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Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Titel: Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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stürmt.«
    Gordan seufzte, konnte der Logik des Zwerges aber nichts entgegensetzen. »Gut, dann nehmt zumindest das hier.« Er förderte ein unscheinbares Amulett aus einer Tasche und überreichte es dem Zwergenkönig. »Dieses Amulett wird Euch vor der Macht des Zaubers schützen. Karandras konnte nicht alle unterwerfen, vermutlich ist sein Zauber nicht stark genug oder der Wille des Opfers spielt eine entscheidende Rolle. Ihr müsst stark im Glauben an die Götter sein, dann kann Euch nichts geschehen.«
    Gulmar nickte dankend und versprach das Amulett zu tragen.
    Gordan lächelte ihnen aufmunternd zu und legte die Hände vor der Brust zusammen. In seinem Geist öffnete er ein Tor zum Astralraum und konzentrierte sich auf eine bestimmte Aura, die er schon so viele Jahre kannte – den Aurastein, den er Faeron einst geschenkt hatte und den der Elf in seinem Schwertknauf trug.
    Schon begannen die Umrisse des Magiers zu verschwimmen und seine Gestalt löste sich in blauem Nebel auf, den der Wind rasch davontrug.
    *
    Faeron bemerkte die Veränderung sofort. Plötzlich wehte ein schwacher Wind, kaum mehr als ein Luftzug, durch eine zu große Fensterritze. Doch der Elf wusste sofort, was es bedeutete, auch ohne das blaue Leuchten seines Schwertknaufs zu beachten.
    »Gordan«, flüsterte er.
    Ein blauer Nebel zog auf, wurde vom Wind zusammengetrieben und bildete eine menschengroße Wolke. Der blaue Dunst verdichtete sich, bis er die Konturen eines Mannes in Roben angenommen hatte. Mit einem Mal stand Gordan vor ihm und lächelte freundlich zur Begrüßung.
    »Faeron, mein Freund. Für einen Moment fürchtete ich schon, du könntest dein Schwert verloren haben.«
    Barsjks Blick wanderte verwundert zwischen den beiden hin und her.
    »Was tust du hier, alter Freund?, fragte Faeron den Magier.
    Gordans Miene wurde ernst. »Euch warnen.«
    »Und du denkst also, dass dieser Andrul sich als Karandras bezeichnet?«, fragte Faeron, nachdem Gordan ihnen berichtet hatte.
    Der Magier nickte bedächtig. »Es kann einfach kein Zufall sein. Die Ereignisse liegen zu dicht beieinander und die Zaubersprüche passen zu dem, was die Zwerge erzählten.«
    Das Kinn auf die rechte Handfläche gestützt fragte Barsjk: »Und was bedeutet das für uns?«
    »Nichts Gutes«, antwortete Gordan ernst. »Karandras will die Götter stürzen. Und sein Zauber lässt ihn jeglichen Widerstand brechen. Wenn er mit seiner Armee gen Norden marschieren sollte … dann werden ihm die Verteidiger mit offenen Armen entgegenrennen.«
    »Aber die Zwerge sind ihm auch nicht alle verfallen«, gab Faeron zu bedenken.
    Gordan nickte. »Und wir müssen herausfinden warum.« Er blickte sich plötzlich neugierig um. »Wo sind wir überhaupt?«
    Faeron kicherte leise. »In Burg Totenfels«, erklärte er dem Freund. »Eine kurzfristig einberufene Versammlung.«
    Gordan hob erstaunt die Augenbrauchen. »Wer hat sie einberufen?«
    »Fürstin Iphelia«, brummte Barsjk.
    »Und weshalb?«
    Der Berenthi zuckte mit den Schultern. »Das weiß niemand so genau. Wohl um Rekial und Cymgor Delve in den Kreis miteinzubeziehen. Aber dann tauchte dieser Throndimar auf …«
    »Wer ist Throndimar?«
    »Ein Bauer aus dem Norden«, erklärte Faeron. »Und im Moment ist er mit hundert Kriegern aller Stämme unterwegs, um die Orks zu vertreiben.«
    »Interessant.« Der Magier lehnte sich in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ein einfacher Mann, der die Stämme hinter sich vereint – bemerkenswert.«
    »Und unglaublich gefährlich«, warf Faeron ein. »Ein Krieg gegen die Orks ist Wahnsinn. Alles nur, weil er sich rächen will.«
    »An wem?«, hakte Gordan nach.
    Faeron zuckte mit den Schultern. »An den Orks, den Barbaren, an jedem, der die Menschen bedroht – ich weiß es nicht. Er ist verrückt.«
    »Er hat die Fürsten überzeugt«, gestand Barsjk.
    »Also ist er mitreißend, nicht wahr?«, fragte Gordan. »Aufwühlend, überzeugend?«
    »So könnte man sagen.«
    Faeron musterte den alten Freund mit scharfem Blick.
Woran denkst du nun schon wieder, Magier?
, fragte er sich.
Offenbar hat Throndimar dich mitgerissen, ohne dir je begegnet zu sein.
    Gordan stand auf und schritt im Zimmer umher. »Dieser Throndimar könnte genau das sein, was wir brauchen.«
    »Das Land braucht Frieden!«, widersprach Barsjk. »Und keinen König, der uns alle ins Verderben führt.«
    Gordan schüttelte heftig den Kopf. »Karandras wird uns ins Verderben stürzen, daran hege ich

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