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Blutspur des Todes

Blutspur des Todes

Titel: Blutspur des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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ihm darüber diskutieren. Was für eine groteske Situation.
    »Sie müssen 'ne ganze Menge nachforschen, was? Ich meine, ich weiß, Sie erfinden das alles, aber ein paar Sachen sind … Mann, oh Mann, ich sag Ihnen, die sind verdammt dicht dran. Diese Stelle, wo Sie die Autopsie schildern, die ist richtig Klasse. Da, wo sie merken, warum der Killer den Toten die Daumen abgeschnitten hat. Wie kommen Sie auf solches Zeugs?« Er öffnete das Buch und blätterte ein paar Seiten weiter. »Ja, das ist alles verdammt scheißreal.« Dann sah er plötzlich auf und grinste. »Ich glaube, Sie mögen Ihren Killer.«
    Andrew legte den Kopf zurück auf den abgewetzten Stoff der Sofalehne. Wenn doch bloß das Pochen in seinem Schädel aufhören würde. Es hinderte ihn beim Nachdenken, und außerdem fiel ihm das Hören schwer. Aber wenn er das eben richtig verstanden hatte, dann hatte ihm gerade ein Mörder das größte Kompliment gemacht, das er sich denken konnte. Fast hätte er lächeln müssen, als er sich vorstellte, wie sein Verleger das Zitat als Werbung im Klappentext benutzte: Vierfacher, nein fünffacher Mörder urteilt: Das ist alles verdammt scheißreal.
    Jared schien es nicht zu stören, dass er keine Antwort bekam. Anscheinend bevorzugte er ohnehin Monologe. Er ließ sich weiter über den Realismus der Geschichte aus, ehe er sich zu einer Analyse der Szenen herabließ, die Andrew seiner Meinung nach falsch angegangen war. Dieser Jared entpuppte sich als veritabler Buchkritiker.
    Andrew rieb sich den schmerzenden Kopf und ließ ihn einfach reden. Irgendwann bemerkte er, dass Charlie und Melanie hinausgingen und den Wagen beluden. Er sah, dass seine Sachen hinausgeschleppt wurden, richtete sich auf und drehte sich um. Wo zum Teufel waren seine Aktentasche, seine Notizbücher und sein Laptop?
    »Nur die Ruhe, Mann«, beschwichtigte Jared, und es klang gar nicht maßregelnd, sondern beinahe tröstend. »Ich sorge dafür, dass Sie alles kriegen, was Sie brauchen.«
    »Was
ich
brauche?«
    »Ja, Sie kommen mit. Ich zeige Ihnen, wie das wirklich läuft.«

37. Kapitel
    9.41 Uhr
Omaha Police Department
    »Was wissen wir sonst noch?« fragte Grace. Sie saß mit Pakula in dessen Büro und stellte fest, dass der Kaffee bei der Polizei offensichtlich noch furchtbarer war als der bei der Staatsanwaltschaft. Vielleicht kam es ihr aber auch nur so vor, weil sie an Kramers duftenden Starbucks-Kaffee denken musste.
    »Der Schuhabdruck stammt von einem Nike Air, Größe zwölf. Über die Kieselsteine weiß Darcy morgen mehr.« Er sah ihr in die Augen. »Was, wenn sie identisch sind mit denen vor Ihrem Haus?«
    »Dann haben wir einen weiteren Grund anzunehmen, dass es Barnett ist.«
    »Aber warum sollte er um Ihr Haus schleichen?«
    »Soll das ein Witz sein? Er taucht im Gericht auf, vor meiner Reinigung und in dem Supermarkt, in dem ich einkaufe. Er versucht mir Angst einzujagen.«
    »Ja, aber wie kann er Ihnen Angst machen, wenn er durch Ihren Garten schleicht, ohne dass Sie etwas davon mitbekommen?«
    »Hören Sie, Pakula. Ich bilde mir das nicht ein, und ich erfinde auch nichts.«
    »Moment mal, das habe ich nicht behauptet. Ich sage nur, wenn es ihm darum geht, Sie einzuschüchtern, warum dann dieses Versteckspiel? Warum parkt er beispielsweise nicht einfach vor Ihrer Einfahrt und dreht Ihnen eine Nase?«
    »Worauf wollen Sie hinaus, Pakula?«
    »Sind Sie sicher, dass er nicht in Ihrem Haus war?«
    Grace starrte ihn an. Sie mochte sich nicht einmal vorstellen, wie Jared Barnett durch ihre Zimmer spazierte und in ihren Umzugskartons herumwühlte.
    »Wir müssen diesen Bastard schnappen«, erwiderte sie.
    »Was ist mit der Fahndung? Das Letzte, was ich in den Nachrichten gehört habe, war, dass man den Saturn gefunden hat.«
    »Stimmt. Ist am Highway 6 in ein Maisfeld gerast. Zur selben Zeit wurde einem Farmer ganz in der Nähe der Pick-up gestohlen. Er hat den Diebstahl nicht beobachtet, als der Mann nach Hause kam, war der Wagen einfach weg. Die Täter müssen im Gewitter durch das Feld geflüchtet sein und sind dann mit dem Pick-up weiter, ehe die Straßensperren errichtet werden konnten. Die Suche nach dem Wagen läuft. Die kommen nicht weit.«
    »Okay, großartig. Dann haben wir ihn vielleicht heute noch. Falls es tatsächlich Barnett ist, kommt er nie wieder auf freien Fuß.« Grace schob ihren Kaffee beiseite und stand auf, um sich zu strecken. Auf Pakulas Schreibtisch herrschte ein noch größeres Chaos als auf ihrem. Sie

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