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Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Titel: Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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würde, aber er traf auf ein Fenster, brach hindurch und fühlte noch, wie er fiel. Die Luft zerrte an ihm, doch er fühlte sich frei.
    Ich wollte Euch immer nur helfen
, dachte er wehmütig.
    »Und wie willst du nun vorgehen?«, fragte Barsjk angesichts des verschlossenen Burgtors.
    »Nicht einmal ihre Krieger sind noch bei ihr geblieben«, bemerkte Throndimar grimmig.
    »Weil sie völlig verrückt ist!«, entgegnete Barsjk. »Und ein Monster. Iphelia hat längst jeden Halt in unserer Welt verloren.«
    »Aber du bist sicher, dass Ondarin die Wahrheit gesagt hat?«
    Der Berenthifürst nickte stumm. »Sie steckt hinter den Angriffen der Barbaren, kein Zweifel.«
    Throndimar löste
Sardasil
aus der Schlaufe am Rücken und schwang den mächtigen Zweihänder hin und her, um die Muskeln zu lockern.
    »Warte.« Barsjk hielt ihn am Arm zurück. »Sie ist kein Mensch mehr, Throndimar.«
    »Das hat man einst auch von mir behauptet«, gab der Krieger kalt lächelnd zurück.
    Sie stapften auf das Tor zu und Throndimar hämmerte mit seiner Faust laut dagegen. »Fürstin Iphelia!«, brüllte er. »Ich bin gekommen, dich zu richten!«
    Eine ganze Weile geschah nichts. Dann wurde plötzlich ein Riegel beiseitegeschoben, und die Holztür schwang knarrend auf. Ein blutüberströmter Mann kam ihnen entgegengetorkelt und fiel vor Throndimars Füßen in den Dreck.
    Es war Ondarin.
    »Endlich«, hauchte er. »Ich habe getan, was ich konnte«, stammelte er weiter. »Ich wollte ihr doch bloß helfen. Wollte … ihr …« Dann schloss er die Augen und hörte auf zu atmen.
    Throndimar stieg achtlos über die Leiche hinweg und verschwand durch das Tor im Innenhof der Burg. Barsjk betrachtete den Toten mit einer Mischung aus Abscheu und Mitgefühl. »Möge der Ewige deine Seele in die nächste Welt geleiten«, flüsterte er, zog die beiden Spalthämmer und folgte dem Krieger.
    Throndimar hatte den Burghof bereits überquert und näherte sich dem Haupthaus. Barsjk verfiel in Laufschritt und holte Throndimar gerade noch ein, ehe dieser durch die Tür im Inneren des Gebäudes verschwand.
    Das Haupthaus war verlassen. Keine Bediensteten oder Wachen begegneten ihnen und kein Laut war zu hören.
    »Wo sind die alle hin?«, fragte Barsjk.
    Throndimar zuckte gleichgültig mit den Achseln. »Sind vielleicht den Kriegern gefolgt.« Er blickte sich kurz um. »Iphelia wird sicherlich in ihren Gemächern auf uns warten.«
    Langsam schritten sie durch das Gebäude, vor jeder Kreuzung und Ecke hielten sie kurz inne und rechneten mit einem Hinterhalt. Doch ihr Weg blieb unbehelligt.
    Schließlich erreichten sie das Stockwerk mit Iphelias persönlichen Zimmern. Throndimar steuerte zielsicher auf das Schlafgemach der Fürstin zu und Barsjk blieb ihm dicht auf den Fersen. Mit einem kräftigen Tritt öffnete Throndimar die Tür und sie gingen hinein.
    »Willkommen in meiner Burg!«, begrüßte Iphelia sie übertrieben freundlich.
    Noch ehe sie zu sprechen begann, fiel Barsjk der Mann im Hintergrund auf. Er war einer der Männer, die Iphelia dafür bezahlte, sich als Barbaren auszugeben.
    Auch Throndimar war der Mann nicht entgangen, denn er ignorierte Iphelia völlig. »Du!«, stieß er zwischen zusammengepressten Kiefern hervor.
    »So sieht man sich wieder, Bauer«, entgegnete der Mann und tippte sich dabei an die Augenklappe. »Zeit, die Rechnung zu begleichen.«
    »Für ihren Tod kannst du nicht mit deinem wertlosen Leben bezahlen«, spuckte Throndimar verächtlich aus.
    Der Mann zog ein Breitschwert und machte einige Schritte zur Seite. »Ich hätte dich damals töten sollen. Aber Iphelia hat mit deinem Kommen gerechnet und so kann ich diesen Fehler nun ausgleichen.«
    »Nein. Ich hätte
dich
damals töten sollen!« Throndimar ließ alle Vorsicht fahren und stürmte vor.
    Der Einäugige ließ sich rasch zurückfallen und verschwand durch eine Seitentür.
    Barsjk wollte Throndimar noch zurückhalten, doch der Krieger eilte seinem Widersacher blindlings hinterher.
    Barsjk ermahnte sich selbst zur Ruhe und konzentrierte sich auf Iphelia. Die Fürstin stand nahezu regungslos da und musterte ihn amüsiert. Sie trug keine sichtbare Waffe, nicht einmal einen Dolch, was Barsjk kaum verwunderte angesichts ihrer letzten Begegnung.
Doch wo sind die Fänge und die Klauen hin?,
fragte er sich.
    »Barsjk von den Berenthi«, spöttelte sie. »Der geborene König von Kanduras, nicht wahr? Das war es doch, was Gordan dir versprach, oder?«
    Barsjk runzelte die Stirn, ließ

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