Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
wir ins Nichts gesaugt werden, während wir darauf warten, dass du aus der Sache schlau wirst. Es ist nicht so, als hättest du viel zu verlieren.«
    »Wenn du mir nicht vertraust, werden wir beide sterben, Dali«, entgegnete ich, während ich ihm in die Augen sah. »Glaubst du, der Hexenzirkel wird mich am Leben lassen, wenn das Jenseits und die Kraftlinien verschwinden und es keine Magie mehr gibt? Ich glaube das nicht.«
    Er starrte mit seinen ziegengeschlitzten Augen ins Leere, dann nickte er.
    »Könnt ihr nicht entscheiden, was weggesaugt wird?«, fragte ich. »Versucht, eure Räume mit Schutzblasen zu umgeben. Lasst für eine Weile all die unbesiedelten Weiten verschwinden.«
    »Vielleicht.« Dali stellte beide Füße wieder auf den Boden. Er war bereit zum Aufbruch und starrte den letzten Keks an. »Aber das wird niemand tun wollen, wenn sie von Newt entschädigt werden. Wir würden alle zu gerne sehen, wie sie ein wenig ihres Reichtums verliert.«
    »Vielleicht kannst du sie dazu bringen, zumindest darüber nachzudenken«, sagte ich, dann stand ich auf und ging zur Arbeitsfläche, wo ich eine Tüte Kekse für Ray gepackt hatte. Vielleicht war Dali die bessere Wahl für dieses Geschenk. »Ich habe eine Idee, aber ich brauche vier Tage und dein Stillschweigen darüber, dass dieses Gespräch stattgefunden hat.«
    Dali starrte mich an. Mit leuchtenden Augen stand er auf und nahm die Tüte als die Bestechung entgegen, die sie war. »Wirklich?«, fragte er. »Geheimnisse, Rachel?«
    Ich sah ihm unverwandt in die Augen. »Je weniger davon wissen, desto besser.«
    Misstrauisch legte Dali den Kopf schräg. »Du vertraust mir?«
    Mein Herz machte einen Sprung. Laut Al hatte ich keinerlei Probleme damit, Dinge zu fordern. Aber gleichzeitig wusste ich auch, dass ich diesmal eine Menge verlangte. »Du bist Teil des Gerichts«, sagte ich. »Wenn ich versage, kannst du mich töten«, fuhr ich fort, und Bis raschelte mit seinen Flügeln. »Ich will nicht dabei sein und die negativen Konsequenzen erleben, wenn auf dieser Seite der Kraftlinien die Magie versagt. Aber falls ich Erfolg habe, sollen all meine Schulden auf Ku’Sox übertragen werden.« Ein Lächeln erschien auf Dalis Gesicht. »Alles, was ich bis jetzt auf meinem Konto stehen habe, und alles, was ich anhäufe, während ich diesen Schlamassel löse.« Ich war nervös. Das war eine Menge. »Newts Schulden sind wegen seiner Machenschaften auch gestiegen«, fügte ich hinzu. »Falls wir das überleben, will ich, dass dieser Dämon so tief in Schulden steckt, dass er die nächsten tausend Jahre als Tellerwäscher in deinem Restaurant arbeiten muss.«
    Dali lachte. Mir stockte der Atem. »Wir«, sagte er. Ich blinzelte, weil mir nicht bewusst war, was er meinte, bis mir klar wurde, was für ein Wort ich da verwendet hatte. Ich hatte wir gesagt. Ich hatte mich mit ihnen in einen Topf geworfen, und es hatte vollkommen natürlich geklungen, als gäbe es schon lange ein Wir. »Ich mag deine Art zu denken, Morgan. Kein Wunder, dass Al so viel für dich riskiert hat.«
    »Also?«, fragte ich, nachdem nur zu offensichtlich war, dass Dali gleich verschwinden würde.
    Er packte die Tüte Kekse fester. »Du hast vier Tage. Noch mehr, und das Jenseits wird zu sehr beschädigt sein.«
    Bis richtete die Ohren auf, und kurz darauf hörte auch ich, wie die Kirchentür sich öffnete. Mein Blick glitt zur Uhr über dem Herd. Sie waren früh dran. »Vier Tage«, sagte ich. In drei Tagen würde Al wieder eine Linie anzapfen können. Es würde knapp werden, aber vielleicht konnte ich das Ganze ja schon vorher klären.
    »Wenn die Linie bis Mitternacht nicht repariert ist, wirst du sterben.« Dali warf einen Blick auf seine Uhr. »Also Freitag«, erklärte er säuerlich, während er Bis anstarrte, als hätte der Gargoyle irgendwie versagt. Dann … verschwand Dali einfach.
    Ich atmete tief durch, bevor ich das Fenster öffnete, um den Gestank nach Dämonen aus dem Raum zu bannen. Dali hatte die Kekse gegessen, aber die gekauften Petit-Fours liegen lassen. »Danke«, flüsterte ich in die Nacht, obwohl er mich auf keinen Fall hören konnte. Man sollte nie die Überredungskraft von selbst gebackenen Plätzchen unterschätzen. Bis’ Stuhl knirschte, als er seinen Griff lockerte. Ich starrte über den dunklen Friedhof hinweg, auf dem keine Pixies leuchteten. Sie waren wahrscheinlich alle schon im Bett. Dann verkrampfte sich mein Magen, als ich Trents Schritte im Flur hörte. Ich hatte keine

Weitere Kostenlose Bücher