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Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Titel: Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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gewesen, die Mauer zu halten, aber Dulbar kann fast ebenso viele Krieger aufbieten wie wir.«
    »Bloß sind kaum Schildwachen unter ihnen«, überlegte Amosh.
    »Unterschätze niemals einen Gegner, der Heim und Herd verteidigt«, belehrte Kuldran den Prinzen. »Es mögen vielleicht Bergleute und Handwerker sein, aber sie stehen hinter dicken Mauern, tragen vortreffliche Waffen und werden von einem Dutzend Monster unterstützt. Glaube mir, Amosh, dieser Kampf wird nicht einfach.«
    Die Zwerge arbeiteten sich vorsichtig voran und nutzten dabei die sanften Hügel, die Dulbar umgaben, als Deckung.
    »Die Späher haben nur wenige Wachen entdeckt. Anscheinend fühlt man sich in Dulbar sicher«, sagte Amosh, als er sich neben Kuldran langsam über die Hügelkuppe schob, um einen freien Blick auf die kleine Stadt zu haben.
    »Vielleicht wissen sie nicht, dass Furran die Feste erreicht hat.«
    »Dann hätten wir einen großen Vorteil«, sagte Amosh.
    »Den wir verlieren, sobald wir uns auf zweihundert Schritt nähern«, warf Kuldran ein. »Unser Heer wird ihren Spähern sicher nicht entgehen.«
    »Und wenn wir das erst gar nicht versuchen?«, fragte Amosh mit breitem Grinsen.
    *
    »Baldrokk! Prinz Amosh marschiert auf Dulbar zu!«, berichtete eine der Torwachen aufgeregt.
    Der Zwerg legte die Stirn in Falten. »Fhagg sagte doch, er hätte Furran getötet … wie kann Gulmar von unserer Erleuchtung wissen und so schnell ein Heer schicken?«, murmelte er vor sich hin.
    »Kein Heer, Baldrokk«, berichtigte der Zwerg. »Amosh kommt mit zwanzig Schildwachen wie sonst auch, wenn er uns besucht.«
    »Ich weiß nichts von einem Besuch«, sagte Baldrokk misstrauisch. »Aber gut, lass sie kommen.« Er wandte sich zu Broggh, der das Kommando über die Trolle hatte: »Bleibt verborgen in der Haupthalle. Vielleicht können wir Amosh für uns gewinnen, dann müssen wir ihn nicht töten.«
    Das Monster wog den massigen Schädel hin und her, schüttelte sich dann aber in etwas, das wie ein Kopfnicken anmutete, und trottete von dannen.
    »Und informiert den Herold!«, rief er dem Monster noch hinterher, was Broggh mit einem weiteren grotesken Kopfnicken quittierte.
    Baldrokk lief schnellen Schrittes zum Stadttor und erwartete Amoshs Eintreffen auf dem großen Vorplatz. Die beiden Torflügel waren bereits geöffnet und so konnte der Zwerg den Aufmarsch von Amoshs zwanzig Schildwachen gut beobachten.
    Der Thronfolger hob die Hand bereits zum Gruß und rief fröhlich: »Onkel Baldrokk! Schön, dich endlich wiederzusehen.«
    Ja, vielleicht kann ich ihn wirklich bekehren
, hoffte der Zwerg und trat seinem Neffen entgegen. »Amosh, Junge, wie geht es dir?«
    Amosh streckte die Hand aus und sie ergriffen gegenseitig ihren rechten Unterarm. »Ich hatte fast vergessen, wie beschwerlich der Weg doch ist«, lachte er. »Ein kühles Bier, um den Staub runterzuspülen, und ein warmes Bad, um ihn abzuwaschen – das brauche ich jetzt!«
    Baldrokk deutete mit einem Kopfnicken auf die Schildwachen, die Amosh begleiteten. »Zwanzig Krieger?«
    Amosh machte eine wegwerfende Handbewegung. »Es gab einige Übergriffe von Goblins und Orks. Kaum der Rede wert, aber Vater bestand auf den Schutz. Du kennst ihn ja.«
    Dem Zwerg entfuhr beim Gedanken an seinen stets vorsichtigen Bruder ein ehrliches Lachen. Plötzlich legte er die Stirn in Falten: »Aber weshalb besuchst du mich dann?«
    »Kann ich nicht meinen Lieblingsonkel besuchen?«, erwiderte Amosh und klopfte ihm freudig mit der freien Hand auf die Schulter. Dann löste er sich von Baldrokk und blickte ihm ernst in die Augen. »In Wahrheit schickt Gulmar nach dir. Ich soll dich vertreten.«
    »Vertreten?«
    »Gulmar will einen Schlag gegen die Orks führen, um sie zu vertreiben«, sagte Amosh in leisem, fast verschwörerischem Tonfall. »Und du sollst das Kommando führen.«
    Baldrokk glaubte einen enttäuschten Unterton herauszuhören. »Warum überlässt er das nicht dir?«
    Amosh seufzte: »Ich weiß es nicht.«
    Baldrokk legte den Arm um Amoshs Schulter. »Nimm es dir nicht zu Herzen, Junge. Deine Zeit wird kommen.«
    »Das ist leicht gesagt.«
    »Doch«, beharrte Baldrokk, »du wirst einmal ein ausgezeichneter General sein. Du hast was im Kopf und bist mutiger als jeder andere Zwerg.«
    »Du übertreibst doch.«
    »Nein, nein, Amosh, du wirst ein großer König sein.«
    Amosh tat die Bemerkung mit einer Handbewegung ab: »Genug geredet.« Unvermittelt zog er seine Axt. »Für Gulmar!«
    Baldrokk wollte

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