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Blutwelt

Blutwelt

Titel: Blutwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Licht, nur eben den einsamen Wagen, dessen Räder über die Hindernisse und Unebenheiten des Wegs hinweg hüpften und auch den Wagen zum Schwanken brachten.
    »Langsamer, bitte...«
    »Wie du willst.«
    Als Marek vom Gas gegangen war, drehte sich seine Begleiterin nach rechts, weil sie den Waldrand absuchte. Eine Lücke war nicht zu sehen, doch Marek ging davon aus, dass sie sich schon sehr bald auftun würde, und er irrte sich nicht.
    »Anhalten!«
    Er bremste.
    Gundula drehte sich zu ihm um. »Wir sind da«, erklärte sie mit rauer Stimme.
    »Bist du sicher?«
    »Ja.«
    Nach dieser Antwort löschte Marek das Licht, und die Dunkelheit fiel wieder über ihnen und dem Fahrzeug zusammen, so dass sie zunächst nichts erkennen konnten.
    Schweigend blieben sie im VW sitzen und ließen zunächst einige Minuten verstreichen. Das kam dem Pfähler sehr gelegen, denn er wollte sich trotz der Dunkelheit mit der Gegend vertraut machen.
    Im Hellen sah alles anders aus. Da hätte sich Marek auch ausgekannt, aber die Dunkelheit war der große Gleichmacher. An der rechten Seite baute sich der Wald auf, der so aussah, als gäbe es kein Durchkommen für sie.
    Links breitete sich Brachland aus. Es war nicht mal zu erkennen, ob dort auch Gras oder Gestrüpp wuchs. Die Dunkelheit der Nacht hüllte alles ein.
    Gundula drehte den Kopf nach links, um Marek anschauen zu können. Sie wollte sicherlich etwas sagen, doch er kam ihr zuvor. »Alles klar?«
    »Ich... ich... denke schon.«
    »Gut, dann können wir ja aussteigen.«
    »Ja, das können wir.«
    Frantisek runzelte die Stirn. Nicht dass er etwas gegen die Antwort gehabt hätte, aber der Ton hatte ihm nicht gefallen. Er hatte so anders geklungen, so krächzend, auch leise, als stünde die Frau unter Stress oder war von einer Erwartungshaltung gefangen worden, die ihr selbst nicht gefallen konnte.
    »Wolltest du nicht noch etwas sagen?«, fragte er.
    »Nein, nein, ich...«
    »Wirklich nicht?«
    Sie senkte den Kopf.
    Marek gefiel das nicht. Er streckte ihr den Arm entgegen, legte zwei Finger unter ihr Kinn, um es dann zusammen mit dem Kopf anzuheben, damit er Gundula anschauen konnte.
    »Du hast doch Probleme«, sagte er leise, »das sehe ich dir an.«
    »Nicht unbedingt.«
    »Angst?«
    »Ja«, gab sie zu. »Aber nicht um mich. Es geht mehr um meine Schwester. Ich weiß nicht, wie ich sie finden werde. Ich will nicht, dass sie plötzlich ein Vampir ist.« Sie schüttelte den Kopf. »Dann wäre alles zu spät, verdammt noch mal.«
    »Das bleibt abzuwarten«, sagte Marek. »Und wenn es tatsächlich so geschehen sein sollte, können wir auch nichts mehr ändern, aber wir können deine Schwester nur erlösen, indem wir sie pfählen.«
    Gundula schaute Marek nicht an, als sie vor sich hin nickte. »Ja«, sagte sie dann. »Ja, ich weiß es. Ich kenne das alles. Es ist einfach grauenhaft, aber das sind die Regeln.«
    »Du sagst es.« Frantisek wechselte das Thema. »So, und jetzt möchte ich, dass du mich zu deiner Schwester bringst.«
    »Sie ist im Wald.«
    »Weit?«
    »Nein, auf einer Lichtung.«
    »Dann steig aus.«
    Gundula öffnete als Erste die Tür. Sie hatte sich bereits losgeschnallt und stieg wie eine alte Frau aus dem VW. Dass sie dabei nicht stöhnte, wunderte den Pfähler.
    Er traute dieser Person noch immer nicht. Diese Gegend war verdammt einsam, und er konnte sie sich als eine ideale Falle vorstellen. Der Wald war dicht und bot zahlreichen finsteren Elementen Schutz, die einen plötzlichen Überfall starten konnten. Er war alles andere als ein ängstlicher Mensch, doch in dieser Umgebung fühlte er sich nicht eben wohl, obgleich nichts Verdächtiges zu hören war.
    Es gab keine verräterischen Laute. Er sah keine dunklen Augen im Dickicht des Waldes, der hier zumeist aus Nadelbäumen bestand, wobei Fichten und Tannen überwogen.
    Vor dem Verlassen des Hauses hatte Marek noch seine Pistole eingesteckt. Geweihte Silberkugeln und der Pfahl, das war es, was die Vampire hassten.
    Er hatte Gundula vorgehen lassen, schaute auf ihren Rücken und beobachtete sie genau. Verdächtiges erkannte er nicht. Auch er hätte sich nicht anders benommen.
    Langsam ging sie weiter. Kurz vor dem Waldrand blieb sie stehen und drehte den Kopf, so dass Marek ihren Blick auffangen konnte.
    »Ist es hier?«, fragte er.
    »Ich denke schon.«
    »Dann los.«
    Sie zog die Schultern hoch, bückte sich etwas und drückte dann die Zweige mit den spitzen Nadeln zur Seite, um sich eine Lücke zu schaffen.
    Wenig

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