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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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nur vom Licht aus dem Wohnzimmer schräg gegenüber und der kleinen Lampe über der Spüle erleuchtet. Dämonen und Schatten schienen einfach gut zusammenzupassen, aber gleichzeitig sehnten sie sich nach der Sonne wie ein untoter Vampir.
    Ceris Teekanne stand auf Ivys Holztisch, mit zwei Stühlen davor. Ich hatte die Porzellankanne mit Earl Grey gefüllt und zwei von Ceris besten Teetassen bereitgestellt. Auf dem Herd stand eine Duftkerze, die den Duft von Kiefernnadeln verbreitete. Mit ein bisschen Glück würde sie den Geruch von verbranntem Bernstein überlagern. Viel leicht. Schon in einer Stunde würde Trent Jenks nach Hause bringen. Ich konnte nicht länger warten. Ich hatte Trent Resultate versprochen. Also war der Zeitpunkt gekommen, den Dämon zu rufen.
    Ich drehte mich zu Bis um, der auf dem Kühlschrank saß. »Also?«, fragte ich ihn. »Sieht es gut aus?«
    Der katzengroße Teenager-Gargoyle bewegte seine Flü gel so, dass sie über seinem Kopf zusammenstießen. Das war seine Version eines Achselzuckens. »Wahrscheinlich«, meinte er. Seine raue Haut wechselte von grau zu weiß zu schwarz und dann wieder zurück zu grau. Er war nervös. Genau wie ich.
    Ich drehte mich zur Spüle um und schloss die blauen Vorhänge. Ich wollte einfach nicht, dass Dali mehr sah, als unbedingt notwendig war. Zum Beispiel hing das Leder outfit, in dem ich nach Hause gekommen war, zum Auslüften auf einem Bügel an einem Ast. »Danke, dass du da bist, Bis.«
    »Ich habe keine Angst vor Dämonen«, sagte er, doch seine hohe Stimme verriet das Gegenteil.
    Lächelnd lehnte ich mich gegen die Spüle. Eigentlich war ich lieber allein, wenn ich Al kontaktierte. Und bei einem Fremden wie Dali galt dasselbe. Doch Bis steckte bis zu seinen spitzen Ohren mit in der Sache drin, also hatte ich ihn bleiben lassen, als er sich geweigert hatte, die Küche zu verlassen.
    »Dämonen sind gar nicht so schlimm, wenn man sie mal kennengelernt hat«, meinte ich, während ich einen Teller aus dem Schrank zog und gekaufte Petit-Fours um die selbst gebackenen Ingwerkekse in Form von kleinen Sternen drapierte. Ich wusste nicht genau, was Dali mochte, also bot ich eine gewisse Auswahl an.
    Die Kirche fühlte sich leer an. Ivy war immer noch weg, und die Pixies schliefen entweder oder waren im Garten. Seitdem ich aus dem Jenseits zurückgekehrt war, verspürte ich zunehmendes Unbehagen, und das war nicht nur meinen momentanen Problemen anzulasten. Bei den Vampiren braute sich irgendetwas zusammen. Felix hatte sich zweimal nach Ivy erkundigt. Und ich wusste, dass es Rynn Cormel, Ivys Meistervampir, überhaupt nicht gefiel, dass Ivy den Staat verlassen hatte. Selbst wenn es sich nur um eine kurze Zeitspanne handelte. Zumindest schickte er diesmal keine Meuchelmörder los.
    »Bist du dir sicher, dass du nicht warten willst, bis Jenks und Trent hier sind?«, fragte Bis. »Was sollte Dali davon abhalten, dich zu verschleppen?«
    »Nichts. Und genau deswegen wird er es nicht versuchen. Außerdem weiß er, dass ich Als Studentin bin. Wieso sollte er? Bist du dir sicher, dass du nicht im Garten warten willst? Es ist in Ordnung.«
    Bis schüttelte den Kopf, während er gleichzeitig versuchte, ein leichtes Zittern zu verbergen.
    Hätte ich Ku’Sox gerufen, hätte ich meine Küche mit jeder Menge Schutzkreisen und Fallen ausgestattet und vielleicht sogar auf Trent gewartet. Dali allerdings ähnelte Al in einem Punkt. Er mochte es, wenn jemand ihm vertraute, der schwächer war als er – so riskant das auch war.
    »Ich hoffe, dass er helfen kann«, flüsterte Bis fast. »Ich mag keine Dämonen.« Seine roten Augen suchten meine. »Ich mag dich, aber nicht die anderen. Ich meine, wenn Dali wüsste, wie man Ceri und Lucy zurückholt, hätte er es nicht längst getan?«
    Ich lächelte leise und schob die Teetassen ein wenig vom Rand des Tisches weg. »Nein.« Wieder wurde ich unruhig. Die Dämonen konnten Ku’Sox nicht kontrollieren. Wenn ich es nicht schaffte, würden sie mich als Bestechung an ihn ausliefern, um sich selbst zu retten.
    Bis sah erst auf die Vorhänge vor dem Fenster, dann zu mir. Er wurde ein wenig heller, verlagerte seine Füße und nickte. »Okay. Ich bin bereit.«
    »Ich auch.« Nervös zog ich einen Stuhl heraus, setzte mich und zog den Anrufungsspiegel aus dem Fach unter der Kücheninsel. Kühl lag er auf meinen Knien, und das Glas schien förmlich in mich einzusinken. Meine Nacken schmerzen verstärkten sich, als ich die Finger auf das

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