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Blutskinder

Blutskinder

Titel: Blutskinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Hayes
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Mosaiksteinchen.
    »Was, glauben Sie, hat das für einen Grund?« Er ahnte, dass dies die entscheidende Frage war – und jetzt vielleicht die einzige Gelegenheit, eine Antwort darauf zu bekommen.
    »Na ja, den Grund dafür kennen wir doch«, antwortete Baxter. Offenbar nahm er an, dass Robert genauso viel über Erin wusste wie er. Er legte sein Besteck behutsam auf dem Tellerrand ab, stützte die Ellbogen auf den Tisch und bettete das Kinn auf die gefalteten Hände.
    Robert nickte zögernd. »Ja, sicher.« Er gab sich Mühe, glaubhaft zu klingen, und blickte King erwartungsvoll an.
    Mit leiser Stimme redete Baxter weiter, doch schon nach wenigen Sekunden vernahm Robert nichts anderes mehr als das laute Rauschen des Blutes in seinem Kopf. In seinen Schläfen kündigte sich mit stechenden Schmerzen ein Migräneanfall an. Ihm verschwamm alles vor Augen, bis das ganze Restaurant auf einmal so verzerrt wirkte, als befände er sich unter Wasser. Kalter Schweiß brach ihm aus.
    Baxters Worte brachten das Gebäude seines Lebens zum Einsturz, und er wusste nicht, ob aus den Trümmern jemals wieder etwas Neues entstehen konnte. Reglos starrte er an die gegenüberliegende Wand und konzentrierte sich darauf, ruhig und gleichmäßig zu atmen.
    Er musste unbedingt Louisa anrufen.

14
    R
    obert zuliebe sagte Louisa ihre Konferenz in Birmingham ab. Bei dem kurzen Telefongespräch, das Robert von der belebten Promenade in Brighton aus mit ihr geführt hatte, hatte er ihr in kühlem Ton und ohne auf Einzelheiten einzugehen mitgeteilt, dass er sie als private Detektivin engagieren wollte. Da wusste sie, dass es um weit mehr ging als um ein vages Misstrauen seiner Frau gegenüber. Das Verhängnis nahm wieder einmal seinen Lauf.
    Robert wartete am Bahnhof Euston auf Louisa. Er hielt eine halb volle Kaffeetasse in der Hand und sah aus, als hätte er seit zwei Tagen weder geschlafen noch sich gewaschen. Wären da nicht die Designer-Sonnenbrille und die Schlüssel für den Mercedes gewesen, mit denen er nervös herumspielte, hätte man ihn für einen Obdachlosen halten können.
    Mit langen Schritten bahnte sich Louisa einen Weg durch die Menge bis zu Robert. »Also«, sagte sie in ihrem gewohnt munteren Ton, »da bin ich.«
    Während ihrer kurzen Umarmung schien das geräuschvolle Treiben um sie herum zu verstummen. Es versetzte Robert einen kleinen Stich, ihr üppiges Haar, das ihr lose auf die Schultern fiel, an seiner Wange zu spüren. Sie duftete nach Himbeeren.
    »Ja, da bist du.« Mit einem leisen Lachen wandte sich Robert ab und strich sich mit der Hand über sein stoppeliges Kinn. Er war bestimmt ein schöner Anblick für Louisa! »Mein Wagen steht unten. Gehen wir?«
    Da er keine Lust hatte, ihr die Geschichte mitten im Getümmel ins Ohr zu schreien, wollte Robert einen ruhigen Platz finden, wo sie ungestört miteinander reden konnten. Als sie in den Mercedes stiegen, nahm Louisa einen Chiffonschal vom Beifahrersitz.
    »Erins?«
    Robert nickte. Er erwartete beinahe, dass Louisa an dem Schal schnupperte, so als könne der Geruch ihr bei ihren Ermittlungen helfen. Wenn sie denn überhaupt bereit war, den Auftrag zu übernehmen. Robert überlegte krampfhaft, wie er ihr die ganze Sache beibringen sollte, damit sie nicht auf die Idee kam, alles würde wieder genau so anfangen wie bei Jenna.
    »Ich war mir nicht sicher, ob du jemals wieder mit mir reden würdest.« Als Robert den Wagen aus der Tiefgarage lenkte, setzten sie beide ihre Sonnenbrillen auf.
    »Ich hätte es auch beinahe nicht getan«, erwiderte sie und berührte ganz leicht seine Hand, die auf dem Schalthebel lag.

    In der Weinbar, die gerade erst geöffnet hatte, war es dunkel und kühl. Sie sagten der Kellnerin, dass sie nichts essen wollten, nahmen auf einer lederbezogenen Sitzbank im hinteren Teil des Lokals Platz und bestellten sich je ein Glas Weißwein der Hausmarke. Über ihnen summte die Klimaanlage.
    »Ich weiß, was du denkst, aber damit hast du unrecht.« Robert stellte sein Glas auf den Tisch und legte die Unterarme auf seine Knie. Louisa saß neben ihm, die schlanken Beine übereinandergeschlagen. Ihre kurze Leinenhose war ein wenig hochgerutscht und ließ die glatten Knie sehen.
    »Aber du wirst zugeben, dass du ein außergewöhnlich misstrauischer Mensch bist, Robert.«
    »Habe ich bei Jenna vielleicht nicht recht gehabt?«
    »Diese Nachricht auf dem Anrufbeantworter war kein Beweis.« Louisas Seufzen ging im Brummen der Klimaanlage unter.
    »Es war

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