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Bluttaufe: Thriller

Titel: Bluttaufe: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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ERSCHAFFEN, Haut Penis für SIENHAUPT, Betrug und buergt für GEBURT. Interessanterweise ist das doppelt. Er will etwas erschaffen.«
    »Und Morserednerei?«
    »SERIENMÖRDER«, erwiderte Hensen.
    Tannen räusperte sich und sagte: »Wir haben ein weiteres Opfer.«
    »Lass mich raten«, sagte Hensen. »Vor- oder Nachname beginnt mit einem A.«
    Mangold sah ihn verblüfft an.
    »Antonia Ahrens«, sagte Tannen.

    »Wortspiele«, sagte Hensen. »Am Anfang war das Wort. Und das Wort wurde zu Fleisch … zu totem Fleisch.«
    »Wieso ein A am Namensanfang?«, wollte Mangold wissen.
    »Das ist der Grund, warum ich hier bin und nicht in Spanien herumsitze. Kanuk, Annand, Jahn und jetzt Ahrens. Die Anfangsbuchstaben ergeben …«
    Mangold sprang von seinem Sessel auf und riss dabei einen Kaffeebecher zu Boden.
    »Er wollte von Anfang an Kaja«, sagte Hensen. »Über die Nachricht an dich hat er den Kontakt geknüpft. Er hat sich ausgerechnet, dass du die Psychologin wegen ihrer Erfahrungen mit Serienmördern hinzuziehen würdest. Er konfrontiert sie mit der Brutalität seiner Morde, versetzt sie durch die Entführung ihrer Tochter in Panik, sorgt für Angst, indem er sie über eine Manipulation des Fingerabdruckvergleichs mit dem Tod ihrer Tochter konfrontiert, geht in ihr Haus und verteilt Fingerspuren …«
    »Wieso lockt er dich nach Rhodos, Tarifa …?«
    »Er wollte mich aus dem Weg haben.«
    »Warum?«
    Statt einer Antwort legte Hensen die schwarze Mappe mit seinen Zeichnungen auf den Tisch. Dann zog er ein Blatt heraus.
    Darauf hatte er die Worte »Dante«, »Lebensweg« und dann die Namen der ersten Opfer geschrieben.
    »Er hat uns portionsweise mit seinen Rätseln versorgt und wohl befürchtet, dass ich ihm mit meiner dilettantischen Zeichnerei zu früh auf die Spur kommen würde.«
    »Woher hätte er wissen sollen, dass du ein paar Namen aufgeschrieben hast, die du hättest als Anagramme erkennen können?«, fragte Mangold.

    »Das eben ist das Problem«, sagte Hensen. »Er muss es gesehen haben. Entweder als ich es gezeichnet habe, irgendwo habe herumliegen lassen, vielleicht sogar in meiner Wohnung, oder aber …«
    »Ja?«
    »Er hat es hier gesehen, in diesem Raum.«
    »Dann ist es jemand, den wir kennen.«
    »Und genau dieser Jemand hat Kaja jetzt in seiner Gewalt.«

22.
    »Hörst du mich, Kaja?«
    Um sie herum war es dunkel. Weiße Schleier trieben durch diese Finsternis. Sie streckte sich ihnen entgegen.
    Sie lag auf dem Rücken. Festgebunden an einem Stuhl, der auf die Rückenlehne gelegt worden war. Ihre Füße über ihr, Fesseln schnitten in ihre Handgelenke. Und dann spürte sie die Feuchtigkeit in ihrem Schoß. Nein, dachte sie, nicht das. Um Gottes willen, nicht das!
     
    »Kaja, ein paar Minuten noch. Ich will sicher gehen. Es ist eine Empfängnis, Kaja. Du hast das Wunder einer Empfängnis erlebt. Dafür verehre ich dich, Kaja.«
    Die Stimme schnarrte aus einem Lautsprecher. Sie ruckelte an dem Stuhl, doch mit jeder Bewegung schnitten ihr die Fesseln tiefer ins Fleisch.
    »Kaja, hörst du mich? Ich werde dich losbinden, aber ich muss sicher sein, dass du empfangen hast.«
     
    Sie ließ ihn reden. Nein, sie wollte nicht wimmern. Jetzt nur keine Angst zeigen. Sie musste sich unter Kontrolle bekommen.
    Diese kranken Gestalten liebten es, wenn ihre Opfer zitterten. Auf diese Genugtuung würde er verzichten müssen.
    Die Bilder seiner Opfer tauchten vor ihren Augen auf.
Hatten sie das Gleiche durchgemacht? In diesem dunklen Raum? Gefesselt und auf den Rücken gelegt? Oder hatte er mit ihr etwas Besonderes vor? Seine Stimme klang beschwörend, flüsternd.
     
    »Kaja, du wirst der Heilige Gral sein. In dir wird das Leben wachsen. Du wirst mich Ganz machen, du wirst uns Ganz machen, uns Eins werden lassen. Kaja, ich liebe dich. So, wie ein Sohn nur lieben kann. Kaja, ich werde dir wehtun. Verzeih mir.«

23.
    Tannen hatte schlechte Nachrichten für seinen Chef. Knapp berichtete er Mangold von der Suche nach der Psychologin.
    Kaja Winterstein war nie am Flughafen angekommen. Auf den Flügen zu den Knotenpunkten oder direkt nach Sevilla tauchte ihr Name in den Passagierlisten nicht auf. Auch die von der Flughafenpolizei befragten Angestellten an den Schaltern konnten sich nicht an Kaja Winterstein erinnern. Niemand erkannte sie auf dem Foto wieder, das Tannen in die Dienststelle am Flughafen gefaxt hatte.
    Sicherheit brachten die Überwachungskameras im Eingangsbereich des Flughafens. Als Tannen die ins

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