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Blutwelt

Blutwelt

Titel: Blutwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erklärte Marek mit leiser Stimme, die jedoch keinen Widerspruch duldete. »Bleib an meiner Seite. Wir werden uns dem Ziel vorsichtig nähern müssen.«
    »Das... das... denke ich mir. Aber...«
    »Komm jetzt!« Weitere Erklärungen wollte Marek nicht geben. Gundula wäre durch die Wahrheit zu sehr geschockt gewesen, und das wollte er ihr einfach nicht zumuten.
    So blieb sie an seiner Seite und hatte auch nichts dagegen, an die Hand genommen zu werden. Er achtete auf den Weg und auf die Bewegungen des Pendels, die nicht aufhörten. Er hatte sogar den Eindruck, dass sie sich verstärkt hatten.
    Vor ihnen wuchsen die niedrigen und jungen Nadelbäume, die aussahen wie kleine Pyramiden. Jedes Mal, wenn sie die Zweige berührten, wippten diese nach, und dabei hatten sie den Eindruck, von kratzigen Händen gestreichelt zu werden. Das Gras auf dem Boden war an dieser Stelle höher als gewöhnlich. Es erreichte fast ihre Knie, und sie schleiften beim Gehen hindurch.
    Dann war alles anders.
    Beide zugleich blieben sie stehen, denn auch die kleinen Bäume waren zurückgetreten und gaben den Blick auf die Lichtung frei, die aus dem Wald heraus wie ausgeschnitten wirkte.
    Nein, sie war nicht leer.
    Es war auch nicht hell, aber trotz der Dunkelheit konnte Marek erkennen, dass Gundula nicht gelogen hatte.
    Mitten auf der Lichtung stand der Pfahl. Er war in den Boden gerammt worden, und Marek erkannte sogar, dass das obere Ende eine Spitze bildete, als wollte man ihm seinen Eichenpfahl in der perfekten Vergrößerung präsentieren.
    Leer war er auch nicht.
    Denn an ihm festgebunden war eine nackte Frau!
    ***
    Obwohl sich Frantisek innerlich darauf vorbereitet hatte, war der Anblick ein Schock für ihn. Er hatte auch nicht mit der Blöße der Frau gerechnet, deren Arme in die Höhe gezerrt worden waren, so dass die Hände an den Gelenken oberhalb des Kopfs an den Pfahl gefesselt werden konnten. Mit den Beinen war in Höhe der Fußknöchel das Gleiche geschehen. Aus eigener Kraft würde sich die nackte Frau nicht befreien können.
    Diesen Anblick nahm der Pfähler in Sekundenschnelle auf und hörte, wie Gundula schluchzte.
    »Bleib ruhig.«
    »Das ist sie. Das ist meine Schwester Dunja. So habe ich sie verlassen, um Hilfe zu holen.«
    »Die ist auch da.«
    Er dachte wieder an die Vibrationen des Vampirpendels und ging davon aus, es mit einem an den Pfahl gefesselten weiblichen Vampir zu tun zu haben. Das aber wollte er Gundula nicht sagen, sondern hingehen und sich zunächst selbst davon überzeugen.
    »Ob sie noch lebt, Marek?«
    »Bestimmt.« Er sprach nur nicht davon, wie sie wahrscheinlich lebte, denn bei den Wiedergängern konnte man von einem Leben nicht sprechen. Er beging auch nicht den Fehler, sofort zu der gefesselten Frau zu laufen, sondern hielt sich noch zurück, weil er sie erst genauer anschauen wollte, und zwar aus der Nähe.
    »Bleib du zurück, Gundula!«
    Sie holte scharf Luft. »Und was ist mit dir?«
    »Ich schaue mir Dunja an.«
    »Wirst du sie auch befreien?«
    »Das versteht sich.«
    »Ja, ja, aber ich habe dir ja von der Blonden erzählt. Denk an sie, Marek.«
    »Darauf kannst du dich verlassen.« Das hatte Frantisek nicht nur so dahingesagt, er würde sich daran auch halten, denn sie spukte ihm schon die ganze Zeit über durch den Kopf, ohne dass es dafür einen besonderen Grund gegeben hätte. Dass dies überhaupt so war, musste tief in seinem Innern entstanden sein und sich aus einem gesunden Misstrauen hervorgebildet haben.
    Die Lage war klar. Es gab keine Täuschung. Er sah, was er sah, aber es war für ihn zugleich auch zu perfekt, so dass er immer wieder daran dachte, dass da etwas nicht stimmen konnte, und darüber brütete Marek nach, als er sich auf den Weg zu seinem Ziel machte und die ersten störenden Gewächse zur Seite schob.
    Danach musste er nur durch das Gras gehen und auch über glatte Blätter. Er sah nicht nur stur nach vorn, sonder ließ seine Blicke auch zu den Seiten hin schweifen, wo der Wald wieder dichter wuchs, er aber keine Lücken entdeckte, in denen sich jemand versteckt hielt und ihn daraus hervor beobachtete.
    Der Pfahl mit er nackten Frau rückte näher. Er sah sie deutlicher, und sie machte auf ihn einen gequälten Eindruck, der wirklich nicht gespielt war.
    Marek senkte den Kopf, schaute an seinem Kinn vorbei und suchte das Pendel an der Brust.
    Es zitterte, es schwang auch leicht hin und her, aber die Fratze war nicht zu sehen, weil die Augen nicht glühten. Dann konnte

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