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Blutspur des Todes

Blutspur des Todes

Titel: Blutspur des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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konnte sich nicht erinnern, unter all den Akten jemals die Tischplatte gesehen zu haben. »Was ist mit der Überlebenden?«
    »Ihr Zustand hat sich nicht verbessert, sie liegt immer noch im Koma. Die Ärzte wissen nicht, ob sie das Bewusstsein jemals wieder erlangt. Klingt nicht gut.«
    »Ich muss zurück.« Sie zerknüllte ihren Pappbecher und warf ihn in Pakulas Papierkorb, der heute ausnahmsweise einmal nicht überquoll. »Oh, fast hätte ich es vergessen. Max Kramer möchte uns einen Deal vorschlagen. Seine Klientin will unseren Supermarkt-Räuber gesehen haben und kann ihn angeblich identifizieren.«
    »Nein, was für ein Zufall. Wer ist denn die Klientin?«
    »Eine gewisse Carrie Ann Comstock.«
    »Sie machen Witze. Diese drogenabhängige Nutte würde nicht mal ihre eigene Mutter erkennen, wenn sie ihr über den Weg liefe.«
    Grace zuckte die Achseln. »Wahrscheinlich haben Sie Recht. Aber interessieren würde mich schon, auf wen sie mit dem Finger zeigen will.«
    Pakulas Telefon klingelte, und er hob die Hand in einer vertrauten Geste, die bedeuten sollte: Warten Sie einen Moment.
    »Pakula«, meldete er sich. »Ja.« Er wartete, nickte zuerst und schüttelte dann den Kopf. »Heilige Scheiße!« Er klopfte so heftig mit dem Bleistift auf einen Notizblock, dass Grace nur darauf wartete, dass die Spitze abbrach. »Nein, wir treffen uns dort.« Er warf den Hörer auf die Gabel.
    »Haben sie den gestohlenen Pick-up gefunden?«
    »Ja. Aber wie sich herausgestellt hat, haben der Stiefsohn des Farmers und dessen Freunde sich den Wagen heimlich ausgeliehen. Und wer weiß, wo die Bankräuber inzwischen sind. Wir fangen praktisch wieder bei null an.« Er schnappte sich sein Jackett von der Sessellehne und nahm es über den Arm. »Ich melde mich später bei Ihnen.«
    Er war schon fast aus dem Büro, da drehte er sich um, kam zurück und blieb vor ihr stehen. »Ich schicke einen Streifenwagen in Ihre Gegend. Ich sage Ihnen das nur, damit Sie mir nicht in den Hintern treten, wenn Sie ihn zufällig entdecken.«
    Er war zur Tür hinaus, ehe sie antworten oder ihm danken konnte.

38. Kapitel
    10.00 Uhr
Platte River State Park
    Melanie glaubte nicht, dass Andrew Kane in der Verfassung war, zu fahren. Seine Augen wirkten seltsam glasig, selbst nachdem er die Brille aufgesetzt hatte. Und die Baseballkappe verdeckte seine Wunde kaum. Jared bestand jedoch darauf, und sie wollte ihn nicht noch provozieren, indem sie ihm widersprach. Sie war froh und erleichtert, dass Jared den Mann nicht einfach erschossen und im Wald verscharrt hatte. Das Wichtigste war jetzt, eine sichere Zuflucht zu finden.
    »Wir werden ein bisschen im Zickzack fahren, Andrew«, erklärte Jared von seinem Lieblingsplatz auf der Rückbank aus. Er hatte Melanie angewiesen, auf dem Beifahrersitz Platz zu nehmen, da die Cops ja nicht nach einem gut aussehenden Paar in einem roten Luxusauto suchten. Er hatte Charlies Karte auf den Knien ausgebreitet, um die gelb markierte Route, die er vorhin in der Hütte ausgearbeitet hatte, genau verfolgen zu können.
    »Zuerst fahren wir nach Südosten. Und mach das verdammte Radio an!«
    Melanie schaltete das Radio ein. Die Nachrichten hatten schon angefangen.
    »… erfuhr, dass die jungen Männer mit seinem Pickup ohne sein Wissen unterwegs gewesen waren. Die Behörden gehen nun davon aus, dass die Bankräuber in einem zweiten Fluchtauto unterwegs sind, das sie zuvor in der Nähe abgestellt hatten. Nach einem anonymen Hinweis wurde dieser Wagen, ebenfalls ein gestohlener Saturn, diesmal in Weiß, südlich von Rock Port, Missouri, auf dem Interstate gesehen und war vermutlich Richtung Kansas City unterwegs. Das Kennzeichen des Wagens lautet: Nebraska NKY-403. Wir weisen dringend darauf hin, dass die Verdächtigen bewaffnet und äußerst gefährlich sind. Weitere Informationen hier/u in einer halben Stunde. Das war Stanley Bell vom Nachrichtensender KKAR.«
    Dann meldete sich der Moderator. »Es ist 10 Uhr 6. Wie finden Sie das? Wir können mit Lenkwaffen ein Ziel m Hunderten Kilometern Entfernung treffen. Wir sehen Bilder vom Mars. Aber wir finden keinen verdammten Saturn auf unseren eigenen Straßen. Und überhaupt, warum sind diese beiden Typen bloß dauernd in einem Saturn unterwegs?«
    »Mach leiser«, sagte Jared. Dann holte er das Handy aus Andrews Aktentasche, gab eine Nummer ein und wartete.
    »He, ich bins. Ist doch egal.« Jared klang gelassen und ruhig, obwohl sein Gesprächspartner anscheinend so außer sich war,

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