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Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Titel: Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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sich aber nicht aus der Ruhe bringen. Schritt für Schritt näherte er sich Iphelia und hielt seine Waffen bereit.
    »Glaubst du wirklich, ich hätte keinen Informanten in deiner Nähe?«, lachte sie laut. »Seit wir Telphari den Grenzstreit mit euch Berenthi führten, ließen wir deinen Stamm beobachten.«
    Barsjk zuckte mit den Schultern. »Und wenn schon. Jetzt stehen wir beide allein gegeneinander.«
    »Ah, der starke Krieger will die Entscheidung durch seine Waffen erzwingen«, sinnierte sie. »Also schön.«
    Plötzlich sprang sie nach vorn und zog einen langen Dolch aus einer Scheide, die sie hinter dem Rücken trug.
    Barsjk entging dem Hieb ohne große Mühe und sein linker Hammerkopf traf Iphelia an der Schulter, die knackend aus dem Gelenk brach. Das Axtblatt des rechten Hammers trieb er der Fürstin kraftvoll in den Rücken, als ihr Schwung sie an ihm vorbeitrug.
    Die Waffe grub sich tief in ihr Fleisch und wurde Barsjk aus der Hand gerissen.
    »Hier endet es«, sagte Barsjk leise, als Iphelia schlaff zu Boden sackte. Plötzlich wurde seine Aufmerksamkeit durch ein leises Brabbeln angezogen. Hinter dem Tisch, neben dem Iphelia gestanden hatte, war eine Wiege versteckt, in der ein kleines Kind lag.
Lingalf!
, erkannte Barsjk.
Bei den Göttern, ich habe ihn zum Waisen gemacht!
    Er beugte sich gerade über das Kind, als ein scharfer Pfiff ihn zurückhielt.
    »Hände weg von meinem Sohn! Niemand darf den König berühren!« Iphelia hatte sich wieder erhoben und hielt den blutigen Spalthammer in ihrer Hand. Der linke Arm schien völlig unversehrt, das zuvor zerstörte Gelenk wieder geheilt.
    »Wie ist das möglich?«, hauchte Barsjk.
    »Ondarin hat ein Wunder vollbracht«, sagte Iphelia kalt. Sie präsentierte kurze Fänge in ihrem Unterkiefer in einem breiten Lächeln. Ihre Fingernägel wuchsen zu langen Klauen heran. »Heute wirst du sterben!«, spie sie aus und sprang Barsjk wie eine ausgehungerte Wildkatze an.
    Throndimar warf sich dem Einäugigen mit aller Kraft entgegen. Die Bilder seiner brennenden Hütte und der sterbenden Nemena flackerten vor seinem Geist auf und eine rasende Wut überkam ihn.
Sardasil
kam in einem hohen Bogen nieder und Throndimar versuchte den toten Winkel des Einäugigen zu nutzen. Der konterte den Schlag erstaunlich geschickt, indem er die Waffe an seinem Breitschwert abgleiten ließ. Durch ein wenig Druck auf die Klinge schlug er
Sardasil
beiseite und Throndimar stand jeglicher Deckung beraubt vor ihm.
    Der Krieger sprang aus einem Instinkt heraus nach vorn und hämmerte seinem Gegner die Faust ins Gesicht. Der Einäugige taumelte einen Schritt zurück, brachte dabei aber sein Breitschwert zur Parade nach oben, wodurch auch der nächste von Throndimars Hieben geblockt wurde.
    »Du kämpfst noch immer schlecht!«, lachte der Mann. »Ich kann nicht verstehen, weshalb man dich als großen Helden feiert.«
    Throndimar ignorierte die Worte, sie drangen nicht durch den Vorhang aus Wut und Hass, der seine Sinne abschirmte. Wie ein rasender Bär sprang er auf seinen Gegner zu und täuschte einen hohen Überkopfschlag an. Der Einäugige reagierte wie erwartet und brachte das Schwert zur Parade nach oben. Throndimar führte den Hieb aus, löste jedoch die linke Hand vom Schwertgriff und packte die Waffenhand seines Gegners. Er fand eine Lücke im Griff des Einäugigen und bohrte ihm den Daumennagel in die Handfläche.
    Mit entsetztem Blick und unter Schmerzensschreien ließ der Mann das Schwert fallen. Throndimar wähnte sich bereits als Sieger, als eine linke Gerade ihn hart im Gesicht traf. Der metallische Geschmack warmen Bluts erfüllte seinen Mund und er spuckte blutigen Schleim aus, als er einen raschen Schritt nach hinten machte. Er schlug instinktiv mit
Sardasil
zu und die Klingenspitze stieß auf einen leichten Widerstand.
    Beide Krieger lösten sich voneinander, der Einäugige hatte seine Waffe wieder aufgehoben und einen feinen Schnitt auf der Wange.
    Throndimars Zorn verebbte allmählich und ließ ihn wieder die Kontrolle über seine Handlungen übernehmen. Er kämpfte die Trauer über Nemenas Tod zurück, zwang sich, sich auf den Moment zu konzentrieren, und versank im vollkommenen Krieger, der er über die letzten Monde geworden war.
    »Du wirst für ihren Tod bezahlen«, sagte er kalt. »Aber sag mir vorher noch deinen Namen, damit ich ihn auf dein Grab schreiben kann.«
    »Cavlan«, antwortete der Krieger zu seiner Überraschung.
    Throndimar nickte, tippte sich mit der

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