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Blutspiele

Blutspiele

Titel: Blutspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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kann, einen davon zu verlieren.« Sie runzelte die Stirn. »Dabei hat sie weiß Gott genug am Hals, ohne sich auch noch um Toby zu kümmern. Wie geht es ihrem Großvater?«
    »Nicht gut. Er war immer schon ein Mistkerl, und jetzt, wo er allmählich hinfällig wird, lässt er alles an Patty aus. Sie kann ihm nichts recht machen. Darum beschäftigt sie sich mit Sachen, die sie zu Hause erledigen kann. Sie kocht, liest die Börsenkurse, repariert Autos. Toby ist ein Segen für sie. Sie sagt, sie würde ihn am liebsten auf Dauer bei sich behalten.«
    »Er ist ein Süßer. Ich vermisse ihn.« Jane lächelte. »Wenn ich diese Pariser Ausstellung hinter mir habe, nehme ich ihn mit nach Hause. Ich würde ihn ja gern bei euch lassen, weil er hier viel mehr Bewegung bekommt, aber er ist kein junger Hüpfer mehr. Und wir müssen wieder zusammen sein.«
    Eve nickte. »Er war jetzt lange bei uns. Als Sarah Logan uns den Welpen gegeben hat, hatte ich Bedenken wegen der Mischung aus Golden Retriever und Wolf, aber er ist ein ganz Lieber.« Sie legte den Kopf schräg. »Ich glaube, ich höre Toby und Patty in der Einfahrt. Diesen hochgetunten Motor, den sie in ihren Camaro gebaut hat, kann man nicht verwechseln. Ich bin wirklich erstaunt, dass die Polizei sie nicht anhält.«
    »Willst du sagen, dass Joe sich mal darum kümmern soll?«, fragte Jane im Spaß.
    »Das solltest du aber besser wissen. Er würde nie einen Strafzettel ausstellen.« Eve grinste. »Obwohl er die Verkehrspolizei vielleicht bitten könnte, ihr eine Verwarnung zu geben. Aber er hält sie für ein Wunderkind und bewundert ihr Können als Mechanikerin über alle Maßen.« Ernst fügte sie hinzu: »Und ihre Kraft und Ausdauer.«
    »Ja, solche Eigenschaften erkennt er sofort. Er sieht sie jeden Tag.« Jane ging auf die Verandatür zu. »Hast du mit Joe geredet, während ich geschlafen habe?«
    »Ja. Er hat sich … besser angehört. Aber er meinte, dass er spät heimkommt.«
    »Das macht nichts.« Sie öffnete die Tür. »Patty! Es wird aber auch Zeit, dass du –« Sie stolperte rückwärts, als Toby an ihr hochsprang. »Okay, Junge.« Sie umarmte ihn stürmisch. »Ich habe dich auch sehr vermisst. Dein Gesicht ist ein bisschen weißer geworden, glaube ich. Aber das steht dir.« Sie drückte ihn nach unten und wandte sich an Patty: »Und du siehst großartig aus.« Sie umarmte ihre Freundin. »Dieser lange Zopf wirkt sehr exotisch, irgendwie europäisch.«
    »Er hält mir das Haar aus dem Gesicht«, erklärte Patty. »Wenn ich es abschneiden würde, bekäme Großvater einen Tobsuchtsanfall, und ich möchte mich nicht mit ihm streiten.« Sie betrat das Haus. »Hallo, Eve. Schön, dich zu sehen.« Sie drehte sich wieder zu Jane um und warf ihren Zopf über die Schulter. »Jetzt schenk mir mal eine Tasse Kaffee ein und erzähl mir, was in der wirklichen Welt so passiert. Ich habe ja eine Menge verpasst.«
     
    Jane MacGuire ist jung, dachte Jelak.
    Vielleicht nicht so jung wie Nancy Jo Norris, aber ihr kraftvoller schlanker Körper zeigte die Vitalität und Frische der Jugend, als sie ihre Freundin umarmte. Jung, aber bereits eine ganze Frau, im Gegensatz zu der zarten Frau, die sie begrüßte und deren Gesicht beinahe noch kindlich wirkte.
    Jelak ließ das Fernglas sinken. Er hatte gehofft, einen Blick auf Eve Duncan erhaschen zu können, aber sie kam nicht heraus, um die Frau, die offenbar den großen Hund brachte, zu begrüßen. Eigentlich hatte er schon früher kommen wollen, aber nachdem er Nancy Jos Geschenk angenommen hatte, hatte er tief und fest geschlafen. Das Blut machte ihn immer erst einmal schwindlig und dann berauscht. Wenn er dann aufwachte, war er bärenstark. Stark wie Samson. Jetzt konnte er die Kraft in seinen Adern pulsieren fühlen, aber er war auch ein wenig enttäuscht. Verdammt, er hätte so gern Eves Gesicht gesehen. Bisher kannte er sie nur von Zeitschriftenfotos und aus dem Fernsehen, weil er Atlanta schon vor so vielen Jahren verlassen hatte.
    Stattdessen war da dieser unerwartete Bonus. Jane MacGuire. Keine Frage, sie war der Leuchtturm, der Eve Duncan anlocken würde. Das könnte womöglich nützlich sein. Dieser Polizeiwagen, der an der Straße parkte, hinderte ihn daran, sich ihr noch weiter zu nähern. Na ja, das würde ihn nicht von seinen Plänen abbringen, aber es machte doch alles viel schwieriger.
    Sie musste den Kelch gefunden haben, den er ihr geschenkt hatte.
    Hat er dir Angst eingejagt, Eve? Das hoffe ich doch sehr. Angst

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