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Blutspur des Todes

Blutspur des Todes

Titel: Blutspur des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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in dem sich die Sonne spiegelte, oder ein Schatten hinter einer Scheibe der stillgelegten Tankstelle auf der anderen Straßenseite würde reichen, dass er Lunte roch. Es gab nicht einen Baum weit und breit. Nur den Parkplatz und die angrenzenden Weiden, die sich bis an den Horizont erstreckten.
    Sie wussten nicht einmal, in was für einem Wagen Barnett inzwischen unterwegs war. Allerdings hatten sie aus Kramer herausbekommen, wer bei ihm war: seine Schwester und deren siebzehnjähriger Sohn. Von Andrew hatte er allerdings nichts gesagt. Pakula hatte Sanchez mehrfach an die Geisel erinnert, und er hoffte, dass das Einsatzkommando darauf vorbereitet war.
    Sanchez hatte nur die Achseln gezuckt und erklärt, Garantien gäbe es nie. Pakula kannte die Risiken eines solchen Einsatzes und hatte sich nie gescheut, sie einzugehen. Doch bisher hatte er die Verantwortung immer nur für sich tragen müssen und nicht für einen Freund.
    »Es ist gleich zwei«, sagte Sanchez, und Pakula fühlte die gleiche Anspannung wie vorhin beim Start des Black Hawk.
    Dabei war der Flug mit Sicherheit ein Witz gewesen gegen das, was jetzt kommen würde.

68. Kapitel
    13.56 Uhr
    Melanie hielt ganz am Ende des Parkplatzes, wie Jared es ihr gesagt hatte. Sie stellte den Motor ab, doch Jared machte keinerlei Anstalten auszusteigen. Stattdessen drehte er sich auf seinem Sitz hin und her und spähte in alle Richtungen und dann durch das Rückfenster nach oben, als erwarte er jeden Augenblick einen Luftangriff. Dann rutschte er auf seinem Sitz so tief nach unten, dass sie im Rückspiegel nur noch seinen Haarschopf sehen konnte.
    »Hast du nicht gesagt, du wolltest etwas abholen?« fragte Melanie.
    »Warte eine Minute. Hier stimmt was nicht.« Er tippte Charlie auf die Schulter. »Gib mir die Waffe aus dem Handschuhfach.«
    Melanie kam Charlie zuvor. Sie öffnete die Klappe, langte in das Fach und zog den Revolver mit einem leisen Seufzen heraus. Er lag ihr seltsam vertraut in der Hand, war allerdings nicht so schwer, wie sie es in Erinnerung hatte.
    »Was läuft hier ab, Jared?«
    »Gib mir die Waffe«, knurrte er, blieb jedoch in seiner geduckten Haltung.
    »Nicht, bis du mir sagst, was hier läuft.« Sie legte den Revolver auf ihren Schoß. »Was willst du hier abholen?«
    »Geld. Max hat es telegrafisch angewiesen.«
    »Max Kramer?« Sie erinnerte sich an die Telefonate, die Jared mit seinem Anwalt geführt hatte. War es dabei wirklich nur um juristische Fragen gegangen? »Woher weißt du, dass du ihm trauen kannst?«
    »Er hat mich aus dem Knast geholt, oder?«
    »Ich dachte, du wärst freigekommen, weil du unschuldig bist?«
    »Ja klar, das meine ich ja.« Jared spähte weiter durch die Fenster nach draußen. »Mach dir wegen Kramer keine Sorgen, Mel. Ich habe für eine gute Rückversicherung gesorgt.«
    »Was meinst du damit?«
    »Gib mir die verdammte Waffe, Melanie! Du weißt, dass ich nur sichergehen will, dass dir und mir nichts passiert.«
    »Und was ist mit Charlie?«
    Melanie blickte zu ihrem Sohn, der wie Jared nun ebenfalls tief in seinen Sitz gerutscht war. Ständig musste er seinem Onkel alles nachmachen, ohne dabei nachzudenken.
    »Natürlich auch Charlie nicht. Aber er hat ziemlichen Mist gebaut. Es ist seine Schuld, dass wir in diesem Schlamassel stecken. Stimmt's etwa nicht, Charlie?«
    Sie bemerkte, wie Charlie in sich zusammensackte und versuchte, sich noch kleiner zu machen. Und plötzlich hatte sie das Bild eines anderen Jungen vor Augen. Eines Jungen, der sich nicht vor Worten duckte, sondern vor blindwütigen Schlägen. Charlie erinnerte sie an Jared, als der noch ein Junge war – und Jared erinnerte sie an ihren Vater. Warum war ihr das nicht früher klar geworden? Sein aufbrausendes Temperament, seine Wutausbrüche er war genau wie ihr Vater.
    »Du kannst das alles wieder ausbügeln, Charlie«, sagte Jared jetzt mit hypnotisierend sanfter Stimme. »Geh in den Truckstop und frag einfach nach einem Umschlag mit deinem Namen drauf. Machst du das, Kumpel?«
    Charlie nickte und langte nach dem Türgriff, aber Melanie hielt ihn zurück.
    »Nein, Charlie, du bleibst hier.«
    »Halt dich da verdammt noch mal raus, Mel!« Der sanfte Ton in seiner Stimme war verflogen.
    Jared spähte umher, als litte er an Verfolgungswahn.
    Rechnete er etwa damit, dass hier Scharfschützen auf sie lauerten? Wollte er Charlie raus in den Kugelhagel schicken?
    Sie ließ ihren Blick zu Andrew Kane wandern, der das offenbar als Aufforderung verstand,

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