Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker
flachen Seite des Schwerts gegen die Stirn und ging dann leicht in die Knie. »Diesmal wirst du mir nicht entkommen«, versprach er und griff Cavlan an.
Sardasil
flog in einer schnellen Folge aus überkreuzenden Hieben heran und der Einäugige hatte alle Mühe, die Waffe immer richtig einzuschätzen. Throndimar führte seine Klinge in einem kraftvollen Rückhandschlag, den Cavlan erst im letzten Moment parierte. Er drückte das Breitschwert zu Boden und trat kräftig mit dem Fuß darauf. Dabei riss er es Cavlan aus der Hand und nach einem weiteren Tritt rutschte es mehrere Schritt über den Steinboden.
Cavlan blieb wie angewurzelt stehen. »Also schön, diesmal hast du mich besiegt. Bring es zu Ende.«
Throndimar senkte
Sardasil
und schüttelte den Kopf. »Nicht so«, sagte er kalt.
Der Einäugige runzelte die Stirn.
»Du wirst meiner Rache nicht so leicht entgehen. Nemena starb einen qualvollen Tod«, erklärte Throndimar. »Und deiner soll nicht weniger schmerzhaft werden.«
Cavlan nickte und verlagerte sein Gewicht leicht auf das linke Bein, um sein Schwert schneller erreichen zu können.
»O ja, da liegt deine Waffe«, höhnte Throndimar. »Fast in deiner Reichweite, nicht wahr? Wie damals die Waffe für Nemena. Vielleicht bist du schneller als sie, vielleicht auch nicht.«
»Finden wir es heraus!«, schrie Cavlan und sprang zur Seite.
Zwei große Schritte, dann hätte er die Waffe erreicht.
Kurz bevor seine Hand sich um den Schwertgriff schließen konnte, erstarrte er, verharrte einfach so in der Bewegung.
»Zu langsam«, flüsterte Throndimar in sein Ohr.
Sardasil
war bis zum Heft in Cavlans Rücken eingedrungen und die blutige Klinge ragte beim Bauch des Mannes wieder heraus.
Throndimar riss die Waffe mitsamt dem sterbenden Cavlan herum und schleuderte den Mann so vom Schwert. Dann kam er langsam näher, jeder Schritt mit Bedacht gesetzt, und er brachte sein Gesicht vor das des Besiegten. »Du wirst nicht gleich sterben, weißt du? Eine solche Wunde braucht ihre Zeit. Doch wie soll ich jetzt sichergehen, dass du mich nicht doch noch von hinten erschlägst?«
Cavlan versuchte zu lachen, aber aus seinem Mund kamen nur blutige Blasen.
»Stirb wenigstens wie ein Mann, wenn du schon nicht wie einer kämpfen konntest«, sagte Throndimar verächtlich und ließ ihn zurück.
Barsjk versuchte sich gegen Iphelias Attacken zu wehren. Die Fürstin griff ihn tretend und wild um sich schlagend an. Doch Barsjk erkannte rasch, dass ihre Fänge die gefährlichste Waffe darstellten. So ließ er viele der Schläge über sich ergehen und konzentrierte sich auf ihr Gebiss, wobei er stets einen kleinen Schritt zurückwich. Mit erstaunlichen Kräften drängte sie ihn gegen die kalte Steinwand des Zimmers und hielt ihn dort fest. Es fiel ihm immer schwerer, ihren Bissen auszuweichen.
Plötzlich erstarben ihre Angriffe so rasch, wie sie begonnen hatten.
Throndimar war hinter Iphelia aufgetaucht, hatte sie am Haarschopf gepackt und hart auf den neben ihnen stehenden Tisch geschleudert. Der Holztisch brach unter der Wucht des Aufpralls zusammen und Iphelia wand sich vor Schmerzen.
»Sie ist nicht menschlich!«, warnte Barsjk. »Sie regeneriert Verletzungen wie ein Troll!«
Iphelia lachte hysterisch. »Ich bin die Zukunft!«
Throndimar rammte ihr den Fuß in den Mund und ihr Kiefer brach mit lautem Knacken. »Ich zeige dir deine Zukunft«, versprach er emotionslos.
»Was hast du vor?«, fragte Barsjk.
Throndimar hielt den Blick starr auf Iphelia geheftet: »Sie ist schuld daran, dass Nemena starb. Und dann wollte sie mich benutzen, um sich selbst auf den Thron zu heben. Ich werde ihr ein wenig Zeit geben, über ihre Taten nachzudenken.«
»Throndimar«, sagte Barsjk mitfühlend. »Lass die Vergangenheit ruhen.«
»Keine Sorge. Ich werde sie mit ihr begraben.« Er wandte sich kurz um. »Geh jetzt. Und vergiss, dass du jemals hier warst.«
»Und was wird aus ihrem Kind?«
Throndimar zuckte gleichgültig mit den Schultern. Dann nahm er Iphelias Kopf in beide Hände und hämmerte ihn mehrmals auf den glatten Steinboden, bis ein großer roter Fleck von einem Schädelbruch zeugte.
»Du bist wirklich kein Mensch mehr«, hauchte Barsjk. Er griff nach dem Kind in der Wiege und rannte davon.
Der Keller der Burg war feucht und modrig. Throndimar hatte eine kleine Zelle des Kerkers ausgesucht. Zwei Schritt in jede Richtung, mehr Raum war nicht vorhanden. Kein Fenster erhellte dieses Verlies. Er schleifte Iphelia hinter
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