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Blutsverwandte: Thriller (German Edition)

Blutsverwandte: Thriller (German Edition)

Titel: Blutsverwandte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Burke
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(Ihr und Genie hatte man beigebracht, dass Sex ein Bestandteil der biologischen Fortpflanzung sei, doch in dem Buch war das völlig anders beschrieben.)
    Emily and the Stranger steckte nun in einem großen Umschlag, den sie vom Recycling-Stapel stibitzt und hinten an die Schiebetür ihres Wandschranks geklebt hatte, einem von mehreren Orten, wo sie kleine Schätze aufbewahrte. Sie versteckte nie etwas unter ihrer Matratze, denn Genie hatte ihr erzählt, dass Mom selbst Sachen unter ihrer Matratze versteckte, deshalb war Carrie überzeugt davon, dass sie ab und zu die Betten der Kinder untersuchte.
    In Carries Tagtraum erlitt ihr Vater einen zweiten Schlag auf den Kopf mit den Goldhaaren, allerdings ohne einen Schaden davonzutragen, sondern nur so, dass ihm seine Vergangenheit wieder einfiel und er sich auf die Suche nach ihr machte.
    Er war ihr Geheimnis, genau wie das Buch. Niemand brauchte davon zu wissen. Nicht einmal Großvater. Vor allem nicht Großvater oder Onkel Giles, schärfte sie sich ein, ehe sie sich fragte, warum sie überhaupt auf diesen Gedanken kam.

13. KAPITEL
     
    MONTAG, 24. APRIL, 16:30 UHR REDAKTION DES LAS PIERNAS NEWS EXPRESS
     
    Obwohl die Lokalredaktion noch mehr Kollegen auf die Geschichte der Ertrunkenen vor der Ölbohrinsel angesetzt hatte, hatte Mark Baker damit nach wie vor alle Hände voll zu tun. Mark und ich arbeiten allerdings bereits jahrelang zusammen, und er braucht mich nur anzusehen, dann weiß er schon, wenn ich auf einer heißen Spur bin.
    »Sie wollen mir nichts verraten«, sagte ich. »Wahrscheinlich wegen Frank. Seine Kollegen wissen, dass man ihn als meine Quelle verdächtigen wird, wenn mir ein Cop etwas für die Zeitung anvertraut. Es laufen immer noch ein paar herum, die es ihm nie verzeihen werden, dass er eine Reporterin geheiratet hat.«
    »Kannst du ihnen das verübeln?«, fragte Mark lachend. »Außerdem weißt du doch, dass umgekehrt genau die gleichen Vorbehalte bestehen.«
    »Stimmt.«
    »Also, was ist nun mit dem Toten im Wald?«
    Ich erzählte ihm, was ich darüber wusste, und das war nicht viel. »Aber ich habe da so ein Gefühl, Mark – irgendetwas sagt mir, dass es eine große Sache wird. Vielleicht nicht so groß wie die, an der du gerade arbeitest, aber … ich weiß nicht. Vielleicht ist es nur der Ort – das Sheffield-Anwesen ist schon so lange unbewohnt. Was hatte der Typ dort verloren?«
    »Hmm … ich rufe mal Vince an.«
    »Ich lade die Fotos runter, die ich gemacht habe«, sagte ich. »Halt mich auf dem Laufenden, ja?«
    Er versprach, mich stets über die neuesten Entwicklungen zu informieren.
     
    Frank rief mich an, und nach längerer Debatte darüber, was wir alles noch in der Arbeit erledigen mussten, kamen wir zu dem Schluss, dass er wohl vor mir zu Hause wäre. »Sieht aus, als würde es wieder zu regnen anfangen«, sagte er, »aber falls nicht, gehe ich mit den Hunden raus.« Wir sprachen über Ethan und den Zeitplan unserer Freunde, die ihm tagsüber Gesellschaft leisteten, solange er noch nicht genesen war. Ethan hatte bald einen Termin beim Arzt und würde ihm gegenüber wahrscheinlich darauf bestehen, dass es ihm nun gut genug ging, um allein zu bleiben.
    »Klar wird er das sagen«, meinte Frank, »aber im Grunde genießt er die Gesellschaft.«
    Wir sprachen kurz über die Aspekte von Franks aktuellem Fall, die bereits allgemein bekannt waren. Ich spürte, dass er sich seine düstere Stimmung nicht anmerken lassen wollte – die Benachrichtigung der Angehörigen ist eine der Seiten seines Berufs, die er am wenigsten mag.
    »Ich hoffe, du hast nichts dagegen«, sagte ich, ebenso zur Ablenkung wie auch als Geständnis, »dass ich Ben und seinen Assistenten Caleb Fletcher für morgen zum Abendessen eingeladen habe. Ich hätte dich ja vorher gefragt, aber …«
    »Nein, keine Sorge. Das wird sicher nett«, sagte er. »Ich habe mir schon Sorgen um Ben gemacht, seit sich Anna von ihm getrennt hat. Und Caleb kenne ich. Ich freue mich schon darauf, ihn wiederzusehen.«
     
    Nach dem Gespräch mit Frank setzte ich mich eine Zeitlang vor den Computer und studierte archivierte Artikel über die Familie Fletcher.
    Calebs Name erbrachte eine Menge Treffer, die zu Berichten über die Verhandlung führten.
    Ich beschäftigte mich ein paar Minuten damit. Die Zeitung hatte damals bereits Ärger innerhalb der Familie ausgemacht – die Eltern seiner Mutter und die Fletchers hatten sich gegen Caleb und seine Mutter Elisa Delacroix Fletcher gestellt.

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