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Blutvertrag

Blutvertrag

Titel: Blutvertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
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höchstens eine.«
    Der alte Mann hatte stahlgraue Augen und einen messerscharfen Blick. »Irgendwas stimmt mit Ihnen nicht«, sagte er.
    »Tja«, sagte Krait, »meine Nase hat mir selbst auch noch nie gefallen.«
    »Cynthia!«, rief Malcolm.
    Keiner der beiden sah zu der Tür der Toilette hinüber. Sie behielten sich gegenseitig im Blick.
    Krait griff nach der Pistole.
    Der Alte nahm Reißaus.
    Während Krait so rasch aufsprang, dass sein Stuhl umfiel, legte er mit dem Daumen den Hebel auf Vollautomatik um und richtete die Pistole auf die Tür. Malcolm war bereits verschwunden.

    Krait machte sich an die Verfolgung.
    Nachdem der Alte mit unglaublicher Geschwindigkeit durchs Esszimmer gerannt war, stieß er im daran anschließenden Wohnzimmer an einen Beistelltisch, stolperte und griff nach einer Sessellehne, um sich aufzurichten.
    Krait feuerte ihm eine kurze Salve in den Rücken, vom Hinterteil bis zum Halsansatz. Der Schalldämpfer schluckte das Knattern so vollständig, dass ein Blasrohr mehr Lärm gemacht hätte.
    Der alte Mann fiel vornüber auf den Boden und blieb liegen, den Kopf zur Seite gewandt. Sein sichtbares Auge war weit geöffnet, doch konnte man seinen starren Blick nun nicht mehr als scharf bezeichnen.
    Über Malcolm stehend, leerte Krait das verlängerte Magazin. Der Körper auf dem Boden zuckte, aber nicht, weil er noch lebendig gewesen wäre, sondern nur unter dem Einschlag der Geschosse.
    Zwanzig oder mehr Patronen für einen Toten zu vergeuden, war nicht praktisch, aber es war notwendig.
    Ein unbedeutenderer Mensch als Krait, der über weniger Selbstbeherrschung verfügte, hätte das leere Magazin womöglich durch ein neues ersetzt und dieses auch noch leergeschossen. Zu Kraits wichtigsten Charakterzügen gehörten zwar Beherrschung und Nachsicht, doch selbst seine ausgeprägte Geduld konnte an die Belastungsgrenze kommen.
    Er zog die Haustür auf und sah Cynthias Regenmantel über der Hollywoodschaukel auf der Veranda hängen. Ihr Schirm und der von Malcolm lagen auf dem Boden. Krait holte alles herein und schloss die Tür ab.
    Den Mantel hängte er an die Garderobe im Flur. Auch die Schirme brachte er dort unter.
    In die Küche zurückgekehrt, setzte er sich an den Tisch, zog sein Handy aus der Tasche und überprüfte seine Textnachrichten. Während er mit Cynthia geplaudert hatte, war
die Information eingetroffen, dass Carriers Wagen auf dem Parkplatz eines Restaurants stand.
    In der Umgebung des besagten Restaurants hatte zwar noch niemand einen Autodiebstahl gemeldet, aber vielleicht dauerte es noch einige Stunden, bis jemand sein Fahrzeug vermisste.
    Auch die Benutzung eines Busses kam infrage. Krait schickte dazu eine SMS los. Zu dieser Stunde waren noch nicht viele Busse unterwegs. Man musste also nur eine kleine Anzahl von Fahrern aufspüren und befragen.
    Nachdem er sein Handy ans Ladegerät angeschlossen hatte, spülte er das Frühstücksgeschirr, stellte es weg und wischte den Tisch ab.
    Die Schweinerei in der Toilette und im Wohnzimmer zu beseitigen, hatte er nicht vor. Cynthia und Malcolm hatten hier herumgeschnüffelt, weil ihre Tochter und ihr Schwiegersohn es offenbar versäumt hatten, Grenzen zu ziehen, um ihre Privatsphäre zu schützen. Das ging ihn jetzt nichts mehr an, sondern war eine Familienangelegenheit.
    Nachdem er die Küche in Ordnung gebracht hatte, ging er hinauf ins Schlafzimmer, um festzustellen, ob Brittany und Jim pornographische Videos oder interessante Sexspielzeuge besaßen.
    Er entdeckte weder Erotika noch irgendetwas anderes, das ihm irgendwelche Einblicke vermittelt hätte, um welche Sorte von Leuten es sich hier handelte. Jim faltete seine Socken zusammen, statt eine Rolle daraus zu machen. Einige von Brittanys Slips waren mit einem süßen, rosa Häschen bestickt. Nicht viel zu holen für die Boulevardzeitungen.
    Das Interessanteste, was die Schubladen im Badezimmer hergaben, waren die Menge und die große Auswahl an Abführmitteln. Entweder nahmen diese Leute keinerlei Ballaststoffe zu sich, oder ihr Dickdarm war so ineffizient wie der Abfluss mancher öffentlichen Toiletten.

    Brittany und Jim waren ein derart langweiliges Paar, dass Krait sich fragte, weshalb so interessante Gestalten wie Judi und Frankie wohl etwas mit ihnen zu tun haben wollten.
    Ihre Zahnbürsten waren rosa und blau. Er benutzte das rosa Exemplar, das wahrscheinlich Brittany gehörte. Allerdings griff er zum Herren- statt zum Damendeodorant.
    Anschließend war er gezwungen, die

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