Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Titel: Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
Vom Netzwerk:
soll ich so noch leben?«, fragte sie in den Raum. »Wie lange
kann
ich so noch leben?«
    Ondarin blickte traurig zu Boden. »Ich weiß es nicht«, gestand er.
    »Und Lingalf?«, fragte Iphelia mit Tränen in den Augen. »Er braucht mich! Die Weichen für ihn sind noch nicht gestellt!«
    Ondarin hob den Kopf und sah sie an. »Weshalb habt Ihr dann diesen Throndimar so offen unterstützt?«
    Iphelia lachte trocken. »Politik, mein lieber Ondarin. Indem ich ihn unterstützte, mussten die anderen Fürsten ebenfalls zustimmen.«
    »Aber dennoch ist es Throndimar, dem sie ihr Vertrauen schenkten, und nicht Euch.«
    »Ein kleiner Schönheitsfehler«, stimmte Iphelia zu. »Schon bald werde ich Throndimar als Befehlshaber ablösen.«
    »Wie könnt Ihr da so sicher sein?«
    »Er wird Erfolge erzielen, kein Zweifel. Dann werde ich ihn nach Burg Telphar bitten. Und dort wird er abdanken. Freiwillig oder nicht.« Sie blickte Ondarin vielsagend an. »Lingalf ist es bestimmt, die Krone des Nordens zu tragen, niemandem sonst.«
    »Aber durch Throndimar ist dieses Ziel weiter entfernt denn je«, überlegte der Heiler.
    »Ganz und gar nicht«, lachte Iphelia. »Macht er seine Sache gut, werden sich die Fürsten hinter ihm vereinen. Dann muss ich nur ihn aus dem Weg räumen und nicht alle Stammesfürsten. Versagt er, werden die Fürsten sich hinter dem versammeln, der Throndimar Einhalt gebietet.«
    Ondarin nickte langsam. »Ich verstehe.«
    »Throndimar ist das perfekte Bauernopfer.« Sie deutete beiläufig zur Tür. »Ich sollte nun schlafen. Besorg mir mehr Blut. Wir werden noch lange nicht nach Burg Telphar zurückkehren können.«
    Am nächsten Morgen herrschte erstaunlicher Tumult in Burg Totenfels. Bedienstete hasteten durch die Gänge und im Hof war lautes Rufen zu hören. Iphelia ging ans Fenster und warf einen neugierigen Blick in den Innenhof der Burg. Dort erblickte sie Barsjk und diesen Elfen. Und eine Person, die sie nicht erwartet hatte: Gordan. Der Magier musste über Nacht in Totenfels angekommen sein.
Was will ausgerechnet er hier? Und warum machen er, Barsjk und dieser Elf sich reisefertig?
, überlegte sie.
    Sie spürte, dass die drei etwas im Schilde führten. Und Iphelia würde sicher nicht ins Hintertreffen geraten, nur weil sie ihnen jetzt freie Hand ließ. »Ondarin!«, rief sie laut, doch es schob sich nur eine Magd des Fürsten Balburan durch die Tür. »Schnell! Meinen Heiler!«, wies Iphelia das Mädchen an.
    Wenig später klopfte es an ihrer Tür und Ondarin trat ein. »Herrin?«
    Sie hatte den Blick noch immer nicht von der Szene im Innenhof abgewandt. »Gordan ist hier.«
    »Was? Seit wann?«, fragte Ondarin erstaunt. »Soll ich ihn um Hilfe bei Eurer Krankheit bitten?«
    Sie stutzte für einen Moment. Zum einen, weil sie die Unterbrechung durch ihren Heiler nicht erwartet hatte, zum anderen, weil sein Vorschlag so absurd war, dass er sie durcheinanderbrachte. »Wieso sollte ich einem meiner Feinde meine größte Schwäche gestehen?«, fragte sie wütend.
    »Gewiss, Herrin«, antwortete Ondarin rasch.
    »Nein, diese drei wollen Burg Totenfels verlassen«, sagte Iphelia in ruhigem Ton. »Und wir werden sie begleiten. Beeil dich und nimm nur das Nötigste mit«, wies sie ihn an.
    Sie erreichten den Hof gerade noch rechtzeitig, als Balburan sich schon von seinen Gästen verabschiedete.
    »Einen Moment!«, rief Iphelia laut und zog so die Aufmerksamkeit aller auf sich. »Was habt Ihr vor?«
    Gordan wollte ihr bereits antworten, doch Barsjk hielt ihn mit einer Handbewegung zurück. »Wir machen uns auf die Suche nach Throndimar«, antwortete der Hüne. »Wir müssen ihn vor einem schlimmen Fehler bewahren.«
    »Es droht uns Krieg aus dem Süden«, fügte Balburan hinzu. Offensichtlich hatte Gordan ihn mit einer seiner Geschichten eingewickelt.
    Iphelia beachtete Fürst Totenfels gar nicht. Balburan war ein schwacher Geist, der stets der Weisheit anderer folgte. Sie fixierte Barsjk mit ihren Augen und sagte laut, sodass alle es hören konnten: »Unsinn! Ihr wollt Throndimar töten und so das Kommando über seine Krieger gewinnen! Und damit wollt Ihr die Krone des Nordens an Euch reißen.«
    Sie wusste, dass an ihren Anschuldigungen kein Körnchen Wahrheit haftete. Barsjk war der wohl rechtschaffendste Mann, der ihr jemals begegnet war. Umso mehr erfreute es sie, dass die umstehenden Menschen ihr anscheinend Glauben schenkten und Barsjk vor Wut rot anlief.
    »So ist es beileibe nicht«, schaltete sich nun der

Weitere Kostenlose Bücher