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Blutseele

Blutseele

Titel: Blutseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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ihrer Blutlust zog sie sich zurück und leckte sich kurz mit der Zunge über die Zähne. Sie suchte seinen Blick. Er sah, wie sie schwankte.
    »Nimm es«, hauchte sie, weil sie ihm verzweifelt das geben wollte, was er brauchte, wonach er sich verzehrte. Das würde die Wildheit des gesamten Aktes nicht ausgleichen, aber es war der einzige Weg, wie sie Frieden mit sich selbst machen konnte.
    Kisten wartete nicht. Er gab ein knurrendes Geräusch von sich und lehnte sich vor. Empfindungen überschwemmten sie, und der kurze Moment des berauschenden Schmerzes verwandelte sich fast sofort in ebenso große Lust, weil der Vampirspeichel den Stich seiner Reißzähne in brennende Leidenschaft verwandelte.
    »Oh, Gott«, stöhnte sie. Kisten hörte sie und grub tiefer, weit über das hinaus, was er normalerweise tat. Sie keuchte bei dem zweifachen Reiz von seinen Zähnen in ihrem Hals und seinen Fingernägeln an ihren Brüsten. Sie zog seine Hand von ihrem Nacken und fand sein Handgelenk. Sie konnte es … nicht ertragen. Sie brauchte alles. Alles auf einmal.
    Sein Mund sog an ihr und während Euphorie sie erfüllte, biss sie in sein Handgelenk und fand alte Narben.
    Kisten zitterte, als sexuelle Gier und Blutekstase sie gleich zeitig erfüllten. Er löste sich vom Tresen, und sie schlang ihre Beine fester um seine Hüften.
    Sie hörte an seinem Atem, dass er bald Erfüllung finden würde, und mit der Gewissheit, dass sie beide den Gipfel der Befriedigung erreichen würden, hörte sie auf zu denken. Alles verschwand, und zurück blieb nur der Drang, sich mit ihm zu füllen. Sie nahm alles, was er ihr gab, und es war ihr egal, dass er das Gleiche tat. Zusammen konnten sie Frieden finden. Zusammen konnten sie überleben.
    Ivy verstärkte ihren Griff und biss fester zu. Kisten antwortete mit einem tiefen Grollen, das aus seiner Brust auf stieg. Das sprach einen primitiven Teil von ihr an, und Angst breitete sich instinktiv und unaufhaltsam in ihr aus. Kisten fühlte es und packte sie fester.
    Sie schrie auf, und während der Schmerz zu brennendem Vergnügen wurde, kam sie, ihr Puls ein wildes Trommeln unter Kistens Hand, in seinem Mund und in ihm. Er verspannte sich, und mit einem letzten Stöhnen löste er seine Zähne von ihr, als er den exquisiten geistigen Orgasmus erlebte, der folgte, wenn man den Bluthunger befriedigte.
    Kein Wunder, dass sie verkorkst war. Ihr Körper zitterte von dem glückseligen Angriff. Böse oder falsch spielte keine Rolle. Sie konnte nichts widerstehen, was sich so verdammt gut anfühlte .
    »Kist«, keuchte sie, als das letzte Flackern erlosch und ihr auffiel, dass sie immer noch ihre Beine um seine Hüfte geschlungen hatte und ihre Stirn an seiner Schulter lag. »Bist du okay?«
    »Zur Hölle, ja«, sagte er keuchend. »Gott, ich liebe dich, Frau.«
    Als er sie fester umarmte, erfüllte sie ein Gefühl, mit dem sie sich nur selten gut fühlte. Sie liebte ihn mehr als sie zugeben wollte, aber es war sinnlos, eine Zukunft zu planen, die bereits festgelegt war.
    Langsam setzte er sie wieder auf den Tresen, weil seine Muskeln anfingen zu zittern. Der blaue Rand um seine Pupillen kehrte zurück. Seine Lippen, noch rot von ihrem Blut, öffneten sich, und er zog die Augenbrauen hoch. »Ivy, du weinst.«
    Sie blinzelte und war schockiert, festzustellen, dass es stimmte. »Nein, tue ich nicht«, behauptete sie und schwang ihre Beine nach oben und zur Seite, damit er nicht mehr zwischen ihnen stand. Ihre Muskeln protestierten, noch nicht bereit, sich zu bewegen.
    »Doch, tust du«, beharrte er. Er nahm eine Stoffserviette und drückte sie sich erst ans Handgelenk, dann an den Hals. Die kleinen Wunden schlossen sich bereits; der Vampirspeichel arbeitete daran, die Heilung zu beschleunigen und mögliche Infektionen zu bekämpfen.
    Ivy wandte sich ab und rutschte von der Arbeitsplatte. Sie stolperte fast, aber sie wollte ihre Gefühle unbedingt verbergen. Doch Kisten packte ihren Oberarm und drehte sie zu sich um.
    »Was ist?«, fragte er, dann riss er die Augen auf. »Scheiße, ich habe dir wehgetan.«
    Sie hätte fast gelacht, schluckte es aber herunter. »Nein«, sagte sie, dann schloss sie die Augen und suchte nach Worten. Sie waren da, aber sie konnte sie nicht sagen. Sie liebte Kisten, aber warum konnte sie es nur zeigen, wenn Blut mit im Spiel war? Hatte Piscary ihre Fähigkeit, jemanden zu trös ten, ohne es in einen grausamen Akt zu verwandeln, völlig ausgelöscht? Liebe sollte sanft und zart sein,

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