Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker
Armee und räusperte sich.
»Wo ist Throndimar? Wo ist der Orkschlächter?«, drangen die ersten Rufe aus den Reihen der Krieger zu ihm.
Balburan hob beschwichtigend die Hände. »Throndimar ist noch nicht hier«, begann er schließlich.
»Was soll das heißen? Hat er Angst?«, riefen die Männer ihm entgegen.
Balburan schüttelte energisch den Kopf. »Throndimar tilgt gerade ein weiteres großes Übel vom Angesicht der Welt! Fürstin Iphelia hat uns alle betrogen. In Wahrheit steckt sie hinter den Angriffen durch Barbaren!«, erklärte Balburan. »Throndimar ist nun dort, um sie zu richten!«
»Warum ist er nicht hier? Ist diese Schlacht nicht wichtiger?«
Balburan nickte. »Da stimme ich dir zu. Aber ihr, die ihr mit Throndimar gekämpft habt, ihr wisst um seine Heißköpfigkeit, habe ich recht?«
Leises Murren zeugte von Zustimmung.
»Throndimar ist in rasender Wut davongeeilt, um Iphelia zu bestrafen.« Er machte eine kurze Pause, in der er seinen Blick über die Männer gleiten ließ. »Und wir sollten in unserem Handeln nicht weniger zornig sein!«, brüllte er. »Wir stehen hier! Hier, wo der Feind in unsere Länder eindringen will. Sie wollen unsere Höfe niederbrennen, unsere Frauen und Kinder verschleppen – doch das lassen wir nicht zu!«
Verhaltener Jubel schlug ihm entgegen.
»Ihr seid nicht länger die Untergebenen eines einzelnen Stammes«, fuhr Balburan fort. »Ihr seid Krieger des Nordens! Verteidigen wir unsere Heimat!«
Die Krieger brachen in lauten Jubel aus. »Er hat recht!«, ertönte es immer wieder aus ihren Reihen.
»Für Kanduras!«, brüllte Balburan. »Land der Götter! Niemals wird ein Dämon über uns herrschen! Krieger des Nordens, lasst sie den Stahl unserer Waffen spüren!«
Die Krieger jubelten laut und zogen ihre Waffen.
Faeron nickte Balburan anerkennend zu.
»Bogenschützen vor!«, befahl Balburan.
Einige hundert Krieger bezogen Stellung hinter den Palisaden. Sie waren allesamt erfahrene Jäger und im Umgang mit ihren Bögen äußerst bewandert. Balburan hatte großes Vertrauen, dass sie einen hohen Blutzoll für den weiteren Vormarsch der Monster verlangen würden. Dahinter machten sich die übrigen Krieger bereit. Sie alle waren mit ihren bevorzugten Waffen ausgerüstet und hatten sich zu losen Gruppen formiert.
Angesichts der Masse an Feinden, die sich nun immer breiter vor ihnen formierte, schwankte Balburans Zuversicht, doch es gab kein Zurück mehr. »Lasst sie kommen«, gab er den Befehl weiter und wartete ab.
Faeron fand sich bei den Bogenschützen ein und seine innere Ruhe schien sich auf die Männer zu übertragen.
Oder es war die Gewissheit des eigenen Todes, Balburan wusste es nicht. Als die Goblins laut schreiend zum Sturmangriff ansetzten, waren solche Gedanken aus Balburans Kopf vertrieben.
»Schießt!«, brüllte Faeron und ließ den ersten Pfeil fliegen.
Hunderte Pfeile wurden in rascher Folge abgeschossen und senkten sich in die Reihen der Monster.
Die Goblins wurden nicht langsamer, sie trampelten über ihre gefallen und verletzten Kameraden hinweg oder rissen sie einfach mit sich. Geifernd, lachend und schreiend stürmten sie weiter vorwärts.
Pfeil um Pfeil schoss Faeron ab, doch ein toter Goblin wurde durch zwei weitere ersetzt. Schon jetzt waren die Monster nur noch zwanzig Schritt entfernt.
»Weiterfeuern!«, brüllte Faeron. »Die hinteren Reihen!«
»Fangt sie ab!«, befahl Balburan den Nahkämpfern. »Sorgt dafür, dass sie weiterfeuern können!« Er zog sein Schwert und rannte mit den Kriegern nach vorn. Jhenrid war zu Beginn noch neben ihm, doch er verlor sie im Getümmel aus den Augen.
Die Krieger krachten in die Goblins und viele der Monster endeten unter einem schweren Stiefel. Aber auch viele der Krieger überlebten den ersten Aufprall mit dem Feind nicht. Speere bohrten sich in weiche Bäuche und Schwerter schnitten durch Kehlen. Und über ihren Köpfen zog Pfeil um Pfeil hinweg, da die Jäger noch immer auf die Monster anlegten.
Balburan wich einem schlecht geführten Hieb aus, parierte einen weiteren mit dem Schwert und erstach einen Goblin, als er an ihm vorbeirannte. Er achtete kaum auf seine Schläge, hackte mit dem Schwert wild um sich. Nur seinen Schild hielt er immer eng am Körper.
Du musst nicht die meisten Feinde töten
, rief er sich die Stimme seines Vaters ins Gedächtnis.
Du musst nur dafür sorgen, dass du überlebst. Wenn deine Seite länger überlebt, sterben die Feinde ganz von allein.
Ein weiterer
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