ich nenne das Zimmer nur so. Es ist ein winziger Raum, den ich dafür bekommen habe, dass ich Tron ein Auto geschaffen habe.«
    »Oh.« Sie berührte Als Hand und drehte sie, als suchte sie nach dem Ring, den ich am Daumen trug.
    »Wird er sich erholen?«
    Wieder blinzelte Newt mich an. Im

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