Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Titel: Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
Vom Netzwerk:
sich her, deren Verletzungen tatsächlich schon wieder verheilten. Gerade wollte er sie in die Zelle packen, als sie sich aus seinem Griff wand und ihm in den linken Unterarm biss. Heißer Schmerz brannte in seinen Adern. Throndimar hatte nie zuvor solche Schmerzen gespürt. Es war, als würde sein Arm von innen her verbrennen. Gequält schrie er auf und schlug Iphelia hart mit der Faust ins Gesicht.
    Sie taumelte zurück, wobei ihre scharfen Zähne blutige Striemen in Throndimars Unterarm rissen.
    »Verfluchte Hexe!«, spuckte Throndimar aus, als Iphelia ihn schon wieder angriff.
    In ihrer Rechten hielt sie einen breiten Dolch, mit dem sie auf Throndimars Kehle zielte. Er wich der schlecht geführten Attacke mit Leichtigkeit aus, doch Iphelia hatte damit gerechnet und ihre Linke schnellte vor, erwischte Throndimar an der Hüfte, wo ihre messerscharfen Klauen seine Lederrüstung durchdrangen und das Fleisch darunter zerschnitten.
    »Dein Blut wird mich stark machen«, lachte sie und sprang vor.
    Throndimar fing sie in der Luft auf, musste sich dann aber ihres schnappenden Mauls und der schlagenden Klauen erwehren. Schließlich bekam er ihre Handgelenke zu fassen und knurrte ihr wütend ins Gesicht. Dann wirbelte er herum und schlug Iphelia gegen die Steinwand. Sie schrie laut auf, doch Throndimar ließ nicht von ihr ab. Er hämmerte ihren Schädel gegen die harte Steinwand, bis ein lautes Knacken ertönte, ihr Blut die Wand bespritzte und sie schlaff zu Boden fiel. Throndimar packte den reglosen Körper mit beiden Händen und warf die Fürstin in die Kerkerzelle. Dann schloss er die Tür und schob den Riegel ins Schloss.
    »Keine Sorge«, sagte er. »Ich werde dafür sorgen, dass dich niemand je findet.«
    Er griff sich den Spalthammer, den Barsjk zurückgelassen hatte, und begann nun aus den umliegenden Wänden vereinzelt Steine herauszuschlagen.
    Stein für Stein verschwand die Zellentür, bis nur noch eine Mauer übrig war.
    »Das ist deine Zukunft, Iphelia«, sagte Throndimar voller Genugtuung und humpelte davon.
    *
    Die Armee des Sohnes der Dunkelheit war nicht mehr weit entfernt. Ihr lautes Schreien und wildes Lachen wurde durch die aufragenden Berge wie durch einen Trichter verstärkt zu ihnen geworfen. Jhenrid und Faeron standen auf einem kleinen Hügel, von dem aus man den Verlauf der Schlacht würde überblicken können.
    Balburan war wenige Stunden zuvor mit dem vereinten Heer des Nordens am Pass eingetroffen.
    »Wir sind viel zu wenige«, sagte Jhenrid bitter, als die ersten Monster in Sicht kamen. Riesige mit Eisenplatten gepanzerte Trolle marschierten an der Spitze des dunklen Heerwurms. Ihnen folgten unzählige Goblins, die wild durcheinanderstolperten.
    Die Schultern des Fürsten sackten enttäuscht herab. »Mehr ließen sich in der kurzen Zeit nicht finden.«
    Faeron überblickte das einige tausend Mann starke Heer. »Es wird reichen müssen«, sagte er mit einem Schulterzucken. Dann blickte er Totenfels fest in die Augen. »Entweder wir halten den Pass oder der Norden geht unter.«
    Balburan nickte und blickte sich suchend um. »Wo ist Throndimar?«
    Jhenrid schnitt eine Grimasse. »Barsjk und er jagen Fürstin Iphelia. Offenbar steckt sie hinter den jüngsten Angriffen durch Barbaren.«
    »Verdammte Schlampe!«, entfuhr es Balburan. »Aber ohne Throndimar wird die Zuversicht der Männer wanken.«
    Faeron zuckte mit den Schultern. »Er wird zurückkehren.«
    »Rechtzeitig?«, hakte Totenfels nach.
    »Das wissen nur die Götter.«
    Jhenrid deutete auf die versammelten Krieger. »Jemand sollte ein paar Worte an sie richten.«
    Faeron klopfte dem Fürsten aufmunternd auf die Schulter. »Es ist dein Volk, Balburan Totenfels.«
    Balburan räusperte sich verlegen. »Ich weiß nicht, was ich ihnen sagen soll.«
    »Mach ihnen ein wenig Mut«, erwiderte Jhenrid.
    Balburan war den beiden dankbar, dass sie in diesem Moment die Förmlichkeiten ablegten und ihn als Gleichen betrachteten. Und dennoch, er wusste nicht, wie er den Männern gegenübertreten konnte. Sie waren ihm gefolgt – nein, nicht ihm. Sie waren dem Ruf Throndimars gefolgt. Throndimar, der Befreier. Der die Orks in die Berge vertrieben hatte.
    Ihm wären sie überallhin gefolgt.
    Auch ich würde dir folgen, Throndimar
, dachte Balburan wehmütig.
    »Ich kann es nicht«, gestand er.
    Faeron sah ihn eindringlich an. »Sie verdienen mehr, als wortlos in den Tod zu gehen.«
    Balburan seufzte, nickte aber schließlich. Er trat vor die versammelte

Weitere Kostenlose Bücher