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Blutsgeschwister

Blutsgeschwister

Titel: Blutsgeschwister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dia Reeves
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strahlte, als er seine Hände unter ihr Kleid gleiten ließ.
    »Los, Cowgirl.«

AUS FANCYS TRAUMTAGEBUCH:
    Kit rannte in die Küche und zeigte Madda und mir Gabriels Herz, das über den ganzen Boden tropfte. Sie sagte, Gabriel hätte ihr sein Herz zum Valentinstag geschenkt, und dass sie es rahmen müsste. Als ich ihr einen Holzrahmen gab, schrie sie mich an und sagte, sie wollte Gold. Also suchte ich nach einem Goldrahmen und sah Gabriel im Flur liegen. Ich fragte ihn, ob es das wert sei. Er konnte nicht antworten, weil er tot war, aber ich erwischte ihn dabei, wie er trotzdem lächelte.

KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG
    Kit kam rechtzeitig zum Abendessen am Sonntag zurück. Die Schwestern hatten sich mit solcher Kälte voneinander getrennt – Fancy hatte sich sogar geweigert, Auf Wiedersehen zu sagen –, dass beide Mädchen nun erstaunt über die beiderseitige Begeisterung waren, die ihre Wiedervereinigung auslöste. Sie umarmten sich und lachten und weinten, als wären sie Jahre getrennt gewesen und nicht nur ein Wochenende.
    »Ich hab dich so vermisst«, sagte ihr Kit ins Ohr, als sie auf der hinteren Veranda standen. »Auf dem ganzen Weg da runter hab ich gedacht: Was, wenn ich einen Unfall habe und sterbe und Fancy hasst mich noch?«
    »Ich hasse dich nicht. Auch wenn ich dich hasse, hasse ich dich nicht wirklich.« Sie drückte Kit so fest, dass diese zusammenzuckte und sie wegschob, die Hand schützend auf die Brust gelegt.
    »Was ist los?«
    »Es liegt nicht an dir«, sagte Kit. Tränen liefen ihr immer noch übers Gesicht, aber keine So-schön-dich-zu-sehen -Tränen. Kit sah entsetzlich aus.
    »Ist es wegen Daddy?«, flüsterte Fancy.
    »Kommt rein!«, rief Madda. »Worauf wartet ihr denn?«
    Kit wischte sich die Tränen weg und eilte in die Küche. Ihr Alles-ist-super -Lächeln wirkte dank jahrelanger Übung leicht und natürlich. »Soll ich den Tisch decken?«
    »Du setzt dich hin und entspannst dich«, sagte Madda und räumte Kits Tasche aus dem Weg. »Und erzählst uns von Huntsville.«
    »Oooh, Sopaipillas!«, rief Kit und stürzte sich fast kopfüber in den Korb.
    Fancy nahm sich auch eine, und der leichte, süße Geruch trug sie zurück aufs Dach, zu dem Essen, das sie mit Ilan geteilt hatte, das Essen und andere Dinge. Ilan war mit ihr auf dem Dach nicht den ganzen Weg gegangen, aber er hatte seine Hände benutzt und ihr beigebracht, wie sie ihre Hände an ihm benutzte. Er hatte das Wort »beibringen« benutzt, als wäre sein Penis eine besonders schwierige trigonometrische Funktion, und es würde Jahre der Schulung bedürfen, ihn zu beherrschen, anstelle von … wie lange hatte es gedauert … fünf Minuten?
    Aber es waren sehr lehrreiche fünf Minuten gewesen.
    Er hätte den ganzen Weg gehen können. Nachdem sie von ihm heruntergerollt war, hatte sie nur auf dem Dach gelegen, mit weichen Knien und benommen vor Wonne, sodass er alles hätte tun können, was er wollte. Stattdessen hatte er seinen Kopf zwischen ihre Brüste gelegt und sie zum Lachen gebracht, indem der die Titelmelodie zu Two and a Half Men im Takt ihres Herzens sang.
    »Wie ging es ihm?«, fragte Madda und brachte Fancy damit aus dem Konzept, weil sie dachte, sie würde mit ihr reden.
    »Ich weiß nicht.«
    Fancy drückte Kit auf den Stuhl. »Haben sie dich nicht zu Daddy gelassen?«
    »Wir waren nicht in Huntsville. Wir waren stattdessen in Houston.«
    »Warum?«
    »Weil es sich falsch angefühlt hat, ohne Fancy hinzugehen.«
    Madda schmunzelte. »Und du bist sicher, dass das kein ausgekochter Plan war, damit du und Gabe das ganze Wochenende für euch hattet?«
    »Ich?«, erwiderte Kit, ganz die Unschuldige. »Ein Plan?«
    »Was genau haben du und Gabe in Houston gemacht?«
    »Nicht viel, wirklich.«
    Sogar Fancy musste lachen. Bis sie sah, dass Kits Maske ein wenig fiel, genug, um wieder das Elend zu sehen. Sie drückte Kits Hand. Es musste hart für sie gewesen sein, eine Chance, Daddy zu sehen, vorbeiziehen zu lassen. Zum ersten Mal fühlte sich Fancy schlecht, weil sie nicht mitgekommen war. Sie fühlte sich so mickrig und kindisch, wie Ilan es ihr vorgeworfen hatte.
    »Ich freu mich so, dass ihr Mädels mal raus in die Welt geht und dran teilnehmt«, sagte Madda. »Als der Sommer anfing, hättet ihr da gedacht, dass ihr dahin kommen würdet, wo ihr jetzt steht?«
    »Niemals.«
    »Ich hab mir wirklich um euch beide Sorgen gemacht. Aber vielleicht ist es falsch, mich dauernd zu sorgen. Ihr seid Teil der Gemeinschaft. Die Leute in

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