Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutspur des Todes

Blutspur des Todes

Titel: Blutspur des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
Vom Netzwerk:
seine Meinung zu sagen.
    »Sie müssen sich jetzt entscheiden«, sagte er so ruhig er konnte. »Dies ist der Moment der Entscheidung.«
    »Halten Sie Ihre Scheißklappe!« Jared boxte den Autor auf die verletzte Schulter, duckte sich aber sofort wieder in seinen Sitz und fixierte Charlies Hinterkopf. »Nun mach schon, Charlie! Und beeil dich, verdammt noch mal! Wir müssen hier so schnell wie möglich verschwinden!«
    »Du bleibst hier, Charlie!« bellte Melanie. Ihre Stimme überschlug sich fast. Und in dem Augenblick wusste sie, was sie zu tun hatte. Genau wie damals. Sie hob die Waffe und richtete sie über die Sitzlehne hinweg auf Jared. Der schien auflachen zu wollen, doch dann sah er ihre Augen.
    »Ich habe mich für Charlie entschieden«, sagte sie. Und dann drückte sie ab.

Montag, 13. September
69. Kapitel
    10.30 Uhr
    Grace Wenninghoff hatte ihre Zweifel, ob es etwas bringen würde, der Aussage von Melanie Starks nachzugehen. Aber schließlich hatten sie nichts Handfestes gegen Max Kramer in der Hand und konnten ihn nicht mit dem Banküberfall in Verbindung bringen. Er hatte zwar zugegeben, eine Affäre mit Tina Cervante gehabt und ihr den Anhänger geschenkt zu haben, aber das war auch alles. Er beharrte darauf, nicht die geringste Ahnung zu haben, warum Jared Barnett sie ermordet hatte.
    Pakula marschierte voran. Corinne Starks hatte sie hereinlassen müssen, da sie einen Durchsuchungsbeschluss hatten. Einer der beiden uniformierten Beamten, die er mitgebracht hatte, blieb unten bei Mrs. Starks, damit sie sie bei der Durchsuchung nicht behinderte. Doch ihr Zetern drang bis hinauf ins obere Stockwerk. Lautstark verfluchte sie ihre Tochter, die ihr den Sohn genommen hatte.
    Der andere Officer führte Melanie am Ellbogen, obwohl ihre Hände mit Handschellen gefesselt waren.
    »Hier?« fragte Pakula und zeigte auf die geschlossene Tür am Ende des Flurs.
    »Ja«, bestätigte sie.
    Pakula öffnete die Tür, und während er in das Zimmer ging und sich umsah, streifte er sich Latexhandschuhe über.
    »Jared hat gesagt, er hätte für eine Rückversicherung gesorgt«, erklärte Melanie. »Es muss etwas sein, das Max Kramer in Schwierigkeiten bringt, und was immer es ist, ich bin sicher, es ist hier in seinem Zimmer.«
    Es war ein kleiner Raum, in dem sich Berge schmutziger Wäsche, Zeitschriften und leerer Fast-Food-Packungen stapelten. Der einzige Schmuck war eine an der Schranktür befestigte Dartscheibe.
    Grace fragte sich, ob sie hier tatsächlich etwas finden würden oder ob Melanie nur versuchte, einen Handel für sich herauszuschlagen. Sie und ihr Sohn sahen einer Reihe von Anklagen entgegen, die im Falle einer Verurteilung die Todesstrafe bedeuten konnten. Beide bestanden jedoch darauf, dass Jared Barnett für das Massaker in der Bank verantwortlich war, wobei Charlie sich nicht ganz so überzeugend anhörte wie seine Mutter. Der Bericht der Ballistiker bewies, dass zwei Waffen benutzt worden waren.
    Die zweite Waffe war allerdings noch nicht gefunden worden.
    So sehr Grace auch davon überzeugt war, dass Barnett ein kaltblütiger Killer war, so wenig konnte sie sich vorstellen, dass er in Wildwest-Manier mit zwei Waffen in den Händen in die Bank gestürmt war und aus allen Rohren gefeuert hatte.
    »Wenn er etwas verstecken musste, hat er es immer in ganz unauffällige Sachen gestopft«, sagte Melanie zu Pakula. »Zum Beispiel in einen Fußball oder in ein Kissen.«
    Grace wunderte sich immer noch, wie wenig es Melanie offensichtlich zu bekümmern schien, dass ihr Bruder sechs unschuldige Menschen getötet hatte. Sieben, wenn sie Danny Ramerez hinzuzählte. Seine Leiche war Samstagnacht in einer Mülltonne hinter dem Logan Hotel entdeckt worden, nachdem sich jemand über den Gestank beschwert hatte. Immerhin war Barnett offenbar pietätvoll genug gewesen, sein Opfer in einen schwarzen Müllsack zu stopfen, genau wie die Leiche von Rebecca Moore vor sieben Jahren. Carrie Ann Comstock, Max Kramers dubiose Zeugin in der Supermarkt-Sache, wollte Barnett angeblich gesehen haben, wie er einen schwarzen Müllsack aus dem Hotel geschleift hatte.
    Was die Überfälle auf die Supermärkte betraf, hatte Charlie sogar zur Überraschung seiner Mutter zugegeben, dass er und Jared hatten ausprobieren wollen, wie gut sie zusammenarbeiten konnten. Charlie hatte die Läden ausgespäht, während Jared draußen eine günstige Gelegenheit abgewartet hatte. Der Junge hatte das mit einer Unbefangenheit erzählt, als handele es

Weitere Kostenlose Bücher