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Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Titel: Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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noch einen Befehl brüllen, als er Amoshs Axt auf sich zufliegen sah. Instinktiv ließ der Zwerg sich nach hinten fallen, doch er konnte dem Hieb nicht mehr entgehen.
    Amosh war zufrieden, der Plan schien aufzugehen. Sie hatten Dulbars Tor geöffnet. Nun galt es nur noch, die Verräter daran zu hindern, es wieder zu schließen.
    »Gebt das Signal!«, brüllte er über den aufkommenden Lärm hinweg. Baldrokk lag am Boden. Blut lief aus einer klaffenden Wunde in seinem Gesicht. Er würde vielleicht ein Auge verlieren, es aber überleben. Amosh löste den Schild, der auf seinen Rücken geschnallt war, und suchte sich einen neuen Gegner.
    Aus den Augenwinkeln konnte er erkennen, dass die zwanzig Schildwachen das Tor verteidigten und verhinderten, dass es wieder geschlossen wurde. Einer von ihnen entzündete eine Signalfackel, deren Stoff zusätzlich mit einer stark rußenden Substanz getränkt war, sodass man den Rauch von Weitem erkennen konnte.
    Das Signal für Kuldran und den Rest der Truppe.
    Amosh gestattete sich ein kurzes Lächeln: Der Plan ging auf. »Haltet das Tor um jeden Preis!«, rief er seinen Kameraden zu.
    Irgendwo hinter der Hügelkette ertönten die lauten Kriegsschreie der übrigen Zwerge. Kuldran und seine Jungs würden sie in Kürze erreichen.
    Die Verteidiger Dulbars ließen sich rasch zerstreuen. Amosh sollte recht behalten, dass sich einfache Handwerker und Bergleute nicht lange im Kampf gegen sie behaupten könnten.
    Und selbst gegen die geballte Macht der Trolle sollten sie lange genug bestehen können.
    Baldrokk rappelte sich wieder auf die Füße und nahm die Hand vom Gesicht. Dunkles Blut klebte daran, sickerte wie Harz aus seiner aufgeschnittenen Wange. Er schrie seine Wut und den Schmerz laut heraus. Ein grässlich verzerrter Laut, der noch das Klirren der Waffen, die Schreie der Sterbenden und das laute Rufen einzelner Kämpfer übertönte.
    Er wischte das Blut an seiner Hose ab, packte die von Gulmar geschmiedete Doppelaxt mit beiden Händen und hechtete Amosh hinterher.
    Amosh wehrte den Schlaghammer eines Zwerges ab und schlug ihm die Schildkante hart unters Kinn, was seinen Gegner mehrere Schritt weit fliegen ließ, ehe er krachend zu Boden ging.
    Er hörte Baldrokks wütenden Schrei und sah den Onkel mit erhobener Waffe auf sich zustürmen. Das Gesicht war grausam zugerichtet, der Bart dunkel verfärbt von dem Blut, das stetig aus der Wunde floss, die sich über die linke Wange, Auge und Schläfe zog.
    Viel bedrohlicher wirkten allerdings die haushohen Monster, die er hinter Baldrokk erkennen konnte.
    Die Trolle griffen an.
    Neun Fuß große Unwesen, die jede Verletzung binnen weniger Augenblicke regenerieren konnten. Lediglich durch die reinigende Kraft von Grimmons Feuer konnte man ihnen Herr werden, war es doch der Zwergengott gewesen, der den Trollgott Thaurg nach dessen Verrat in die Sümpfe gejagt hatte.
    Eine weitere Schwachstelle war ihr weicher Körper. Trolle schienen nicht aus Knochen, sondern nur aus Knorpeln, Muskeln und Fett zu bestehen. Selbst ein Kleinkind könnte einem Troll den Schädel spalten. Doch nicht diesen Exemplaren. Amosh erkannte mit eisigem Schrecken, wie tief Baldrokks Verrat reichte: Die Trolle wurden von massiven Eisenplatten geschützt und damit nicht genug, sie hatten auch noch ihre natürlichen messerscharfen Klauen gegen riesige Äxte und Schwerter oder stachelbewehrte Keulen getauscht.
    Beeil dich, Kuldran!
, schoss es dem Zwergenprinz durch den Kopf, dann war Baldrokk bei ihm.
    Der alte Zwerg führte einen weiten Hieb, den Amosh gekonnt mit dem Schild blockte – oder blocken wollte. Als die mit Diamantstaub durchsetzte Klinge auf Amoshs Schild traf, gab es ein ohrenbetäubendes Kreischen und die meisterliche Waffe schnitt Funken sprühend durch den polierten Zwergenstahl.
    Um Haaresbreite verfehlte die massige Klinge Amoshs Hand, doch der Zwergenprinz musste sich seitlich abrollen, um nicht am Kopf getroffen zu werden. Er unterdrückte ein Husten, als der aufgewirbelte Staub in seine Lungen drang, und kam in die Hocke.
    Baldrokk setzte nach, und die gewaltige Axt flog von oben heran, um ihn der Länge nach zu spalten. Amosh hechtete nach vorn gegen Baldrokks Knie und riss den Verräter von den Beinen.
    Er wollte gerade aufstehen und den Kampf beenden, als ihn etwas Hartes im Rücken traf und ihn hoch durch die Luft wirbelte.
    Kurz spürte er noch, dass er gegen eine Wand krachte, dann wurde ihm schwarz vor Augen.
    »Beeilt euch, Jungs!«,

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