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Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Titel: Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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Feinde auf dem Gipfel gewarnt.
    Gordan wusste, dass der Zauber ihn schwächte und er seinen Mitstreitern im Kampf eine kleinere Hilfe wäre, doch er musste dieses Risiko in Kauf nehmen. Karandras durch die Höhle zu erreichen war ihre einzige Chance.
    Gulmar trat als Erster durch die Tür, entgegen den Protesten der umstehenden Zwerge. »Es hält!«, kam nach kurzer Zeit die Bestätigung und die übrigen Zwerge eilten ihrem König hinterher.
    Gordan lächelte zufrieden. Die Zwerge würden seine flüchtige Konstruktion verbessern und stabilisieren, sodass keine Gefahr bestünde abzustürzen.
    »Scheiße«, sagte Gulmar trocken nach einem prüfenden Blick auf die Felskuppel.
    Gordans Steg endete auf einem natürlichen Sims. Und auch auf dem Weg waren immer wieder natürliche Felsvorsprünge einbezogen, ganz so, als hätte er bei der Ausführung des Zaubers die komplette Höhle vor Augen gehabt.
    Nun standen sie knapp unter der Decke auf einem Vorsprung, der Platz für zwanzig Mann bot.
    »Das hatte ich befürchtet«, fuhr der Zwergenkönig fort.
    »Was ist es, König?«, fragte Gordan unwissend, doch auch die übrigen Zwerge schüttelten niedergeschlagen den Kopf.
    »Dieser Stein«, erklärte Gulmar, »ist nicht zu besiegen. Er ist härter als Stahl. Was immer die Götter mit dieser Platte versiegeln wollten, es sollte niemals mehr das Gesicht der Welt erblicken.«
    »Oder niemand sollte versehentlich in den Schlund fallen …«, sinnierte Gordan.
    »Wir können den Berg nicht einstürzen lassen«, stellte Gulmar mit Endgültigkeit fest. »Nicht in hundert Jahren.«
    Gordan seufzte und blickte sich um. »Und dieser Stein ist überall um uns herum?«
    Gulmar schüttelte den Kopf. »Nein, an ein paar Stellen könnten wir durchbrechen. Aber das reicht nicht, um die Platte zum Einsturz zu bringen.«
    Gordan nickte. »Aber es würde reichen, um auf den Gipfel zu gelangen, nicht wahr?«
    Ein Lächeln stahl sich auf Gulmars Züge. »Aye, das wohl.«
    »Dann bereitet alles vor«, sagte Gordan. »Wir müssen den Verteidigern des Passes zu Hilfe kommen.«
    »Und Karandras?«, fragte Gulmar verblüfft.
    »Ich werde seinen Richter herbringen«, versicherte Gordan mit einem Lächeln.
    *
    Behutsam legte sie den Jungen auf ein weiches Kissen. »Lingalf, mein geliebter Sohn«, flüsterte sie ihm ins Ohr. »Schon bald wirst du die Krankheit nicht mehr fürchten müssen.«
    Ondarin verlagerte das Gewicht unruhig von einem Bein aufs andere.
Herrin, tut es nicht!
, flehte er in Gedanken, war aber zu verängstigt den Mund aufzumachen.
    »Das Blut des Trolls machte mich stark«, fuhr Iphelia fort. »Und nun wird mein Blut dich stark machen, mein Sohn.«
    Sie hob langsam das Messer in die Höhe und schlug den Ärmel ihres linken Arms zurück.
    Wie sehr Ondarin hoffte, dass Cavlan sie aufhalten würde, doch der Meuchler stand nur reglos am anderen Ende des Raumes. Niemand war noch in der Burg, außer ihnen dreien und dem Kind. Iphelia hatte sämtliche Diener entlassen und aus der Burg gejagt. Ebenso die Krieger.
    Ein eisiger Schauer fuhr Ondarin über den Rücken, als er an Rynessas Schicksal dachte. Die Amme war bei Lingalf gewesen wie immer. Iphelia hatte ihr den Jungen mit einer Hand aus den Armen gerissen und mit der anderen ihre Kehle zerfetzt, weil sie es gewagt hatte, »den zukünftigen König zu berühren«.
    Ondarin wusste, dass er etwas unternehmen musste, dem Wahnsinn Einhalt gebieten, doch er war zu schwach. Noch immer hoffte er Iphelia retten zu können, wenn er nur zu ihr durchdringen würde.
    »Mein Blut wird dich stark machen«, wiederholte Iphelia und hob die blutende Wunde über Lingalfs Mund.
    In dem Moment ertönte ein lauter Schrei vor dem Burgtor.
    »Iphelia!«
    Ondarin erkannte Throndimars Stimme. »Er ist da!«, hauchte er fassungslos. »Herrin! Hört auf mit diesem Wahnsinn. Noch könnt Ihr zurück!«
    Sie blickte ihn kalt und voller Verachtung an. »Schweig.«
    Nein, ich kann es nicht zulassen!
, durchfuhr es Ondarin. Als würde Throndimars Stimme allein ihm Mut machen. »Nein!«, schrie er und sprang nach vorn. Er griff Iphelias Arm und riss ihn beiseite, als der erste Tropfen gerade Lingalfs Lippen streifte. »Schluss mit dem Wahnsinn!«
    Iphelia schrie wütend auf. »Ich werde nicht zulassen, dass Lingalf leidet!« Sie machte einen Satz nach vorn und stieß Ondarin kräftig gegen die Brust.
    Der Heiler spürte, wie mehrere Rippen brachen, und taumelte nach hinten. Er hatte gehofft, dass die Wand ihn bremsen

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