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Blutsverwandte: Thriller (German Edition)

Blutsverwandte: Thriller (German Edition)

Titel: Blutsverwandte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Burke
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bestimmte Diät ein oder können bestimmte Sachen einfach auf den Tod nicht ausstehen?«
    »Nein, Ms. Kelly.«
    »Bis morgen Abend gewöhnen Sie sich das mit ›Ms. Kelly‹ aber ab. Ich bin Irene.«
    »Caleb«, sagte Ben, »tu mir einen Gefallen und frag nach, ob Vince und Reed uns einen Blick auf Sheilas Beweise werfen lassen.«
    Kaum war Caleb außer Hörweite, sprach er weiter. »Ich weiß nicht, ob ich einen so tollen Gast abgebe – in letzter Zeit weiß ich nie so genau, in welcher Stimmung ich sein werde.«
    »Genau deshalb sollst du ja unter Leute gehen. Wir akzeptieren dich in jeder Stimmung. Du brauchst keine fröhliche Maske aufzusetzen. Was du hoffentlich bereits weißt.«
    »Danke.«
    »Ist ernst gemeint.«
    Er rang sich mir zuliebe ein kurzes Lächeln ab. »Weiß ich.«
    Ich sah zum Hang hinüber. »Mir kommt es ziemlich erstaunlich – oder eigentlich fast unglaublich – vor, dass sie da drüben Zähne gefunden haben will.«
    »Angeblich hat der Hund sie gefunden«, sagte Ben.
    »Du bist also genauso misstrauisch wie ich.«
    Er sah zur anderen Gruppe hinüber. »Ich wette, alle hier sind genauso skeptisch wie du, wenn nicht noch skeptischer. Das ist jetzt nicht zur Veröffentlichung bestimmt, aber bei den Leichenteilen, die wir heute gefunden haben, waren sämtliche Zähne vorhanden. Deshalb waren wir uns ja auch so sicher, dass die zahnärztlichen Unterlagen zu Serre passen würden.«
    »Dann sag Anna, dass der neue Star in ihrem Team falsche Beweismittel eingeschleust hat!«
    »Das würde nichts bringen, Irene. Zuerst würde sie sagen, dass der Vorwurf unbegründet sei, womit sie momentan leider recht hat. Sie kann jederzeit behaupten, die Zähne würden zu einem zweiten Opfer gehören, das wir einfach noch nicht gefunden haben. Oder einem lebenden Opfer, das noch in der Gewalt des Mörders ist und dem er die Zähne ausgeschlagen hat.« Darüber runzelte er einen Moment lang die Stirn.
    Bestimmt dachten wir beide an Luke Serre, Gerald Serres vermissten Sohn.
    »Dummerweise«, fuhr Ben fort, »ist Anna die Einzige, die Sheila beim Einschleusen falscher Beweise ertappt haben könnte. Doch wahrscheinlich hat Anna gesehen, was sie sehen wollte, und weiter nichts.«
    »Warum sagst du das?«
    Er schüttelte den Kopf. »Im Lauf der letzten drei Monate hat Sheila getan, was sie konnte, um Anna zu einer gläubigen Jüngerin zu machen.«
    »Einer gläubigen Jüngerin? Ist Anna dermaßen von Sheila überzeugt?«
    »Kommt mir ganz so vor. Sheila hat geschickt und geduldig daran gearbeitet, sich in unserer Rettungshundestaffel einen Kreis von Anhängern zu schaffen.«
    »Aber irgendetwas an ihr stört dich offenbar.«
    »Ich habe eine Nase für Schwindler, weiter nichts. Angefangen hat sie damit, dass sie die anderen Hundeführer über den grünen Klee gelobt hat.«
    »Die Methode ›braver Hund‹ funktioniert bei euch also auch?«
    »Gewissermaßen. Aber nicht bei allen von uns.«
    »Nein, bei dir natürlich nicht.« Lob anzunehmen war nicht seine Stärke.
    Er zuckte die Achseln. »Das war nicht die einzige Waffe in ihrem Arsenal. Sie gibt massenhaft traurige Geschichten über sich selbst zum Besten. Vielleicht stimmen sie sogar. Vielleicht hat sie ja wirklich eine Krebserkrankung überstanden, und ihr einziges Kind ist umgekommen, als es sich im Wald verirrt hat, und dieser Verlust hat sie veranlasst, selbst mit Suchhunden zu arbeiten. Vielleicht stimmt es ja, dass ihr gewalttätiger Ex ihr nachstellt und versucht hat, sie umzubringen, indem er ihr das Haus über dem Kopf angezündet hat, und sie zieht deshalb so oft um, um ihm aus dem Weg zu gehen.«
    »Wow. Irre Geschichten, aber eigentlich könnte man das alles überprüfen, weißt du.«
    »Den Teufel werd ich tun. Alle anderen in der Gruppe haben Mitleid mit ihr. Anna hat jemanden gefunden, der Sheila zur Hälfte des üblichen Preises ein kleines Häuschen vermietet, und noch einen Zweiten, der ihr einen Teilzeitjob besorgt hat. Vielleicht bin ich ja der einzige Zyniker in ganz Las Piernas.«
    »Vielleicht ist eure Gruppe aus irgendeinem Grund besonders angreifbar oder muss sich mal genauer überlegen, wie sie Hundeführern auf den Zahn fühlt.«
    »Vielleicht. Ich denke mir nur, wer könnte leichtere Beute für jemanden sein, der sich als hilfsbedürftig präsentiert, als eine Gruppe freiwilliger Retter?«
    »Hmm. Langsam verstehe ich, was du meinst.«
    »Und dann ist da noch Altair. Ich gebe ja zu, dass er gut ist. Ich habe ihn an Ausbildungsübungen

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