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Blutsverwandte: Thriller (German Edition)

Blutsverwandte: Thriller (German Edition)

Titel: Blutsverwandte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Burke
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begann es erneut zu regnen. Es störte mich nicht allzu sehr. Im Haus brannte Licht, also hatten Männer und Menagerie auf mich gewartet.
    Mein Mann umarmte mich kurz, während Ethan eine Begrüßung durch die Tür des Gästezimmers rief und mir versicherte, dass Cody, unsere Katze, bei ihm war.
    Ich holte Altair herein und kümmerte mich zuerst einmal darum, dass sich die Hunde nicht gegenseitig durchs Haus jagten. Sie verkniffen es sich, doch dies nicht etwa, weil Deke und Dunk, unsere beiden, keine Lust darauf gehabt hätten. Ihre Manieren wurden zwar langsam besser, konnten sich jedoch nicht mit jenen Altairs messen.
    Zum Glück waren alle drei Hunde an die Gesellschaft von Artgenossen gewöhnt. Keiner knurrte oder schnappte. Altair war nicht so voller Übermut wie unsere Hunde, und sie schienen sich rasch an seine Stimmung anzupassen – die verständlicherweise bedrückt war, ja schon fast ans Depressive grenzte.
    Ich hatte mich gefragt, ob er sich in Gesellschaft von Männern wohlfühlen würde, da seine letzten beiden Besitzer Frauen gewesen waren, doch die Sorge hätte ich mir sparen können. Er wurde sofort warm mit Frank.
    »Hast du schon zu Abend gegessen?«, fragte Frank und rieb Altairs Ohren auf eine Weise, die den Hund hingerissen zu ihm aufsehen ließ.
    »Nein, aber …«
    »Dann zieh dir doch erst mal was Trockenes an. Ich sage Ethan Bescheid, dass er herauskommen kann, selbst wenn Cody drinnen bleiben will, und dann mach ich dir einen Teller Suppe warm.«
    Der Zauber des Ohrenreibens befreite Altair von dem Bann, der ihn nicht von meiner Seite hatte weichen lassen, und so konnte ich die nassen Sachen ausziehen (die Schuhe würden sich allerdings nie mehr ganz erholen) und in einen Jogginganzug und warme Socken schlüpfen. Ein Blick in den Spiegel verriet mir, dass ich immer noch aussah, als wäre ich mit der letzten Flut an den Strand gespült worden, aber ich hatte keine Energie mehr für Verschönerungsmaßnahmen.
    Frank hatte den Fall auf der Ölbohrinsel bearbeitet. Ich sah ihm an, dass es ein harter Tag gewesen war, sosehr er sich auch bemühte, den größten Teil davon als langen, pointenlosen Witz über seinen Partner Pete Baird zu erzählen, der auf der Überfahrt zur Bohrinsel seekrank geworden war. Zum Schluss schilderte er in prägnanteren und schonungsloseren Worten die traurige Rückfahrt.
    Die Frage nach der Identität der Jungen klärte sich ziemlich rasch, da sie vermisst wurden und etliche Freunde von ihrem Vorhaben gewusst hatten. »Zwei der Elternpaare sind wütend auf die Freunde, die nicht mit hinausgefahren sind – sie sind fuchsteufelswild auf diese Jungen, weil sie ihnen nicht gesagt haben, was ihre Söhne vorhatten.«
    »Lass mich raten«, sagte Ethan. »Wahrscheinlich genau die Eltern, die am wenigsten Zeit mit ihren Kindern verbracht haben, als sie noch geatmet haben.«
    »Gut möglich«, antwortete Frank in einem Tonfall, der »ja« bedeutete.
    Mittlerweile hatte ich aufgegessen und berichtete ihnen von meinem Tag. Alles ging mir locker und leicht über die Zunge, bis ich zu den Ereignissen in Sheila Dolsons Haus kam. Frank hielt seinen Ärger im Zaum, als ich ihm sagte, dass ich das Haus betreten hatte, ehe Hailey die Polizei rief – eine Kleinigkeit, die ich weggelassen hatte, als ich ihn telefonisch davon verständigt hatte, dass ich ziemlich spät nach Hause kommen würde. Beim nächsten Teil meiner Geschichte streichelte er Altair, während ich mich beeilte, die Ereignisse zu schildern, die sich nach dem Eintreffen der Polizei zugetragen hatten.
    Der Mord an Sheila war Vince Adams und Reed Collins übertragen worden, da er eventuell mit dem Leichenfund auf dem Sheffield-Anwesen zusammenhing. Sie waren nicht gerade begeistert davon, dass ich den Tatort in gewissem Umfang kontaminiert hatte, wussten aber genau, dass ich noch viel Schlimmeres hätte anrichten können.
    Außerdem frustrierte sie, dass ich weder den Wagen noch dessen Fahrer beschreiben konnte, und sie wurden noch frustrierter, als ich sagte, dass ich den Fahrer nicht direkt aus dem Haus hatte kommen sehen und es daher irgendjemand hätte sein können, der eben zufällig genau in diesem Moment die Seitenstraße entlangfuhr.
    Vince ließ mich die Sache mit den Lichtern rekapitulieren, obwohl einige Lichtschalter und andere Flächen abgewischt worden waren.
    »Daran, wo er gewischt hat, kann ich praktisch ablesen, wo er war«, erklärte Vince.
    Es gab einige Fußabdrücke – offenbar hatte unsere Ankunft

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